Universität Wien

010011 VO Christologie (2023W)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
VOR-ORT

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 05.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Donnerstag 12.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Donnerstag 19.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Donnerstag 09.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Donnerstag 16.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Donnerstag 23.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Donnerstag 30.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Donnerstag 07.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Donnerstag 14.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Donnerstag 11.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Donnerstag 18.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Donnerstag 25.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

LV-Inhalt:
Der Logos vom Kreuz ist den Juden ein Skandal, den Griechen eine Torheit, schreibt Paulus im ersten Brief an die Korinther. Auch heute ist die Rede von der rettenden und erlösenden Kraft des Kreuzes keineswegs selbstverständlich, sondern kritischen Anfragen ausgesetzt. Es gibt historische Hypotheken wie den Vorwurf des Gottesmordes an die Adresse der Juden, die mittelalterlichen Kreuzzüge gegen die Muslime oder die Instrumentalisierung des Kreuzes für militärische Zwecke. Auch gibt es philosophische Anfragen wie Kants Einspruch, dass die sittliche Unvertretbarkeit des Individuums die Rede vom stellvertretenden Sühnetod unmöglich mache, oder den religionskritischen Einwand, das Kreuz transportiere ein sadistisches Gottesbild, demzufolge der Vater das blutige Opfer seines Sohnes brauche, um seinen angestauten Zorn über die Sünde der Menschen besänftigen zu können. Nietzsche spricht von „schauderhaftem Heidentum“, Bloch vom „Kannibalen im Himmel“, Blumenberg vom „Scheitern des Weltabenteuers Gottes“, Kermani von „Gotteslästerung und Idolatrie“.
Die Vorlesung nimmt diese Einsprüche auf und versucht die rettende und erlösende Kraft der Passion Jesu Christi zu verdeutlichen. Dabei werden nicht nur die klassischen Entwürfe von Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin und Martin Luther, sondern auch gegenwärtige Ansätze der Kreuzestheologie herangezogen wie Hans Urs von Balthasar, Jürgen Moltmann und Eberhard Jüngel. Um über die christologische Reflexion hinaus auch christo-ästhetische Zugänge zum Mysterium des Kreuzes auszuloten, werden schließlich auch Zeugnisse der Literatur und Kunst beigezogen.

LV-Methoden:
Handout-gestützter Vortrag mit Lektüre- und Diskussionsanteilen.

LV-Ziele:
Die Studierenden kennen die Grundaussagen der Christologie und Staurologie und können neuere Problemstellungen darlegen; sie sind in der Lage, aktuelle Fragen im Bereich der Christologie eigenständig und kompetent zu beantworten.

LV-Methode: Präsenzlehrveranstaltung

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Art der Leistungskontrolle:
Mündlich präsente Prüfung zu je 15 Minuten an vier bekanntgegebenen Terminen. Die Prüfungen können sowohl auf Basis der Vorlesungsthemen als auch der prüfungsrelevanten Ersatzliteratur absolviert werden.

Die Anmeldung zu den offiziellen Prüfungsterminen erfolgt durch die Studierenden über u:space (21-7 Tage vor dem Prüfungstermin), die Reservierung eines Zeitslots für mündliche Prüfungen erfolgt via TEMPUS (ein Eintrag ist 6-2 Tage vor dem Prüfungstermin möglich). Ein Eintrag in TEMPUS ohne vorherige Anmeldung über u:space ist nicht gültig.

Die Lehrveranstaltungsprüfung wird in Deutsch abgehalten.

Erlaubte Hilfsmittel bei der Prüfung:
Denzinger - Hünermann

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung:
Sinnerfassendes Verständnis der in der Vorlesung entwickelten Thematiken und Fragestellungen. Eine positive Bewertung der Prüfung wird erreicht, wenn mindestens 50% der gegebenen Antworten richtig sind.

Beurteilungsmaßstab:
Die Prüfungsleistung wird mit „sehr gut“ beurteilt, wenn die Kenntnisse des Prüfungsstoffes deutlich über das durchschnittliche Maß an Kenntnissen hinausreichen und eigenständige, begründete Einsichten eingebracht werden.

