Universität Wien

030112 SE Recht des christlichen Ostens (2020S)

Orthodoxe Kirche(n) in Österreich (für DiplomandInnen und DissertantInnen)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 3 - Rechtswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Zuteilungskriterien: Zeitpunkt der Anmeldung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 13.03. 11:00 - 12:30 Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG (Vorbesprechung)
Freitag 15.05. 09:00 - 18:00 Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG
Samstag 16.05. 09:00 - 18:00 Hörsaal Rechtswissenschaften Schenkenstraße 8-10, 4.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Orthodoxie war bereits ein wichtiger Faktor der religiösen Landschaft der Habsburgermonarchie, wobei der sog. „Ausgleich“ und die damit Hand in Hand gehende Schaffung einer eigenen österreichischen Lokalkirche zu einer wichtigen Zäsur in struktureller Hinsicht führte. Heute ist der Orthodoxenanteil nicht nur im Ballungsraum Wien wesentlich höher als zu Monarchiezeiten, er gewinnt auch in den Bundesländern kontinuierlich an Bedeutung. Die aktuell vom österreichischen Integrationsfonds kalkulierte Zahl von ca. 500.000 Orthodoxen in Österreich entspricht den schon längere Zeit kirchlicherseits kolportierten Zahlen. Wichtige thematische Schwerpunkte im Seminar werden daher nicht nur das OrthodoxenG von 1967, seine die politische Wende voraussetzende Novelle von 2011 und ihre Bedeutung für den Ausbau von lokalen Seelsorgestrukturen und deren staatliche Anerkennung sein. Auf der Agenda stehen auch die Institutionalisierung kategorialer Seelsorge wie Militär-, Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge; der Ausbau des Religionsunterrichts für orthodoxe SchülerInnen und die Ausbildung orthodoxer ReligionslehrerInnen in Österreich. Besonders spannende Rechtsfrage ergeben sich dabei nicht zuletzt aus der Vielzahl kirchlicher Jurisdiktionsträger und der rezenten Errichtung einer orthodoxen Bischofskonferenz für Österreich. Die großen politischen Zäsuren des 20. Jh. hatten beträchtliche Auswirkungen auf die lokalen Kirchengemeinden. Im Seminar sollen insbesondere auch diese beginnend mit dem Zerfall der Donaumonarchie thematisiert werden: Welche direkten und indirekten Folgen für die „österreichische“ Orthodoxie hatte die politischen Neuordnung Europas nach dem 1. Weltkrieg; der sog. Anschluss; das Ende des 2. Weltkrieges und die Besatzungszeit; die Etablierung eines kommunistischen Regimes in Jugoslawien? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen der Rechtsgeschichte der österreichischen Orthodoxie, dem sog. „Kalten Krieg“ und der sog. „Wende“? Und vor allem: Wie wird sich der sich aktuell zuspitzende Konflikt zwischen dem Ökumenischen Patriarchat und dem Patriarchat von Moskau auswirken?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Grundsätzlich Seminarreferat, Handout und Seminar- Diplomseminararbeit; sofern der Blocktermin in der normalen Form nicht stattfinden kann: Schicken Sie bitte Handout und Referat an die Lehrveranstaltungsleitung. Die Seminararbeit muss jedenfalls bis Ende Juni gertig sein.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Siehe oben. Vor dem Hintergrund der aktuellen Bedingungen ist es zulässig, vorrangig mit online zugänglichen Ressourcen zu arbeiten. Achten Sie auf einen sorgfältigen Ausweis Ihrer Quellen (Anführungszeichen, Fußnoten!).

Prüfungsstoff

Referate der TN mit anschließender Diskussion

Literatur

Themenabhängig; grundlegende Literaturhinweise finden sich in R. Potz - E. Synek, Orthodoxes Kirchenrecht. Eine Einführung, Freistadt 2014.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:19