010351 VO Philosophie der Gegenwart (2021S)

Die Rezeption der platonischen Philosophie fällt im 20. Jahrhundert weniger eindeutig aus, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Zwar überwiegt ein Anti-Platonismus, den so unterschiedliche Denkrichtungen wie die Existenzphilosophie, der logische Empirismus, der Marxismus und der Poststrukturalismus teilen. Jedoch finden sich auch bedeutende philosophische Ansätze, die sich affirmativ auf Platon beziehen und platonische Motive produktiv machen. Die Vorlesung wird die denkerischen Anliegen rekonstruieren und diskutieren, die sich mit dieser Bezugnahme auf Platon verbinden. Die Spanne reicht von Phänomenologen wie Husserl und Patočka über postmoderne Exponenten wie Deleuze, Foucault, Levinas oder Einzelgänger wie Strauss, Weil, Whitehead bis hin zu den aktuellen Positionen von Badiou und Žižek.
Die Vorlesung möchte Motive erarbeiten, die das Denken Platons für die gegenwärtige Theoriebildung relevant machen.
Die Vorlesung gliedert sich in 70 Minuten Vortrag und 20 Minuten für Rückfragen und Diskussion.