Universität Wien

030332 SE Seele und politische Gemeinschaft (2021S)

auch für Dissertant*innen und Diplomand*innen

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 3 - Rechtswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 11.03. 13:30 - 15:00 Digital (Vorbesprechung)
  • Mittwoch 16.06. 09:00 - 18:00 Digital
  • Donnerstag 17.06. 09:00 - 18:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Es war unter den antiken politischen Philosophen durchaus üblich, auf die richtige Harmonie in der Beziehung zwischen der politischen Gemeinschaft und der Seele ihrer Bürger zu achten. Da von der politischen Herrschaft erwartet wurde, dass sie vernünftig ist, musste sichergestellt werden, dass diejenigen, die einen starken vernünftigen Teil in ihrer Seele besitzen, die Position der Herrscher einnehmen. Aristoteles unterstützte diese Idee. Noch interessanter ist, dass Platons Politeia als der Versuch verstanden werden kann, das Modell der menschlichen Seele zu nutzen, um die Zusammensetzung des Gemeinwesens zu konzipieren und umgekehrt. Während sich die moderne politische Philosophie von diesen Ideen verabschiedet hat, haben sie im Kontext der modernen Psychoanalyse überlebt. Nicht zuletzt Freud nutzte die Psychologie der Massen, um das Funktionieren der individuellen Seele zu erhellen, und umgekehrt nutzte er Erkenntnisse aus der Individualpsychologie, um politisches Verhalten zu verstehen. Wenn sich die moderne politische Philosophie dezidiert für das „Recht“ als Instrument Herrschaft interessiert, so ist das bei der politischen Psychologie der Antike nicht der Fall, weil in ihrem Kontext das Verhältnis der Seelenteile die regulierende Funktion übernimmt. Das Seminar möchte diesem Thema anhand von Autoren wie Platon, Aristoteles, Cicero, Machiavelli, Freud und Fromm nachgehen.
Ziele: Einführung in des antike Verfassungsdenken, Verständnis für die Alternative zu einem juristischen Verfassungsverständnis und zum Normativismus.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Seminar/Diplomseminararbeit, Präsentation, Beteiligung an der Diskussion. Eine Diplomseminararbeit kann jedoch nur nach Abgabe eines Motivationsschreibens und Rücksprache mit dem LV-Leiter verfasst werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit bei allen Terminen, Teilnahme an der Diskussion, Referat und schriftliche Seminararbeit bzw. Diplomseminararbeit.Eine Diplomseminararbeit kann jedoch nur nach Abgabe eines Motivationsschreibens und Rücksprache mit dem LV-Leiter verfasst werden.

Prüfungsstoff

Referate der TN mit anschließender Diskussion.

Literatur

Wird in der Vorbesprechung bekannt gegeben bzw. im Anschluss auf moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:11