Universität Wien

010105 SE Autonomie im Kontext der Medizin (2010S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Di 09.03., 23.03., 13.04., 20.04. und 04.05.2010 09:00-13:00 Ort: Seminarraum des IERM (Alte Kapelle), Campus AAKH, Spitalgasse 2-4, Hof 2.8, 1090 Wien

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Dieses Seminar wird in Kooperation mit dem IERM - Institut für Ethik und Recht in der Medizin abgehalten. Es widmet sich einer Schlüsselkategorie medizinisch-ethischen Nachdenkens: der Autonomie. In den ethischen Debatten am Beginn und am Ende des Lebens erscheint sie als das erstrebenswerte Ziel schlechthin, als das Ideal eines geglückten Lebens gerade in seinen Krisenzeiten. Doch was steckt in dem Begriff "Autonomie" eigentlich? Welche philosophisch-theologischen Wurzeln hat er, und was passiert, wenn theoretische Gedankenkonstrukte auf medizinische Praxis stoßen: Ist Autonomie grenzenlos? Ist Autonomie geschlechtslos? Und wer hat - rechtlich gesehen - Autonomie? Der Gesetzgeber hat in den letzten Jahren einige neue Instrumente geschaffen, die es ermöglichen sollen, möglichst lang und umfassend seine Selbstbestimmungsrecht auszuüben. Hierzu zählen insbesondere die Patientenverfügung als auch die Vorsorgevollmacht und Sachwalterverfügung. Allerdings werden diese Instrumente noch kaum genutzt, wie eine aktuelle Studie zeigt. Im Seminar werden diese Instrumente dargestellt und die damit zusammenhängenden rechtlichen Konsequenzen diskutiert. Weiters werden aktuelle Entscheidungen zu diesem Themenbereich gemeinsam erörtert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit und Mitarbeit
Vorbereitung und Abhaltung eines Referates
schriftliche Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Interdisziplinäres Gespräch zwischen TheologInnen, MedizinerInnen, JuristInnen, PflegewissenschaftlerInnen.
Kennenlernen verschiedener philosophisch-theologischer Autonomietraditionen
Einblick in die aktuellen Debatten rund um den Autonomiebegriff am Anfang und Ende des Lebens sowie in den Bereich der Kinderrechte.
Darstellung der rechtlichen Instrumente zur Selbstbestimmung (Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Sachwalterverfügung etc)

Prüfungsstoff

Referate und Diskussion
Gruppenarbeiten
Exkursionen und GastreferentInnen

Literatur

Günther Pöltner: Grundkurs Medizin-Ethik. Wien: Facultas, 2002.
Haker, Hille: Ethik der genetischen Frühdiagnostik. Tübingen/Paderborn: Mentis, 2002.
Antonio Autiero, Stephan Goertz, Magnus Striet (Hg.): Endliche Autonomie. Interdisziplinäre Perspektiven auf ein theologisch-ethisches Programm, LIT: Münster, 2004, 283-303.
Kletecka-Pulker, Grundsätze und Zielsetzungen des Patientenverfügungs-Gesetzes, in: Körtner/Kopetzki/Kletecka-Pulker (Hrsg), Das österreichische Patientenverfügungsgesetz. Ethische und rechtliche Aspekte. Verlag Springer, Wien - New York 2007, 81-96
Kletecka, Einwilligung in: Aigner/Kletecka/Kletecka-Pulker/Memmer (Hrsg), Handbuch Medizinrecht für die Praxis, I/131 ff
Kopetzki, Einleitung und Abbruch der medizinischen Behandlung beim einwilligungsunfähigen Patienten, iFamZ 2007, 197


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(freies) Wahlfach für 011 (02W), 012 (02W) und 020;
für 011 (08W) D31

Letzte Änderung: Sa 01.03.2025 00:07