030622 VO Evolution und biologische Grundlagen menschlichen Verhaltens (2023W)
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Details
Sprache: Deutsch
Prüfungstermine
Donnerstag
18.01.2024
13:00 - 15:00
Hörsaal U13 Schottenbastei 10-16, Juridicum, KG1
Donnerstag
01.02.2024
13:00 - 15:00
Hörsaal U13 Schottenbastei 10-16, Juridicum, KG1
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Der erste Teil der Vorlesung wird sich mit den Grundlagen der Evolutionsbiologie befassen, insbesondere mit den Mechanismen, die die Evolution allen Lebens und insbesondere die Evolution des Menschen bedingt haben.
Ganz wesentlich ist in diesem Zusammenhang die Betonung, dass, nur weil wir und unsere Einstellungen und Verhaltensweisen u.a. auch das Ergebnis der biologischen Evolution sind, dies nicht „unser Schicksal“ ist, im Gegenteil, es ist der Zivilisation und insbesondere dem Recht gelungen, unsere „biologischen Prädispositionen“, wie z.B. auch die Neigung zur Gewalt, in modernen demokratischen Rechtsstaaten weitgehend einzudämmen.
Daher haben Zivilisation und Recht auch zu einer "Selbstdomestizierung" des Menschen geführt.
Breiten Raum nehmen auch die für das Strafrecht relevanten neueren Erkenntnisse zu den genetischen Grundlagen von Delinquenz, dissozialem Verhalten und Gewalt ein, die ebenfalls zeigen, dass diese Verhaltensweisen einen individuellen genetischen Hintergrund haben, wobei gerade im Zusammenhang mit dissozialem Verhalten deutlich wird, dass dies kein Schicksal sein muss, sondern dass die Bedingungen, unter denen Menschen aufwachsen, ganz wesentlich dafür sind, ob sich eine genetische Prädisposition manifestiert oder nicht. Gerade diese neueren Daten zeigen, wie wichtig ein ausgewogenes Strafrecht ist.Im letzten Teil der Vorlesung wird auf die enormen Umwälzungen eingegangen, die durch die moderne Genetik in Zukunft zu erwarten sind und die voraussichtlich auch Juristinnen und Juristen in ihrer täglichen Praxis betreffen werden. In diesem Zusammenhang wird insbesondere auf die Genome Wide Associations Studies und den Polygenic Score eingegangen: Mittelfristig wird es möglich sein, allein aus den DNA-Daten einer Person z.B. ihr Risiko für bestimmte Krankheiten zu bestimmen. Wie wird man mit diesen Informationen umgehen, z.B. versicherungstechnisch? In absehbarer Zeit wird man wahrscheinlich auch das Rückfallrisiko z.B. von extremen Gewalttätern auf der Basis von DNA-Daten eingrenzen können - all diese Entwicklungen bedürfen dringend einer gesellschaftlichen und rechtlichen Diskussion: Was wollen wir an genetischen Untersuchungen und was wollen wir auf keinen Fall? Über das muss sich unsere Gesellschaft bald in klaren werden, die Vorlesung soll auch dazu dienen Juristinnen und Juristen auf diese Fragen vorzubereiten.
Donnerstag
12.10.
13:00 - 15:00
Hörsaal U13 Schottenbastei 10-16, Juridicum, KG1
Donnerstag
19.10.
13:00 - 15:00
Hörsaal U13 Schottenbastei 10-16, Juridicum, KG1
Donnerstag
09.11.
13:00 - 15:00
Hörsaal U13 Schottenbastei 10-16, Juridicum, KG1
Donnerstag
16.11.
13:00 - 15:00
Hörsaal U13 Schottenbastei 10-16, Juridicum, KG1
Donnerstag
23.11.
13:00 - 15:00
Hörsaal U13 Schottenbastei 10-16, Juridicum, KG1
Donnerstag
30.11.
13:00 - 15:00
Hörsaal U13 Schottenbastei 10-16, Juridicum, KG1
Donnerstag
07.12.
13:00 - 15:00
Hörsaal U13 Schottenbastei 10-16, Juridicum, KG1
Donnerstag
14.12.
13:00 - 15:00
Hörsaal U13 Schottenbastei 10-16, Juridicum, KG1
Donnerstag
11.01.
13:00 - 15:00
Hörsaal U13 Schottenbastei 10-16, Juridicum, KG1
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Schriftliche Prüfung am Ende des Semesters zum Stoff der Lehrveranstaltung, bestehend aus 4 größeren Überblicksfragen.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Jeweils 4 Punkte pro Frage (16 in Summe), für eine positive Absolvierung sind mehr als 8 Punkte in Summe notwendig.
Prüfungsstoff
der Inhalt der Lehrveranstaltung - die Folien jeder Einheit werden zur Verfügung gestellt.
Literatur
Eckart V. Soziobiologie: Die Evolution von Kooperation und Konkurrenz. Springer 2013 ISBN-10: 9783642345401Knopik S.V. et al. Behavior Genetics 7th Edition. Worth 2016. ISBN-10: 1464176051Buss D. Evolutionary Psychology: The New Science of the Mind (English Edition) 6th Edition, 2019. Kindle EditionConley D. Fletcher J. The Genome Factor: What Social Genomics Tells Us about Ourselves, Our History, and the Future. Princeton Univers. Press (22 Feb 2017) ISBN-10: 9780691164748Plomin, R. (2019). Blueprint: How DNA makes us who we are.
Mit Press.Beaver, K. M., Barnes, J. C., & Boutwell, B. B. (Eds.). (2014). The nurture versus biosocial debate in criminology: On the origins of criminal behavior and criminality. Sage Publications.
Mit Press.Beaver, K. M., Barnes, J. C., & Boutwell, B. B. (Eds.). (2014). The nurture versus biosocial debate in criminology: On the origins of criminal behavior and criminality. Sage Publications.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 16.10.2023 13:46
Im Zentrum stehen folgende Themenkomplexe: Evolution- Kooperation- Umwelt und Genetik; Evolution- Antisoziales Verhalten (Gewalttätigkeit)- Umwelt und Genetik; sowie die evolutionären und genetischen Grundlagen unserer Einstellungen (Politik, Religion).
In der Lehrveranstaltung werden auch grundlegende Methoden der Evolutionsbiologie, Genetik und molekularen Biologie vermittelt. Ganz besonders wird auf „Genome Wide Association Studies“ und die "Polygenic Risk Scores" eingegangen, da diese Methoden in Zukunft auch über die Biologie hinaus von großer Bedeutung sein werden.