Universität Wien

010029 SE Die kommende Gemeinschaft 2 (2006W)

Die kommende Gemeinschaft 2. Aufbrüche in der gegenwärtigen politischen Philosophie und politischen Theologie

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Di 11:00-13:00, Hs. 2G, im 2. Stock NIG
Dieses Seminar ist nur gemeinsam mit dem SE von Dr. Matthias Flatscher "Die kommende Gemeinschaft I" (Di 9:00-11:00) zu besuchen. Die Zeugnisse (2x2 Stunden) sind sowohl für die Katholische Theologie als auch für die philosophischen Studienrichtungen anrechenbar.

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Gesellschaftliches Zusammenleben ist zumeist strukturiert nach dem Schema Innen-Außen, Zugehörigkeit und Fremdheit, Anerkennung und Ausgrenzung. Jüngere Ansätze politisch-gesellschaftlichen Denkens versuchen jedoch zunehmend, diese Freund-Feind-Dialektik zu überwinden. Gemeinschaft wird dabei nicht mehr einfach über eine Bestimmung des Eigenen definiert, sondern vielmehr durch ihr Verhältnis zum "Anderen". Die Beziehung zu den Anderen, Fremden, (noch-)Nicht-Zugehörigen wird auf diese Weise konstitutiv für das Verständnis von Identität. In diesem Anliegen treffen sich gegenwärtige säkulare Politische Philosophien und spezifisch biblisch inspirierte christliche Ansätze wie die neuen Politische Theologie von J.B. Metz mit ihrer Betonung biblischer Compassion als "Anerkennung des Anderen", insbesondere der "Autorität der leidenden Anderen" als Grundlage gesellschaftlicher Verantwortung. Eine zeitgemäße Bestimmung der Menschenrechte, der Aufgabe der Demokratie in einer pluralistischen Gesellschaft und nicht zuletzt der Identität Europas kommt in diesem Kontext auf eine Weise in den Blick, die nicht zuletzt auch eine (noch ausstehende) Neubestimmung des Verhältnisses von Religion und Politik erfordert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In diesem 4-stündigen Seminar sollen einige der wichtigsten Entwürfe gegenwärtigen alteritätsbezogenen politischen Denkens vorgestellt und zum gesellschaftlichen Ansatz der neuen Politischen Theologie von J.B. Metz in Beziehung gesetzt werden.

Prüfungsstoff

Grundlage für die Arbeit im Seminar ist die gemeinsame Lektüre ausgewählter Passagen jüngerer politisch-philosophischer Ansätze. Die Diskussion zielt auf den Vergleich dieser Ansätze vor allem im Blick auf die Konstitution von Gemeinschaft und gesellschaftlicher Identität. Fundamentaltheologisches Ziel dieses Seminars ist die nähere Bestimmung der Bedeutung der biblisch-christlichen Tradition für ein zeitgemäßes Verständnis der Identität Europas.

Literatur

J.B. METZ, Memoria passionis. Ein provozierendes Gedächtnis in pluralistischer Gesellschaft (In Zusammenarbeit mit J. Reikerstorfer, Freiburg u.a.: Herder 2006).

Die Rückkehr des Politischen. Demokratietheorien heute, hg.v. O. Flügel / R. Heil / A. Hetzel (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2004).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Pflichtseminar (Fächerkontingent 2) für 011, 012 und 020

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:46