Universität Wien

014014 VO Zeitgenössische philosophische, politische und ethische Diskurse (2025S)

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Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 04.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 11.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 18.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 25.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 01.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 08.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 06.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 13.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 20.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 27.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 03.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 10.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 17.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Dienstag 24.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Diese Lehrveranstaltung befasst sich mit zentralen Diskursen der zeitgenössischen Philosophie, politischen Theorie und Ethik und setzt sie in Beziehung zur Islamizität. Ein besonderer Fokus liegt auf den Herausforderungen, die der Transhumanismus mit sich bringt, insbesondere in Bezug auf das Menschenbild, technologische Entwicklungen und ethische Fragestellungen.

Die zeitgenössische Philosophie ist von vielfältigen Strömungen geprägt, die sowohl methodologische als auch inhaltliche Unterschiede aufweisen. Ein zentrales Spannungsfeld besteht zwischen analytischer und kontinentaler Philosophie: Während die analytische Philosophie auf Klarheit, Logik und Sprachkritik fokussiert, setzt die kontinentale Tradition stärker auf hermeneutische, phänomenologische und gesellschaftskritische Ansätze. Besonders einflussreich sind hier der Poststrukturalismus und die Dekonstruktion, wie sie von Denkern wie Derrida oder Foucault entwickelt wurden. Diese Strömungen hinterfragen grundlegende Begriffe wie Wahrheit, Subjektivität und Macht. Parallel dazu erlebt der Neo-Aristotelismus eine Renaissance, insbesondere in der Tugendethik, die durch Philosophen wie MacIntyre, Nussbaum und Anscombe neu interpretiert wird.
In der politischen Philosophie stehen Debatten über Gerechtigkeit, Demokratie und globale Machtstrukturen im Mittelpunkt. Gerechtigkeitstheorien von Rawls, Nozick oder Sen bieten unterschiedliche normative Rahmen, um Fragen der Verteilungsgerechtigkeit und politischen Ordnung zu analysieren. Die postkoloniale Theorie, vertreten durch Denker wie Said, Spivak und Mbembe, problematisiert Machtverhältnisse im globalen Kontext. Eng damit verbunden sind aktuelle Diskussionen über Demokratie und Populismus, in denen Theoretiker wie Mouffe, Laclau und Habermas die Herausforderungen demokratischer Systeme in Zeiten wachsender sozialer Spannungen und politischer Polarisierung untersuchen.

Die angewandte Philosophie befasst sich mit ethischen Herausforderungen in Technologie, Umwelt und Gesellschaft. In der Bioethik und Technikethik stehen Fragen zu Künstlicher Intelligenz, Transhumanismus und Medizinethik im Zentrum. Der Transhumanismus stellt etwa die Grenzen des Menschseins infrage und fordert traditionelle Konzepte von Autonomie und Würde heraus. In der Umweltethik sind Debatten über das Anthropozän und Deep Ecology von besonderer Bedeutung, da sie die Rolle des Menschen als gestaltende Kraft der Natur reflektieren. Schließlich bleibt das Spannungsverhältnis zwischen religiöser Ethik und säkularer Moralphilosophie ein zentrales Thema. Hier geht es um die Frage, wie sich moralische Normen in pluralistischen Gesellschaften begründen lassen und welche Rolle Religion in der ethischen Reflexion spielt.

Diese philosophischen Strömungen und Debatten prägen nicht nur das akademische Denken, sondern auch gesellschaftliche und politische Diskurse. Sie verdeutlichen, dass Philosophie nicht nur abstrakte Theorien entwickelt, sondern auch konkrete Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart sucht.

Die LV kombiniert theoretische Analysen mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und fördert eine kritische Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Herausforderungen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung am Ende des Semesters.
Zum Prüfungsablauf: 5 offene Fragen, die ausführlicher zu beantworten sind. Dauer der Prüfung: 90 Minuten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es können maximal 100 Punkte erreicht werden, für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 60 Punkte erforderlich.
1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-60 Punkte
5 (nicht genügend) 59-0 Punkte

Prüfungsstoff

Alle Sitzungen werden mit Literatur unterstützt. Die unterstützenden Unterlagen werden auf Moodle zugänglich sein.

Literatur

Amirpur, Katajun, Reformislam. Der Kampf für Demokratie, Freiheit und Frauenrechte, München u.a. 2018.
Binay, Sara /Khorchide, Mouhanad, Islamische Umwelttheologie. Ethik, Norm und Praxis, Freiburg u.a. 2019.
Hajatpour, Reza, Islamische Ethik. Einführung, Baden-Baden, Baden Baden 2022.
Nasr, Seyyed Hossein, The Encounter of Man and Nature. The Spiritual Crisis of Modern Man, London 1968.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

PM 08

Letzte Änderung: Di 04.03.2025 12:25