Prüfungsstoff

Inhalt der Vorlesungseinheiten oder prüfungsrelevante Ersatzliteratur.

Literatur

BALTHASAR, Hans Urs von: Theodramatik, Bd. 3: Die Handlung, Einsiedeln 1980.
HOPING, Helmut, Jesus aus Galiläa. Messias und Gottes Sohn, Freiburg i. Br. 2019.
JÜNGEL, Eberhard: Gott als Geheimnis der Welt. Zur Begründung einer Theologie des Gekreuzigten im Streit zwischen Theismus und Atheismus, Tübingen 61992.
MENKE, Karl-Heinz: Jesus ist Gott der Sohn. Denkformen und Brennpunkte der Christologie, Regensburg (2008) 32013.
MOLTMANN, Jürgen, Der gekreuzigte Gott. Das Kreuz Christi als Grund und Kritik christlicher Theologie, 9. Aufl. 2007.
PANNENBERG, Wolfhart, Systematische Theologie, Bd. 2, Göttingen 1991.
PRÖPPER, Thomas: Erlösungsglaube und Freiheitsgeschichte, München 31990.
SCHWAGER, Raymund: Der wunderbare Tausch. Zur Geschichte und Deutung der Erlösungslehre, Freiburg 2015.
STRIET, Magnus – TÜCK, Jan-Heiner (Hg.), Erlösung auf Golgota. Der Opfertod im Streit der Interpretationen, Freiburg 2012.
TÜCK, Jan-Heiner: Jesus Christus – Gottes Heil für uns. Eine christologische Skizze, in: G. Hotze u.a., Jesus begegnen. Zugänge zur Christologie (Theologische Module, Bd. 3), Freiburg-Basel-Wien 2009.
DERS., „Der fröhliche Wechsel und Streit“. Bedeutung und Grenze von Luthers theologia crucis, in: Christian Danz - Jan-Heiner Tück (Hg.), Martin Luther im Widerstreit der Konfessionen, Freiburg 2017, 264-287.
DERS.: Die Anti-Ikone. Dostojewski über Holbeins toten Christus im Grabe, in: IKaZ Communio 50 (2021)
DERS.: Der gekreuzigte Gerechte. Platons Politeia als Fremdprophetie der Passion Christi, in: Stimmen der Zeit (8/2021).
WERBICK, Jürgen: Gott-menschlich. Eine elementare Christologie, Freiburg i. Br. 2016.

Ersatzlektüre für berufstätig Studierende:
Materialblätter zur VL sowie

Tück, Jan-Heiner: Jesus Christus - Gottes Heil für uns, in: Jesus begegnen (Theologische Module, Bd. 3, hg. von M. Böhnke u. Th. Söding), Freiburg-Basel-Wien 2009, 119-176.
Ders., Am Ort der Verlorenheit. Ein Zugang zur rettenden und erlösenden Kraft des Kreuzes, in: Magnus Striet / Jan-Heiner Tück, Erlösung auf Golgota? Der Opfertod Jesu im Streit der Interpretationen, Freiburg 2012, 33-58.
Alois Grillmeier, Jesus der Christus im Glauben der Kirche, Bd. 1, Freiburg 1986, 356-413 und 751-764.
Guido Bausenhart, Freiheit - das geheime Motiv altkirchlicher Christologie, in: IKaZ Communio 41 (2012) 68-79.
Karl Rahner, Zur Theologie der Menschwerdung, in: Schriften zur Theologie Bd. 4, Einsiedeln 1960, 137-156.
Hans Urs von Balthasar, Über Stellvertretung, in: ders., Pneuma und Institution. Skizzen zur Theologie IV, Einsiedeln 1974, 401-408.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

für 011 (15W) FTH 15, 033 195 (17W) BRP 16krp, 033 195 (17W) BRP 16ktb, 198 418 RK 07

Letzte Änderung: Di 23.04.2024 15:05