Universität Wien

020051 SE Interreligiöse Fragestellungen im Gefängnis (2010W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 2 - Evangelische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Verbindliche (!) Vorbesprechung: Do 14.10.10, 16:15-17:45 Uhr, HS 1, Schenkenstraße 8-10, 5. OG.
1. Block: Fr 19.11.10, 8:30-14:30 Uhr, JA Josefstadt, Wickenburggasse 18-22, 1080 Wien
2. Block: Fr 26.11.10, 13:00-17:30 Uhr, HS 3, Schenkenstr. 8-10, 6. OG.
3. Block: Fr 3.12.10, 8:30-14:30 Uhr, JA Josefstadt, Wickenburggasse 18-22, 1080 Wien
Homepage: http://strafvollzug.justiz.gv.at/justizanstalten/justizanstalt.php?id=2). EINLASS NUR MIT LICHTBILDAUSWEIS!
Anmeldung für LVA mit persönlichen Datenangaben über Fronter erforderlich. Ansonsten kein Einlass. Die Mitteilung, ob Sie in den Kurs aufgenommen werden, erhalten Sie am 13.10.2010.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 21 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In Gefängnissen in Österreich, Schweiz und Deutschland sitzen Gefangene sämtlicher Religionsgemeinschaften ein, die auch in der Gesellschaft vertreten sind. Für Gefangene besteht das Recht auf Religionsfreiheit und Ausübung ihrer Religion. Dieses Recht kollidiert jedoch bisweilen mit Sicherheitsinteressen des Staates. Einige Religionsgemeinschaften haben aus historischen Gründen die Möglichkeit der Betreuung ihrer Gläubigen in hauptamtlicher Funktion, andere nur in ehrenamtlicher. Welches sind die rechtlichen Grundlagen für die Religionsausübung im Gefängnis? Welche konkreten Probleme treten für die Gefangenen und die Anstalten auf, z. B. bei der Einhaltung der Speiseverbote oder bei der Durchführung ritueller Gebete bei Juden und Muslimen? Wie erfolggt die "seelsorgerliche" Betreuung von Christen, Juden, Muslimen und Buddhisten? Gibt es überhaupt in allen Religionen "Seelsorge" im christlichen Verständnis oder versteht man unter Betreuung etwas ganz anderes? Mit solchen und ähnlichen Fragen will sich diese Blockveranstaltung beschäftigen. Das Seminar wird in enger Kooperation mit Pfr. Dr. Matthias Geist, evangelischer Seelsorger in der JA Josefstadt, durchgeführt. Als Gastreferent wird Pfr. Ivo Graf über die Situation in Schweizer Gefängnissen berichten. Ebenso werden jüdische, muslimische und buddhistische Betreuer über ihre Arbeit informieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anfertigung von ausgearbeiteten Protokollen oder Seminararbeit zu einem speziellen Thema.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Einblick in eine Institution, in der staats- und kirchenrechtliche, interreligiöse, ökumenische und rechtliche Fragestellungen auftreten und in der religionswissenschaftliche Kenntnisse von praktischer Bedeutung sind.

Prüfungsstoff

Vorträge von Personen, die im Gefängnis arbeiten. Exkursion zur Justizanstalt Josefstadt in Wien.

Literatur

Susanne Eick-Wildgans: Anstaltsseelsorge. Möglichkeiten und Grenzen des Zusammenwirkens von Staat und Kirche im Strafvollzug, Berlin 1993; Vigor Fröhmcke: Muslime im Strafvollzug: Die Rechtsstellung von Strafgefangenen muslimischer Religionszugehörigkeit in Deutschland, Berlin 2005; Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (Hrsg.): Strafe - Tor zur Versöhnung? Eine Denkschrift der EKD zum Strafvollzug, Gütersloh 1990; Deutsche Bischofskonferenz (Hrsg.): "Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen" - Der Auftrag der Kirche im Gefängnis, Bonn 2006; Wolfgang Gratz: Im Bauch des Gefängnisses. Beiträge zur Theorie und Praxis des Strafvollzuges, Wien-Graz 2007. Einen Überblick über den Strafvollzug in Österreich ist im Internet zu finden unter: http://etf.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/fak_etf/Download/Strafvollzug_in_Oesterreich.pdf

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

[B]RW-SE,
[MW]RW-VertSE,
[FT]RW-SE,
[LA]RW-SE

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:27