Universität Wien

010058 LS Zur Sprachform des Dogmas - Maurice Blondel: Geschichte und Dogma (2015S)

1.00 ECTS (1.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Das Seminar findet Mai bis Juni geblockt in sieben Sitzungen, montags von 18:30 bis 20:00 Uhr, statt.

Montag 04.05. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 11.05. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 18.05. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 01.06. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 08.06. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 15.06. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 22.06. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 29.06. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts steht die theologische Arbeit unter den Vorzeichen des Antimodernismus, der die Dogmatik unter die Aufsicht einer letzlich geschichtsfremden Theologie stellte. Die Entdeckung der Geschichtlichkeit als wesentlicher Dimension der Theologie (denn der Sohn Gottes ist eine Person der Geschichte. Über Geschichte arbeitet der Theologe also - M.-D. Chenu) gehört zu den zentralen Weichenstellungen jener Zeit.

Der französische Philosoph Maurice Blondel, vielleicht der wichtigste katholische Philosoph des vergangenen Jahrhunderts, sucht um 1900 nach einem Vermittlungsprinzip zwischen Geschichte und Dogma, also zwischen modernistischem Historizismus (historische Fakten!) und neuscholastischem Extrinsezismus (überzeitliche Wahrheiten!) und findet es im Begriff der Tradition.

Die dogmatische Glaubensaussage gehört zu den überkommenen theologischen Sprachformen, die die geschichtlich erfolgte Offenbarung sprachlich erschließen. Sind aber die historischen Fakten Grundlage des Glaubens, oder sind sie austauschbare Zeichen, durch die die Vernunft auf den Glauben schließt? Kann durch die historische Kritik allein der Offenbarungsinhalt christlichen Glaubens erschlossen werden? Wie funktioniert also das Zusammenspiel von Geschichte und Dogma?

Das Lektüreseminar möchte diese Problematik, die die Prinzipien systematischer Theologie betrifft, anhand der Position Maurice Blondels untersuchen und auf besagte Fragestellungen hin vertiefen. Im Zentrum steht dabei die gemeinsam Lektüre der kurzen (ca. 100 S.) aber dichten Schrift Blondels: Geschichte und Dogma (1904).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mitarbeit, schriftlich Fragen zu den Lektüren vorbereiten

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Spannungsfeld von Dogma und Geschichte reflektieren und seine Auswirkungen auf die systematische Theologie verstehen.

Prüfungsstoff

Gemeinsame Lektüre

Literatur

Primär: Maurice Blondel, Geschichte und Dogma (hg. und eingel. von Albert Raffelt, übesetzt und kommentiert von Hansjürgen Verweyen), Regensburg 2011

Empfohlene Lektüre zur Einführung: Peter Henrici, Blondel und Loisy in der modernistischen Krise, in: IKaZ 16 (1987) 513-530; Joseph Ratzinger, Das Problem der Dogmengeschichte in der Sicht der katholischen Theologie, Opladen 1966.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

für 011 (08W, 11W) Wahl-LV für D43, (freies) Wahlfach für 011 (02W) und 020

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:27