Universität Wien

010099 FS "Doing Justice to the Social" - Sally Haslanger und Fragen der sozialen Gerechtigkeit (2023S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 03.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 10.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 17.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 24.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 31.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 21.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 28.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 05.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 12.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 19.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 26.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 02.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 09.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 16.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 23.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 30.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

LV-Inhalte:

In einer Rezension ihres Buches "der Wirklichkeit Widerstehen", das in Dezember 2021 im Suhrkamp erschienen ist, bezeichnet Zeit-Online-Autor Lars Weisbrod Sally Haslanger als "eine der präzisesten feministischen Denkerinnen" unserer Zeit. Es sind jedoch nicht nur ihre feministische Erkenntnistheorie und sozialkonstruktivistische Theorie von gender und race, die Sally Haslanger für die Sozialethik zu einer interessanten Gesprächspartnerin machen. Denn Haslangers Philosophie zeichnet sich auch durch eine intensive Befassung mit dem Bereich des "Sozialen" insgesamt aus. Haslanger kritisiert, dass, obwohl der soziale Bereich der Ort ist "an dem die meisten von uns die meiste Zeit leben" (Haslanger 2021: 13), der Bereich des Sozialen von vielen Philosoph:innen und Ethiker:innen nicht ausreichend beachtet wird. Haslangers Sozialtheorie unterstreicht die Wirkmächtigkeit sozialer Praktiken, sozialer Strukturen und Kultur für das menschliche Zusammenleben und zeigt auf, dass bestimmte soziale Praktiken und soziale Strukturen systematisch ungerecht sind. Diese Praktiken und Strukturen zu verstehen, so Haslanger, ist die Voraussetzung um über Fragen der sozialen Gerechtigkeit nachdenken zu können.

Für eine Christliche Sozialethik, die sich als eine "Strukturenethik" (Hausmanninger 2002) versteht, ist die Befassung mit Sozialstrukturen und deren ontologischen Status sowie mit dem Verhältnis von Sozialstrukturen und Individuen unabdingbar. Sally Haslangers Theorie sozialer Praktiken, Kultur und Sozialstrukturen und die damit zusammenhängende Konzeption von Sozial- und Ideologiekritik geben die Sozialethik eine Theorie an die Hand um Fragen der sozialen Gerechtigkeit tatsächlich vom Sozialen her zu denken. Sie ermöglicht es uns soziale Praktiken zum Gegenstand von Fragen der sozialen Gerechtigkeit und damit auch der Kritik zu machen (vgl. Haslanger 2018: 232).

Im Rahmen dieses Seminars setzen wir uns mit den wichtigsten Konzepten und Ideen von Haslangers Sozialtheorie auseinander und gehen der Frage nach, was ihre Theorie sozialer Praktiken, Kultur und Sozialstrukturen für die Sozialethik sowie für Fragen der sozialen Gerechtigkeit bedeutet. Als Grundlage sollte ursprünglich Haslangers neue Buch "Doing Justice to the Social" dienen, das bis dato jedoch leider noch nicht erschienen ist. Da sich das Buch aber zusammensetzt aus bereits veröffentlichten Artikeln, werden diese Artikel nun als Grundlage für die Lektüre und Diskussion im Seminar herangezogen.

LV-Ziele:
- Vermittlung von zentralen Ideen und Konzepte der Sozialtheorie und Philosophie Sally Haslangers anhand der Lektüre ausgewählter Texten.
- Die LV befähigt Sie Zusammenhänge zwischen Sozialtheorie, Sozialethik und Fragen der sozialen Gerechtigkeit selbst zu erkennen und zu verknüpfen
- Die LV trägt dazu bei, dass sie die Bedeutung von Fragen der Sozialontologie für die Sozialethik erkennen.
- Die LV ermöglicht es Ihnen die Argumente ausgewählter Texte der Philosophie von Sally Haslanger zu diskutieren und sich in den Debatten positionieren.
- Die LV soll dazu beitragen, dass Sie Ihre Kompetenzen im Bereich des Lesens philosophischer Texte sowie des Schreibens wissenschaftlicher Arbeiten ausbauen und vertiefen.

LV-Methode:
Das Seminar ist als Lektüreseminar konzipiert. Die Texte werden im Vorfeld der jeweiligen Seminareinheit von allen Teilnehmer*innen sorgfältig gelesen und interpretiert. Fragen an den Text werden vorbereitet und zur Diskussion gestellt. Anhand eines Seminarimpulses wird in den Text eingeführt und anschließend in die gemeinsame Diskussion eingestiegen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

o Regelmäßige Anwesenheit und aktive Beteiligung an den Diskussionen bei den jeweiligen Seminareinheiten (30%)
o Übernahme eines Seminarimpulses mit anschließender Leitung der Diskussion (ca. 15 Minuten) (20%)
o Seminararbeit (25.000-30.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) unter Einhaltung der üblichen Formrichtlinien und wiss. Standards (50%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die einzelnen Teilleistungen (Anwesenheit und aktive Beteiligung, Seminarimpuls, Seminararbeit) sind jeweils positiv abzuschließen. Beurteilungsmaßstab:
o Sehr gut: Alle erbrachten Leistungen lassen eine anspruchsvolle, intensive und eigenständige Auseinandersetzung mit dem Inhalt der LV erkennen.
o Gut: Alle erbrachten Leistungen sind gut durchdacht und gut ausgearbeitet.
o Befriedigend: Im Rahmen der erbrachten Leistungen, wurden die Themen der LV ausreichend kritisch behandelt.
o Genügend: Die Mindestanforderungen für eine positive Beurteilung wurden erbracht.
o Nicht genügend: Die Mindestanforderungen für eine positive Beurteilung wurden nicht erbracht
Notenschlüssel für schriftliche Arbeiten:
100-92= 1 (sehr gut),
91-81= 2 (gut),
80-67= 3 (befriedigend),
66-50=4 (genügend),
unter 50= 5 (nicht genügend)

Es kann eine Gesamtzahl von 100 Punkte erzielt werden. Für eine positive Beurteilung muss eine Mindestpunktzahl von 50 Punkte erzielt werden. In die Beurteilung fließen ein:
o Aufbau und Textorganisation (max. Punktezahl 30): Logik des Aufbaus, Redundanz, Layout, usw.
o Form und Sprache (max. Punktezahl 20): Einhaltung der Formrichtlinien, Zitationsregeln entsprechenden Zitation, Grammatik, Rechtschreibung, usw.
o Inhalt (max. Punktezahl 50): Klarheit der Argumentation, Originalität der Argumentation, Nachvollziehbarkeit der Argumentation, Eigenleistung, usw.

!! Durch die Anmeldung zur LV stimmen Sie einer möglichen Plagiatskontrolle Ihrer schriftlichen Teilleistungen in Moodle mithilfe der Software Turnitin zu !!

Prüfungsstoff

Die LV ist prüfungsimmanent. Es erfolgt keine über die Mindestanforderungen hinausgehende Prüfung.

Literatur

Die Lektüreliste wird am Anfang des Seminars bekanntgegeben.

Als Vorbereitung auf das Seminar empfiehlt sich die freiwillige Lektüre von Haslanger, S. (2021) Der Wirklichkeit widerstehen. Suhrkamp: Berlin.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

LV für Doktorat-/PhD-Studium, für 011 (15W) FTH 26, 199 518 MA UF RK 02 oder RK 05

Letzte Änderung: Mo 20.02.2023 15:28