Universität Wien
Warning! The directory is not yet complete and will be amended until the beginning of the term.

420014 SE Heterogeneity vs. Hybridity of cultural space Galicia reflected in literature (2016W)

from the beginnings to the present

Continuous assessment of course work

Details

max. 20 participants
Language: German

Lecturers

Classes

Termine:

08.10. 14:00-15:00 Uhr

15.10. 14:00-15:00 Uhr

29.10. 17:00-19:00 Uhr

17./18.11. ganztags


Information

Aims, contents and method of the course

Den Studierenden soll ein Überblick über das multikulturelle Phänomen Galizien anhand der galizischen Literatur(en) vermittelt werden. Es geht um zwei Modelle des Kulturraums Galizien: Erstens wird er als ein heterogener gedeutet, als ein solcher, für den ein historisch bedingtes Nebeneinander von mehreren Kulturen typisch war. Es sind: die slawischen (die ukrainische und die polnische), die ostjüdische, die österreichische und die deutsche Kultur. Zweitens weist der Kulturraum Galizien auch mehrere prägnante Merkmale der Hybridität auf. An die Stelle der Zweiteilung "entweder/oder" kommt die multiple Vorstellung "sowohl-als-auch". So kann Galizien zum Interaktionsraum im Kontakt der Kulturen zum prototypischen Beispiel der Synchronie der Lebenswelten werden. All diese Ausformungen des Kulturraums Galizien fanden einen intensiven Nachklang in der vielsprachigen "gemeinsamen Erzählung" Galiziens, definiert als "Galizischer Text".
Im Mittelpunkt stehen komparatistische Zugänge, die durch die räumliche Hermeneutik erweitert werden: Neben dem diachronen und synchronen Vergleich der Texte aus verschiedenen "nationalen" Literaturen Galiziens gründen die Methoden auf der Kombination von bekannten Raumtheorien, u. a. Chronotopos-Konzept (Bachtin), Raumsemiotik (Lotman), Phänomenologie der Räumlichkeit sowie neuen Perspektiven, die im Rahmen von Spatial Turn entwickelt wurden (historisch, sozial und kulturell bedingte Konstruiertheit des Raumes; explizit auf die Literatur angewendete Schlüsselbegriffe, wie Hybridität und Third Space). Berücksichtigt werden neue Konzepte Transdifferenz (als Sammelbegriff für Hybridität, Transkulturalität und Transidentität) und Ähnlichkeit (als eine alternative Vorgehensweise in den Kulturwissenschaften).
Nach einer Einführung in die wichtigsten theoretischen Fragen sowie einem kurzen Einblick in die raumtheoretischen Schlüsseltexte wird sich das Seminar mit repräsentativen Werken in deutscher Sprache sowie mit den deutschen Übersetzungen aus dem Polnischen, Ukrainischen und Russischen beschäftigen. Es soll einerseits besprochen werden, wie in den ausgewählten Texten der Galizienliteratur(en), die ab Ende des 18. Jh.s bis zur Gegenwart entstanden, objektiv präfigurierte kulturelle Raumpraktiken und Phänomene der galizischen Wirklichkeit abgebildet werden. Andererseits wird erläutert, wie dieser Kulturraum vom "Galizischen Text" "neu" produziert wird, wie er durch subjektive Narration konstituiert wird.
Methoden: Vorträge der Lehrenden, Impulse der Studierenden (Kurzreferate, Diskussionsteilnahmen).

Assessment and permitted materials

Aktive Beteiligung der Studierenden, schriftliche Abschlussarbeit (bis 20 Seiten).

Minimum requirements and assessment criteria

Die Bereitschaft zur Lektüre und Vorbereitung ausgewählter theoretischer und literarischer Texte sowie engagierte Teilnahme an der Seminardiskussion werden vorausgesetzt.

Examination topics

Reading list

Eine Kursübersicht sowie Literaturhinweise werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Association in the course directory

Last modified: Fr 31.08.2018 08:58