Universität Wien

030175 KU Österreichische und internationale Judikatur zu Gender und anderen Diskriminierungsgründen (2024W)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 3 - Rechtswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Mi 04.12. 08:00-17:00 Ort in u:find Details

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Ort für alle Termine: Seminarraum Institut für Römisches Recht (Schenkenstraße 8-10, 3. Stock)

  • Mittwoch 09.10. 14:00 - 16:00 Ort in u:find Details (Vorbesprechung)
  • Donnerstag 12.12. 08:00 - 17:00 Ort in u:find Details

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Rechtsordnung schafft die Rahmenbedingungen für individuelle, gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Aktivitäten und kann erwünschte Verhaltensweisen fördern, aber auch verpönte pönalisieren. Die europäischen Gerichtshöfe und österreichischen Höchstgerichte haben in den letzten Jahren in einer Vielzahl von Entscheidungen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen im Bereich Gender, Diskriminierung aufgrund von Gender und anderen Gründen und v.a. der Grundrechte auf Privatleben und Glaubensfreiheit vielfach neue Standards für die österreichische Rechtsordnung gesetzt.
Im Rahmen dieses Kurses werden anhand ausgewählter Judikatur der österreichischen Höchstgerichte, des EuGH und insbesondere des EGMR rechtspolitische Entwicklungslinien und das Veränderungspotential im Bereich Gender beleuchtet.
Themenschwerpunkte sind:
• Gender und Recht auf Privatleben
• Gender und Glaubensfreiheit
• Gender und Gewalt
• FGM und Zwangsheirat im Asylrecht
• Sexuelle Orientierung und Diskriminierung
Methoden:
Einführungsvortrag, vertiefende, von den Studierenden zu erarbeitende Referate, Gruppenarbeit und Diskussion, Zusammenfassung des Status quo, offene Felder i.S. der Gender Studies, Ausblick auf mögliche (internationale) Entwicklungen
Ziele:
Einführung in die relevanten Entscheidungen der österreichischen Höchstgerichte und europäischen Gerichtshöfe und deren konkrete Auswirkungen; Verstehen des Zusammenspiels zwischen nationalen/supranationalen Normen und dahinterstehender Genderkonstruktionen; Bilanz der Leistungen, der Umsetzung und der verbleibenden Aufgaben des Rechts und der Rechtspolitik

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Thesenpapier, Referat, Beteiligung an Diskussion

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mitzubringen ist die Bereitschaft, sich mit den relevanten (grund)rechtlichen Normen vertiefend auseinanderzusetzen und höchstgerichtliche Entscheidungen auf deren Argumentationslinien und die dahinter liegenden rechtlichen und gesellschaftspolitischen Zielsetzungen zu untersuchen. Eine kritische Würdigung dieser Entscheidungen in Hinblick auf die bestehenden rechtlichen Normen ist wesentlich für eine positive Teilnahme.

Prüfungsstoff

Einführungsvortrag, vertiefende, von den Studierenden zu erarbeitende Referate, Gruppenarbeit und Diskussion, Zusammenfassung des Status quo, offene Felder i.S. der Gender Studies, Ausblick auf mögliche (internationale) Entwicklungen

Literatur

EMRK-Kommentar, zB
GRABENWARTER, Christoph/PABEL, Katharina: Europäische Menschenrechtskonvention. Ein Studienbuch (Wien, MANZ, 6. Auflage, 2016)
GRC-Kommentar, zB
HOLOUBEK, Michael/ LIENBACHER, Georg: GRC Kommentar (Wien, Manz, 2014)

BECKER, Ruth/KORTENDIEK, Beate (Hg.): Handbuch der Geschlechter- und Frauenforschung, (Wiesbaden: VS Verlag, 22008).
BAER, Susanne: Rechtswissenschaft, in: von BRAUN, Christina, STEPHAN, Inge: Gender-Studien. Eine Einführung (Stuttgart, Weimar: Verlag J.B. Metzler, 22006).
FOLJANTY, Lena, LEMBKE, Ulrike (Hg): Feministische Rechtswissenschaft. Ein Studienbuch (Baden-Baden: Nomos, 22012).
HAUSBACHER, Eva (Hg): Migration und Geschlechterverhältnisse: Kann die Migrantin Sprechen? (Springer VS, 2012)
HOLZLEITHNER, Elisabeth: Recht-Macht-Geschlecht. Legal Gender Studies. Eine Einführung (Wien: WUV Universitätsverlag, 22010).
HOLZLEITHNER, Elisabeth: Emanzipatorisches Recht. Über Chancen und Grenzen rechtlicher Geschlechtergleichstellung, in: juridikum. zeitschrift für kritik - recht - gesellschaft 1/2010, S 6-14.
HOLZLEITHNER, Elisabeth: Der Kopftuchstreit als Schauplatz der Debatten zwischen Feminismus und Multikulturalismus: eine Analyse entlang der Bedingungen für Autonomie, in: BERGHAHN, Sabine/ROSTOCK, Petra (Hg.), Der Stoff, aus dem Konflikte sind. Debatten um das Kopftuch in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Bielefeld: transcript 2009
STRASSER, Sabine, HOLZLEITHNER Elisabeth (Hg.): Multikulturalismus queer gelesen. Zwangsheirat und gleichgeschlechtliche Ehe in pluralen Gesellschaften (Politik der Geschlechterverhältnisse), Campus Verlag, 2010.
LOENEN, Titia: Kopftuch Ja, Burka Nein? Gedanken zur Beschränkung der Glaubensfreiheit in Bezug auf gesichtsbedeckende Schleier in: ARIOLI, Kathrin/COTTIER, Michelle/FARAHMAND, Patricia/KÜHN, Zita (Hg): Wandel der Geschlechterverhältnisse durch Recht? (Dike Verlag, 2008).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 08.10.2024 10:45