Universität Wien

010128 SE Körper Macht Geschlecht : Butler und Merleau-Ponty (2024S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Samstag den 23.03 voraussichtliches Ende der LV 16:45

Freitag 15.03. 08:00 - 13:00 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
Freitag 22.03. 08:00 - 16:30 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
Samstag 23.03. 08:00 - 18:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

TITEL: "KÖRPER – MACHT – GESCHLECHT: BUTLER UND MERLEAU-PONTY"

Ziel:
a) Die Lehrveranstaltung setzt sich zum Ziel, die Verschränkung sowie die Wechselwirkung von Körper, Macht und Geschlecht zu thematisieren und ausgehend von Judith Butlers Theorie zu rekonstruieren. Darüber hinaus soll auch die Verbindung von Butlers Gedanken zu zentralen Konzepten Merleau-Pontys aufgezeigt werden, insbesondre hinsichtlich der Frage nach dem Köper und dessen Ausdruck (Performativität).
b) Die Studierenden kennen im Anschluss an die Lehrveranstaltung grundlegende Konzepte des Geschlechterdiskurses sowie zentrale Begriffe des Werkes Judith Butlers. Sie können mit den im Seminar behandelten Texten vertraut umgehen und sind in der Lage, die darin vorgebrachten Thesen und Argumente kritisch zu reflektieren sowie die grundlegenden Fragestellungen des Seminars in einen gegenwärtigen gesellschaftlichen Kontext zu setzen.
Inhalt:
Butler hat mit Bezug auf die Philosophie Hegels und Foucaults darauf hingewiesen, dass sich ein Subjekt nur in Formen des Gemeinwesens herausbilden kann. Für den Menschen vollzieht sich dieser Weg allerdings nicht in einem unmittelbaren (wissenden und reflexiven) Zugang zu sich selbst, sondern in einem über das „Außen“ stattfindenden Vermittlungsprozess, welcher nicht restlos überblickbar und integrierbar von diesem ist. Einerseits wird, was oder wer ein Subjekt ist, und dies auch hinsichtlich seiner Geschlechtlichkeit (Gender), durch kulturelle Normierungen und diskursive Einschreibungen auf den Körper bestimmt, andererseits unterliegt dieses Subjekt aber nicht gänzlich diesen Prozessen. Es besteht nämlich die Möglichkeit durch widerständige und subversive Handlungen, die Butler ausgehend von einer Theorie der Iterabilität und des Performativen als Aneignung diskursiver Praktiken versteht, den abgesteckten gesellschaftlichen und politischen Bezugsrahmen aufzubrechen und umzugestalten. Für Butler stellt Subjektivität deshalb auch keinen festen (und als „Identität“ etikettierten) Ausgangspunkt dar, sondern muss als ein ständiger Transformationsprozess betrachtet werden, der in performativen Akten verschiedene Ausdrücke finden kann; die Wahl des Geschlechtes stellt dabei einen solchen Ausdruck und eine gelebte und verkörperte Realität in Bezug zu anderen dar. Ein wesentlicher Bezugspunkt - in theoretischer Hinsicht - ist hierbei die Philosophie Maurice Merleau Pontys. Sein Verweis auf die „fleischliche“ Dimension des Körpers als ein Geflecht von „Innen“ und „Außen“, erlaubt Butler den Körper als Ort möglicher Subversion zu thematisieren und dessen Handlungsmacht aufzuzeigen.
Methode:
Das Seminar beginnt mit einer Vorbesprechung (erster Termin) und einer Einführung in die Thematik seitens des LV-Leiters; es werden im Anschluss daran die vorzubereitenden Texte kontextualisiert und die Vergabe der Referate geplant. Die folgenden Blockeinheiten sind durch die Präsentation der Studierenden und die gemeinsame Lektüre und Interpretation bestimmt. Es werden zentrale Gedankenfiguren eingeübt, die eine eigenständige und kritische Auseinandersetzung mit der Thematik des Seminars ermöglichen.

Unterrichtssprache(n): Deutsch

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Anwesenheit und Mitarbeit bei den Seminarsitzungen
• Vorbereitung und Gestaltung eines Referats in einer Gruppe (2-4 Personen) inkl. Entwicklung einer PowerPoint-Präsentation oder eines Thesenpapiers; Präsentation des Referats
• Ausarbeitung des Referats oder Verfassen einer Seminararbeit entsprechend der üblichen Kriterien (ca. 20 Seiten)

Die Lehrveranstaltung wird in Deutsch abgehalten.

Erlaubte Hilfsmittel pro Teilleistung:
Primärtexte und beliebige Werke der Sekundärliteratur

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Teilnahme an der Vorbesprechung (Freitag, 15.03.2024) ist Voraussetzung, um das Seminar positiv zu absolvieren.

• Anwesenheit bei den Seminarsitzungen (30%)
• mündliche Präsentation, Referat (30%)
• Ausarbeitung des Referats oder Verfassen einer Seminararbeit (40%)

Beurteilungsmaßstab:
• Sehr gut: Alle erbrachten Leistungen lassen eine sehr anspruchsvolle, innovative und eigenständige Auseinandersetzung mit den Themen der LV erkennen.
• Gut: Alle Leistungen sind gut durchdacht und gut ausgearbeitet
• Befriedigend: Die Themen der LV wurden ausreichend kritisch behandelt.
• Genügend: Die Mindestanforderungen für eine positive Beurteilung wurden erbracht.
• Nicht genügend: Die Mindestanforderungen für eine positive Beurteilung wurden nicht erbracht.

Prüfungsstoff

Diese Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent. Es erfolgt daher eine Evaluierung über die genannten Teilleistungen.

Literatur

Texte sowie eine ausführliche Literaturliste (Primär- und Sekundärliteratur) werden via Moodle bereitgestellt.

Butler, J. (1991) Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Butler, J. (2001) Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Merleau-Ponty, M. (1966) Phänomenologie der Wahrnehmung. Berlin: de Gruyter.
Merleau-Ponty, M. (1986) Das Sichtbare und das Unsichtbare. München: Fink.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

für 011 (15W) FTH 17 oder FTH 26, 198 418 BA UF RK 16, 199 518 MA UF RK 02 oder RK 05, 033 195 (17W) BRP 18krp, BRP 18ktb,

Letzte Änderung: Mi 28.02.2024 10:05