060009 SE Psychoanalytische Positionen zu Judentum und Antisemitismus (2015S)

Der Antisemitismus ist bis auf den heutigen Tag ein ungeklärtes Phänomen. Neben politischen Erklärungsmodellen befassten sich spätestens seit den 1930er Jahren psychoanalytische Autoren intensiv mit dem Antisemitismus im Spannungsfeld von Geschichte, Religionsgeschichte und kulturellem Code. Gleichwohl sind diese psychoanalytischen Erörterungen zum Antisemitismus immer auch eine Verortung des Judentums selbst. Insofern befasst sich das Seminar auch mit der kontrovers diskutierten Frage, ob die Psychoanalyse selbst eine Form des säkularisierten Judentums sei oder eine Form der Aufklärung.
Das Proseminar wird klassische Texte der Psychoanalyse vorstellen, analysieren und diskutieren, darunter Texte von Sigmund Freud, Otto Fenichel, Ernst Simmel, Theodor W. Adorno und Max Horkheimer.