Universität Wien

010041 FS Bibel und Gewalt. Stationen einer Auslegungsgeschichte (2019S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 06.03. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 20.03. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 03.04. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 15.05. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 29.05. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 12.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
  • Mittwoch 26.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das interdisziplinär, zwischen Exegese und Kirchengeschichte, angelegte Seminar geht dem Phänomen rechtmäßiger und unrechtmäßiger Gewalt (potestas und violentia) in ihrem Bezug zum religiösen Symbolsystem („Religion“, „Glaube“, „Gottesvolk“) der Bibel und deren Wirkungs- und Auslegungsgeschichte nach. Ausgangspunkt ist die Beziehung zwischen Gottesvolk („Kirche“) und Staat (Königtum) im Alten Testament sowie das Verhältnis der Christen zum römischen Staat in den ersten drei Jahrhunderten. Des weiteren werden behandelt die Konstantinische Wende, die Lehre von den zwei Gewalten im Mittelalter, die Herausbildung der frühneuzeitlichen und modernen Verfassungsstaaten mit Gewaltenteilung, Monopolisierung der Gewalt und Bindung der Gewalt an das Recht, sowie die theologischen Auseinandersetzungen mit der Französischen Revolution und ihren Folgen, der Deklaration der Menschrechte und ihren kontroversen Auslegungen, sowie der totalitären Herrschaftsformen des 20. Jh. Anhand exemplarischer Quellen sollen vor allem die ideengeschichtlichen Entwicklungen und ihre Auswirkungen bis in aktuelle Diskussionen der Gegenwart hinein (z. B. Politische Theologie und ihre Kritik) beleuchtet werden. Es stellt sich die Frage nach den Herausforderungen für Theologie und Kirche, wenn folgende These der Politikwissenschaftler Herfried Münkler und Grit Straßenberger richtig ist: „Prekäre Staatlichkeit gehört zu den großen politischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und die Dramatik dieser Entwicklung erwächst daraus, dass keine Alternative zur Ordnung des Staates erkennbar ist. Unter diesen Umständen ist Staatszerfall identisch mit Ordnungsverlust“ (Politische Theorie und Ideegeschichte. Eine Einführung, München 2016, 74).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige, aktive Teilnahme; Vorbereitung der jeweiligen Lektüretexte; Vorbereitung und Präsentation mindestens eines Textes für die Auslegung.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit im Seminar, Referat (mit Handout) (50%) + Mündliche Prüfung (50%) am Ende des Seminars.

Prüfungsstoff

Literatur

Literatur (zur Einführung):
• Arnold Angenendt, Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert, Münster 2009.
A. Angenendt, "Lasst beides wachsen bis zur Ernte". Toleranz in der Geschichte des Christentums, Münster 2018.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

LV für Doktorat-/PhD-Studium, für 011 (15W) FTH 17 oder FTH 26, 199 518 MA UF RK 02 oder RK 05, auslaufende Studienpläne: D31, DAM für 011 (11W), 066 796 (15W) MRP 9 , Seminar oder (freies) Wahlfach für 020

Letzte Änderung: Sa 01.03.2025 00:07