Universität Wien

010090 SE Unbedingte moralische An-sprüche im Kontext eines nachmetaphysischen Denkens (2015W)

Albert Camus - Karl-Otto Apel/ Jürgen Habermas - Charles Taylor

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anrechenbar auch für Studierende Bachelor Philosophie (M-10 und M-11).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Achtung, begrenzte Plätze - mitunter wird die UNIVIS-Anmeldefrist früher beendet, wenn alle Plätze vergeben sind! Vorbesprechung 9.10. und 4 Blocktermine: 13.11., 27.11., 18.12., 15.1.

Freitag 09.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Freitag 13.11. 13:15 - 18:15 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Freitag 27.11. 13:15 - 18:15 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
Freitag 18.12. 13:15 - 18:15 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
Freitag 15.01. 13:15 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Nach dem 2. Weltkrieg setzt in der europäischen Philosophie eine intensive Suche nach neuen Begründungen der Ethik ein, die sich einerseits gegen positivistische bzw. marxistische Negationen und existentialistische Aushöhlungen moralischer Vernunft wenden. Im Zentrum der "Rehabilitierung der praktischen Philosophie" stand jeweils die Frage, wie im Kontext eines nachmetaphysischen Denkens die Unbedingtheit des Moralischen gedacht werden kann. In dieser Perspektive hat bereits kurz nach dem Krieg Albert Camus in "Der Mensch in der Revolte" (1951) eine bis heute kaum beachtete Ethikbegründung vorgelegt, die zentrale Aspekte der Diskursethik, die in den 1970er Jahren von Karl-Otto Apel und Jürgen Habermas entwickelt worden ist, vorwegnimmt. Für Charles Taylor verfehlt auch die Diskursethik wegen ihres prozeduralen Formalismus die Unbedingtheit des Moralischen. Nach Taylor müssen nicht nur utilitaristische, sondern auch neokantianische Moralphilosophien durch eine neue Güterethik überwunden werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungskontrolle bezieht sich auf mehrere zu erbringende Teilleistungen: Referat, regelmäßige Teilnahme bzw. aktive Mitarbeit einschließl. Hausaufgaben während des Semesters (voraussichtl. über Moodle), Seminararbeit nach Seminarende (Voraussetzung für eine positive Gesamtbeurteilung).
Mindesanforderungen für positive Beurteilung: die jeweiligen Teilleistungen sind allesamt zu erbringen; 2xige (2 Einheiten zu 90 Minuten) entschuldigte Abwesenheit zulässig, darüber hinaus mitunter Zusatzleistung notwendig.
Achtung, negative Beurteilung bei nicht zeitgerecht erfolgter Abmeldung!

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Gemeinsame Textlektüre mit Referaten, regelmäßigen Hausübungen (Textkommentaren) und Diskussion.

Literatur

Literatur wird zu Beginn und im Laufe des Semesters bekannt gegeben und großteils digital zur Verfügung gestellt (voraussichtl. über die Lernplattform Moodle).

Auswahl / erste Hinweise:
- Albert Camus, Der Mensch in der Revolte. Essays, übers. v. J. Streller u.a. Reinbek bei Hamburg 1953 (Neuauflagen)
- Karl-Otto Apel, Das Apriori der Kommunikationsgemeinschaft und die Grundlagen der Ethik: Zum Problem einer rationalen Begründung der Ethik im Zeitalter der Wissenschaft, in: ders.: Transformation der Philosophie. Frankfurt/M. 1973, Bd. 2, S. 358-435.
- Ders., Diskurs und Verantwortung. Das Problem des Übergangs zur postkonventionellen Moral. Frankfurt/Main 1988
- Jürgen Habermas, Moralbewußtsein und kommunikatives Handeln. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1983/1984
- Ders., Erläuterungen zur Diskursethik. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1991.
- Charles Taylor, Negative Freiheit. Zur Kritik des neuzeitlichen Individualismus, Frankfurt/M. 1988.
- Ders., Quellen des Selbst. Die Entstehung der neuzeitlichen Identität, Frankfurt/M. 1994.
- Ders., Ein säkulares Zeitalter, Frankfurt/M. 2009.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

für 011 (15W) FTH 17 oder FTH 26, 193 055 BA UF RK 16, 196 055 MA UF RK 02 oder RK 05, 033 195 (15W) BAM 13, 066 796 MRP 9, auslaufende Studienpläne: für 011 (08W, 11W) D31 oder DAM, 033 195 (13W) und 033 193 (11W), 066 793 MAM, 066 795 M5, Fächerkontingentseminar 4 oder (freies) Wahlfach f. 011 (02W) und 020
für Philosophie: BA M10, M11

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:27