Universität Wien

060017 SE Film als Midrash (2023S)

Seminar mit Bachelorarbeit

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 06.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Montag 20.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Montag 27.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Montag 17.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Montag 24.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Montag 08.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Montag 15.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Montag 22.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Montag 05.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Montag 12.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Montag 19.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Montag 26.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In den letzten Jahren setzten sich vorwiegend Religionswissenschaftler in Europa und den USA mit den vielflechtigen Beziehungen zwischen „Religionen“ und „populären Filmen“ auseinander, wobei das Hauptaugenmerk vor allem auf dem Christentum lag. Spielfilme sind aber nicht nur reine Unterhaltung. Filme, die sich mit jüdischen Lebenswelten und jüdisch traditioneller Literatur auseinandersetzen, sind als moderner Midrasch zu verstehen. Sie sind zeitgenössische Kommentare und mischen die Elemente der jüdischen Tradition oft bunt und mehr oder weniger geschickt durcheinander. Im Seminar soll verucht werden, zu untersuchen, wie jüdische Kulturgschichte und ihre Elemente ihren Weg auf die Leinwand gefunden haben, wie jüdische Themen und Motive in Spielfilmen – von der Stummfilmzeit bis zur Gegenwart – weltweit verarbeitet wurden. Dieser Bogen spannt sich von Paul Wegeners „Golem-Filmen“ (Deutschland 1914- 1920) bis zu David Aronofskys „Noah“ (USA 2014). Mir ist es ein Anliegen, nicht die Filme an sich zu analysieren, sondern sie in Bezug zum Judentum zu kontextualisieren und als filmischen Midrasch zu präsentieren. Ein Grundproblem betrifft viele der früheren Auseinandersetzungen mit jüdischen Lebenswelten und Traditionen im Film. So fehlt es oft bei von Historikern, Judaisten oder Theologen verfassten Studien wie z. B. Omer Bartovs „The ‚Jew‘ in Cinema“ an vielen Stellen an filmwissenschaftlichen Kenntnissen und auf der anderen Seite mangelt es exzellenten Überblicken wie Carrol Frys „Cinema of the Occult“ an Kenntnissen der jüdischen Tradition. Julia Kristeva, Roland Barthes oder Gérard Genette haben sich innerhalb der Literaturwissenschaft mit dem Begriff der „Intertextualität“ auseinandergesetzt und gezeigt, wie Texte in anderen Schriften in Form von Hinweisen oder konkreten Zitaten ein zweites Leben führen können: „Der Text ist ein Gewebe von Zitaten aus unterschiedlichen Stätten der Kultur. […] Ein Text ist aus vielfältigen Schriften zusammengesetzt, die verschiedenen Kulturen entstammen und miteinander in Dialog treten, sich parodieren, einander in Frage stellen.“ Genau dies können wir auch bei den Filmen feststellen, die sich der Texte und Elemente des Judentums. Dabei können wir sehen, dass in den vorgestellten Filmen das Judentum keineswegs nur ein Beiwerk ist, sondern dass die Filme in ihrer Auseinandersetzung mit der jüdischen Kulturgeschichte auf intertextuelle Weise einen durch und durch modernen Kommentar darstellen und das Bild jüdischer Religion in der Populär-Kultur entscheidend geprägt habe – Film als Midrasch.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat, Handout plus BA-Arbeit (40-50 Seiten).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung: regelmäßige Teilnahme, einmaliges unentschuldigtes Fehlen erlaubt, insgesamt müssen sich die erbrachten Teilleistungen zu mindestens 50% der Gesamtleistung addieren :

s. ferner oben Leistungskontrolle

Notenspiegel:
87 - 100 % 1
75 - 86,99 % 2
63 - 74,99 % 3
50 - 62,99 % 4
0 - 49,99 % 5

Prüfungsstoff

Abgabe bis spätestens Anfang September 2023.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 03.03.2023 13:28