Universität Wien

240066 SE VM2 / VM6 - Uneven socio-spatial development in the EU (2020S)

Integration and desintegration from the perspective of development studies

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 06.03. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 20.03. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 03.04. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 08.05. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 05.06. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 12.06. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 19.06. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Aims, contents and method of the course

Kohäsion und Konvergenz gehörten zu den wichtigen Entwicklungsversprechen für periphere Staaten und Regionen im Integrationsprozess, der in die heutige Europäische Union (EU) mündete. Dieses Seminar untersucht die strukturellen Ungleichheiten in der EU und macht sich auf die Spur der historischen Hintergründe und Entwicklungspfade und der anhaltenden sozialräumlichen Polarisierung (zwischen den und innerhalb der Mitgliedsstaaten). Ausgangspunkt sind die Untersuchungen der „Europäischen Dependenzschule“ (EDS), die in den 1970er und 1980er Jahren, anknüpfend an die Lateinamerikanische Dependenzschule und die Polarisierungstheorie, Erkenntnisse der Entwicklungsforschung auf die Zentrum-Peripherie-Beziehungen in Europa anzuwenden begannen.

Verschiedene strukturelle Entwicklungen werden diskutiert, die insbesondere für periphere Länder und deren Integration in die EU Konsequenzen hatten:

Die Formierung der westeuropäischen Integration im Kalten Krieg
Krisen und Umbau der Weltwirtschaft in den 1970er und 1980er Jahren (neue internationale Arbeitsteilung, Finanzialisierung, „neue“ Abhängigkeit durch die wachsende Bedeutung von transnationalen Konzernen und Güterketten)
Abhängige und periphere Entwicklung und Phasen der Integration von „ungleichen Partnern“ (insbesondere die erste Süderweiterung und die Integration der Länder Zentral-, Ost- und Südeuropas in Verbindung mit deren Transformationskrisen)
Prozesse von selektiver und abhängiger Industrialisierung ('Wachstum ohne Entwicklung', Industrialisierung ohne Entwicklung') bzw. De-Industrialisierung.

Ausgehend von den Entwicklungspfaden der Länder in den EU-Integrationsprozess werden die jüngsten politökonomischen Entwicklungen in der EU exemplarisch nachgezeichnet, z.B. die Vorbereitungen auf die Währungsunion, der „Pseudoboom“ und die Konsequenzen der ökonomischen Krise, die 2008 Europa erreichte und die nur partiell und temporär kaschierten strukturellen Ungleichheiten wieder offen zum Vorschein brachte. Abschließend sollen historische und gegenwärtige alternative Lösungsansätze (z.B. „self-reliance“, neue Industriepolitik) abgeschätzt werden, die die soziale und ökologische Krisensituation reflektieren.

Eine gemeinsame Literaturarbeit soll eine Matrix für eine eigenständige Untersuchung eines Fallbeispieles bilden, z.B.: Was bedeuten die Begriffe Zentrum, Peripherie und Semiperipherie? Wie kann man diese Kategorien operationalisieren und wie kann man eine Kategorisierung für Europa vornehmen? Welche Abhängigkeiten lassen sich zwischen Zentrum und Peripherie erkennen? Haben sich diese verändert? Unterscheidet sich die gegenwärtige Krisensituation von den 1970er und 1980er Jahren? Gibt es einen Zusammenhang zwischen abhängiger Integration und den heute beobachtbaren desintegrativen Prozessen?

Das Seminar verbindet individuelle Arbeit und Gruppenarbeit. Die TeilnehmerInnen werden einander die Fortschritte kommunizieren und präsentieren, auftretende Fragen und Probleme diskutieren. Lektüre und Diskussionen dienen als inhaltliche Basis für die Arbeit an der Seminararbeit. Der LV-Leiter begleitet diesen Prozess mit thematischen Inputs und kurzen Vorträgen. Am Ende des Seminars werden Ergebnisse eigenständiger Forschung zu einem Fallbeispiel präsentiert.

Die StudentInnen werden Methoden zur Typologisierung und Operationalisierung von Zentrum-Peripherie-Beziehungen kennenlernen und auch wie diese auf die Situation der EU angewandt werden können. Zudem werden Charakteristika der Länder des Zentrums und der (Semi-)Peripherie diskutiert, die auch auf unterschiedliche Handlungsspielräume der verschiedenen EU-Länder verweisen.

Nach Abschluss der Lehrveranstaltung werden die StudentInnen historische, theoretische und empirische Fragen der wirtschaftlichen Integration der EU und deren ungleicher Entwicklung beurteilen und gegenwärtige Tendenzen der europäischen politischen Ökonomie einordnen können.

Assessment and permitted materials

Mitarbeit (Präsentation, Diskussion und schriftliche Ausarbeitungen der Texte)
Teamarbeit (in den Gruppen)
Seminararbeit: mind. 15 Seiten
Anwesenheit

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Reading list

Literatur im C3-Handapparat und auf Moodle, Literatur des LV-Leiters (und Autorenkollektivs), u.a.: Rudy Weissenbacher (2019): The Core-Periphery Divide in the European Union: a Dependency Perspective. London: Palgrave MacMillan.

Association in the course directory

VM2; VM6

Last modified: Mo 07.09.2020 15:21