Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

060006 SE Bund, Opfer, (Un-)Reinheit: Blut im Judentum (2024W)

aus halachischer, kulturhistorischer und Geschlechterperspektive

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 15 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 08.10. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 15.10. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 22.10. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 29.10. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 12.11. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 19.11. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 26.11. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 03.12. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 10.12. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 17.12. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 07.01. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 14.01. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 21.01. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Dienstag 28.01. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte: Blut ist "dicker als Wasser" und "ein ganz besonderer Saft" - vor allem im Judentum, wo es eine zentrale Rolle spielt. Blut hat im Judentum neben religiös-kultischen auch ethische und medizinisch-hygienische Bedeutungen. Das Seminar beleuchtet das jüdische Verständnis und den Umgang mit Blut aus drei unterschiedlichen, aber eng miteinander verbundenen Perspektiven:
1. Halachische Perspektive: Blut steht im Zentrum jüdischer Religionsgesetze, insbesondere bei Fragen des Bundes mit G*tt, Opferriten und Reinheitspraktiken. Zu den halachischen Regelungen, die Blut betreffen gehören vorrangig die Beschneidung (Brit Mila), die Menstruationsgesetze (Nidda) und die Speisevorschriften (Kaschrut), insbesondere das Verbot des Blutverzehrs.
2. Kulturhistorische Perspektive: Neben der rituellen Bedeutung erkennt das Judentum auch die symbolische Wirkmächtigkeit von Blut. Das Seminar fragt, welche Rolle Blut in der Konstruktion jüdischer Identität und Gemeinschaft spielt, einschließlich medizinhistorischer Betrachtungen von Blut als lebensspendende Kraft. Auch antisemitische Stereotype im Zusammenhang mit Blut (Blutverleumdungen und Rassengesetze) werden thematisiert.
3. Geschlechterperspektive: Hier beleuchtet das Seminar im Speziellen die Auswirkungen und Bedeutungen von Blut für menstruierende Personen im Judentum. Es wird untersucht, wie menstruationsbezogene Gesetze und Rituale die religiöse Praxis und Gemeinschaftszugehörigkeit von Menstruierenden in Geschichte und Gegenwart beeinflussen.

Ziele: Studierende lernen die gesetzlichen Regelungen und Vorschriften im Judentum, die sich auf Blut beziehen, kennen und verstehen. Sie erfassen die symbolische und rituelle Bedeutung von Blut im jüdischen Kontext und sind in der Lage, die Darstellung und Funktion von Blut in religiösen Texten, Ritualen und Traditionen zu analysieren. Sie nutzen interdisziplinäre Ansätze, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Religion, Kultur und Geschlecht im Zusammenhang mit Blut im Judentum zu untersuchen und zu verstehen. Sie können theoretische Konzepte aus den Bereichen der Religionswissenschaft, Kulturwissenschaft und Geschlechterforschung auf konkrete Fragestellungen zum Thema Blut im Judentum anwenden. Auf dieser Basis formulieren die Studierenden eine Forschungsfrage, tragen diese an eine ausgewählte Primärquelle heran und beantworten sie ihm Rahmen einer schriftlichen Seminararbeit.

Methoden:
Vorbereitung von Quellentexten, gemeinsame Lektüre, Vergleich und Interpretation von Texten (in Originalsprachen + Übersetzung). Ergänzende Lektüre von Sekundärliteratur und deren kritische Diskussion. Anleitung zur Formulierung von Forschungsfragen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit: Lektüre der Primär- und Sekundärtexte im Selbststudium, in Teams, und Kleingruppen; Diskussion im Plenum in den Seminareinheiten.
2. Schriftliche Hausübung: Analyse eines Primärtext (ca. 500 Worte).
3. Kurzpräsentation: 10min kommentierter Powerpoint-Vortrag zum Upload auf Moodle.
4. Seminararbeit: max. 8.000 Worte exkl. Literaturverzeichnis.

Allgemeine Kriterien für das Verfassen einer Seminararbeit in der Judaistik sind einzuhalten und werden auf Moodle bereitgestellt.
Es besteht die Möglichkeit, Feedback zu Forschungsfragen für Präsentation und Seminararbeit bei einem individuellen Termin mit der Lehrperson zu erhalten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit in der ersten Sitzung ist Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar. Abwesenheiten von insgesamt 4 SWS (2 Einheiten) sind grundsätzlich zulässig. Bei weiteren Abwesenheiten aus triftigen Gründen (Krankheit, Verhinderung infolge von Betreuungspflichten, und beruflichen Verpflichtungen), kann eine Ersatzleistung erbracht werden. Dies ist mit der Lehrperson zeitnah zu besprechen.
Die angeführten Leistungen werden mit Punkten beurteilt:

1. Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit: max. 35 Punkte
2. Schriftliche Hausübung: max. 5 Punkte
3. Kurzpräsentation: max. 20 Punkte
4. Schriftliche Abschlussarbeit: max. 40 Punkte

Mindestanforderung: 51 Punkte

Beurteilungsschlüssel:
• 90–100 Punkte = Sehr gut (1)
• 77–89 Punkte = Gut (2)
• 64–76 Punkte = Befriedigend (3)
• 51–63 Punkte = Genügend (4)
• 0–50 Punkte = Nicht genügend (5)

Prüfungsstoff

Die Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent. Kriterien siehe oben.

Literatur

Originalsprachliche Quelltexte finden sich auf https://www.sefaria.org/texts. Alle autorisierten Übersetzungen sind zulässig (ggf. werden unterschiedliche Übersetzungsvarianten verglichen). Sekundärliteratur für die Pflichtlektüre sowie Literaturhinweise für die Kurzpräsentationen werden zu Seminarbeginn auf Moodle bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 09.09.2024 09:45