020044 UE Wahlfach Liturgie und Musik (2024W)

Musik (und im besonderen Kirchenlied) ist eine wesentliche Ausdrucksform des Glaubens, speziell in der evangelischen Tradition, und unverzichtbar für die praktische Gestaltung von Gottesdienst und geistlichem gemeinschaftlichen Leben.

Ziele:
Insgesamt sollen wesentliche Impulse für einen differenzierten Umgang mit Musik und speziell Kirchenlied über zu kurz greifende Schlagwortbildungen wie 'Pop versus Klassik', 'rhythmisches Lied versus Kirchenchoral', 'Jugend versus Traditionsgemeinde' oder auch die Bedingtheiten der jeweils eigenen musikalischen Sozialisierung hinaus vermittelt werden.
Dadurch und mit den Erfahrungen mit dem eigenen Singen und musikalischem Erleben, die auf verschiedenen Ebenen reflektiert und analysiert werden, wird eine Basis gelegt für einen kompetenten Umgang mit den oft widerstreitenden Wünschen und Bedürfnissen an gottesdienstliche Musik und Lieder.
Auf solcher Folie kann auch eine fundiertere Einschätzung und Beurteilung einer neueren Liedsammlung wie "FreiTöne" erfolgen, und können in einem weiteren Schritt Anforderungen an die gerade laufende Neuentwicklung (EKD-weit) eines Gesangbuchs formuliert werden und ggf. sogar in diesen Prozess (Regionalausgabe Österreich-Württemberg-Baden, z.B. in den Feedbackschleifen) eingebracht werden.

Inhalte:
Die LV untersucht Wünsche und Präferenzen hinsichtlich des Liedrepertoires und gottesdienstlicher Musik in Gegenwart und Geschichte unter Berücksichtigung u.a. der Forschungen zu Milieuprägungen und im jeweiligen historischen Kontext.
Verschiedene Qualitätsbegriffe im Zusammenhang mit verschiedenen Wirkebenen der Musik (Verkündigung, Gemeinschaft, Seelsorge, "Stimmung", etc.).werden entfaltet und in konkreten Beispielen angewendet und reflektiert.
Ausdrücklich beleuchtet werden auch die unterschiedlichen pastoralen Handlungsfelder (z.B. Gottesdienst, Kasualien, Zielgruppenarbeit) und Konsequenzen für den jeweiligen praktischen Umgang mit Lied und Musik.
An ausgewählten Beispielen werden unterschiedliche Ausdruckspotentiale von Musik als eigenständiger Sprachform und Erlebniswelt analysiert, gerade auch in den Zusammenhängen, wo die Wirkung von Musik meist nur unbewusst wahrgenommen wird.
Das Spannungsfeld verschiedenartiger Musikstile und diesbezüglicher Wünsche innerhalb pluraler Gottesdienstgemeinden wird thematisiert.

Methoden:
Vorträge, Referate, Gruppenarbeit, praktisches Erproben mit Reflexion und Diskussion