010329 SE+EX Exkursion "Kirchennachbar Ungarn" (2006S)

Obwohl der sog. Eiserne Vorhang bereits vor siebzehn Jahren gefallen ist, sind die Länder auf der anderen Seite weithin "weiße Flecken" der Landkarten in unseren Köpfen und Herzen geblieben. Wir kennen unsere Nachbarn kaum, wissen wenig von ihrer bewegten Vergangenheit und ihrer aktuellen Lebenssituation. Die beeindruckenden Zeugnisse ihres reichen kulturellen Erbes schaffen es noch selten auf unsere Liste von Ausflugszielen, obwohl sie oft nur wenige Kilometer jenseits der Grenzen liegen: die Geburtsstadt des Hl. Martin (Szombathely) oder die reizvollen westungarischen Bischofsstädte Raab/Györ und Ödenburg/Sopron, die berühmte Benediktinerabtei am Martinsberg (Pannonhalma) oder die prächtige Bischofsstadt des ungarischen Primas (Esztergom), die prachtvolle Donaumetropole Budapest mit ihren eindrucksvollen Kirchen und Synagogen.
Die Exkursion nähert sich dem "Kirchennachbarn" von der aktuell pastoralen wie von der historischen Seite. Sie führt zu traditionsreichen Stätten der ungarischen Kirchengeschichte, an denen man vor allem im 19. Jahrhundert die eigene Vergangenheit künstlerisch überhöht hat (Pannonhalma, Esztergom, Budapest). Um ein Bild von der gegenwärtigen pastoralen Situation Ungarns zu vermitteln, werden Begegnungen mit einheimischen "Kirchenleuten" organisiert, die kompetent und anschaulich den heutigen Stellenwert von Religion für die ungarische Gesellschaft darlegen bzw. einen Einblick in den kirchlichen Alltag des Landes vermitteln können.
Die Exkursion wird nach vorläufiger Planung vier Tage dauern. Um die Kosten möglichst klein zu halten, werden einfache Quartiere bevorzugt und günstige Verkehrsmittel ausgewählt werden. Das dichte Programm setzt ein gewisses Maß an Kondition voraus. Neben Theologinnen und Theologen sind auch Hörende anderer einschlägiger Studienrichtungen (Religionswissenschaft, Geschichte, Kunstgeschichte, Finno-Ugristik etc.) zur Teilnahme herzlich eingeladen.