240088 VO global economies, local markets (P4) (2011W)

'Lebensarbeitsplatz' (Bennholdt-Thomsen 1999) meint wirtschaftlichen Modelle, die jenseits der 'Logik' des Marktes existieren, welche den PartizipantInnen nicht nur eine gewisse Autonomie garantieren, sondern auch örtliche Bindungen und die persönliche Einbettung in jene sozialen Strukturen, welche dieser Form des wirtschaftliche Handelns inhärent sind. Arbeitsbeziehungen sind nicht mehr (großteils) anonym, es entwickelt sich ein Vertrauensverhältniss, in dem Verlässlichkeit mehr zählt als der monetäre Profit. 'Gefühlswert(e)', Reziprozitäts-Vorstellungen und Orientierung an sozialen Gegebenheiten sind im Kontext dieser auf kommunaler Ebene installierten standort-orientierter Ökonomien (wieder) bestimmend. Ihre Interdependenz mit bzw. ihre Verortungen innerhalb der globalisierten Weltwirtschaft stehen im Mittelpunkt der VO.

Die im Zuge von Globalisierungsprozessen weltweit zu beobachtende Vereinheitlichung von Ökonomieformen bei gleichzeitigen lokalen Diversitätstendenzen ist daher ebenso Schwerpunktsetzung wie ein 'Streifzug' durch die ökonomische Theoriengeschichte, welche ausschlaggebend ist für die verschiedenen Erklärungs- und Analysemodelle zur Thematik. Die globalen wirtschaftlichen Zusammenhänge und ihre Auswirkungen werden dabei aus der Genderperspektive beleuchtet.