Universität Wien

060026 VO Die Kunst des Netzwerkens: Jüdische Salondamen in Wien 1800 bis 1938 (2022W)

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Der Kurs beginnt am 12. Oktober.

Einreichung der schriftlichen Arbeit am 31. Januar 2023.

  • Mittwoch 12.10. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Mittwoch 19.10. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Mittwoch 09.11. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Mittwoch 16.11. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Mittwoch 23.11. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Mittwoch 30.11. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Mittwoch 07.12. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Mittwoch 14.12. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Mittwoch 11.01. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Mittwoch 18.01. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17
  • Mittwoch 25.01. 10:00 - 11:30 Hörsaal 2 Judaistik UniCampus Hof 7 2L-EG-17

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Diese Lehrveranstaltung bietet einen Überblick über jüdische Salonfrauen als Protagonistinnen mit unterschiedlichem Einfluss in bzw. auf Politik und Gesellschaft und untersucht, wie ihre Aktivitäten Kulturen der Vielfalt in Wien von 1800 bis 1938 mitgestalteten. Zur Legitimation ihrer kulturellen Arbeit wurden Porträts jüdischer Salonfrauen gemalt oder fotografiert, anstatt ihr Aussehen zu loben und/oder den Reichtum ihrer Väter/Ehemänner zu zeigen. Bekannte und weniger bekannte Salonfrauen, darunter Fanny Arnstein, Cäcilie Eskeles, Henriette Pereira-Arnstein, Josephine von Wertheimstein, Berta Zuckerkandl, Adele Bloch-Bauer, Broncia Koller-Pinell, Helene Scheu-Riesz und Eugenie Schwarzwald, gestalteten und vermarkteten sich in unterschiedlichen tonangebenden bzw. richtungsweisenden Rollen und Phasen ihres Lebens und ihrer Karriere. Aufgrund ihres exotischen Rufs, der als Verbindung von jüdischem „Anderssein“ mit deutscher Bildung identifiziert wurde, und ihrer aktiven Rolle bei der Neukonfiguration verschiedener materieller und ideologischer Modelle der „Zugehörigkeit“, einschließlich Identifikationen als österreichisch, europäisch und kosmopolitisch, konnten sie innerhalb der Wiener Gesellschaft eine einzigartige Position einnehmen. Ihre Förderung von Musiker*innen, Theateraufführungen, Autor*innen, Architekt*innen und Künstler*innen spielte eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung einer fortschrittlichen Kulturpolitik und bei der Sicherung der Zusammenarbeit mit nichtjüdischen führenden Frauen und Männern in der Gesellschaft. Wie hat ihre aktive Teilnahme am öffentlichen Diskurs und ihre Rezeption in den Medien ihre richtungsweisenden Rollen geprägt? Wie verhielten sich ihre Aktivitäten innerhalb und außerhalb ihrer Salons zur zeitgenössischen Politik?
Dieser Kurs untersucht die Rolle der wienerisch-jüdischen Salonfrauen bei der Mitgestaltung der Wiener und österreichischen Kultur durch ihre Kunst des Netzwerkens, ihre öffentlichen Interventionen, einschließlich ihres Mäzenatentums, ihrer Schriften und ihrer Philanthropie. Diese Themen werden mit theoretischen Methoden der Transformation jüdischer Identitäten, Geschlechterrollen und kultureller Produktion diskutiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Teilnahme wird durch kontinuierliche Anwesenheit und aktive Mitarbeit sowie eine Abschlussarbeit bewertet:
40 % Beitrag zur Diskussion in der Klasse
60 % schriftliche Arbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Studierende sollen sich aktiv an den Diskussionen in der Klasse beteiligen und am Ende des Kurses am 31. Januar 2023 eine schriftliche Arbeit über ein gewähltes Thema (max. 2000 Wörter) einreichen.

Prüfungsstoff

Siehe ausgewählte Literatur, und je nach gewähltem Thema der schriftlichen Arbeit weiter individuell zu entscheiden.

Literatur

Ausgewählte Literaturliste*

Bilski, Emily and Emily Braun (ed.,) Jewish Women and their Salons: The Power of Conversation, Yale University Press, 2005.
Braun, Emily. “Ornament as Evolution. Gustav Klimt and Berta Zuckerkandl,” In Gustav Klimt. The Ronald S. Lauder Collection and Serge Sabarsky Collections, edited by Renée Price, 144-169. New York: Neue Galerie, 2007.
Kohlbauer-Fritz, Gabriele und Wiebke Krohn, Beste aller Frauen. Weibliche Dimensionen im Judentum, Exh.Cat. Jüdisches Museum Wien, 2007.

Rose, Alison. “The Jewish Salons of Vienna.” In Gender and Modernity in Central Europe: The Austro-Hungarian Monarchy and Its Legacy, edited by Agata Schwartz, Ottawa: University of Ottawa Press, 2010, 119-132.
Rossbacher, Karlheinz, Literatur und Bürgertum: fünf Wiener jüdische Familien von der liberalen Ära zum Fin de Siècle, Wien: Böhlau, 2003.
Shapira, Elana, “Imaging the Jew: A Clash of Civilisations,” in: Exh. Cat. Facing the Modern: The Portrait in Vienna 1900, National Gallery (London: Yale University Press), 2013, 156-171.
Shapira, Elana, “Die kulturellen Netzwerke der Wiener Moderne: Loos, Hoffmann und ihre Klienten” in: Exh. Cat. Eva Ottillinger (ed.,), Wagner, Hoffmann, Loos und das Möbeldesign der Wiener Moderne. Künstler, Auftraggeber, Produzenten (Hofmobiliendepot  Möbel Museum Wien, 2018), 123-133.
Shapira, Elana (Hg.,) Design Dialogue: Jews, Culture and Viennese Modernism/ Design Dialog: Juden, Kultur und Wiener Moderne, Wien: Böhlau, 2018.
Shapira, Elana, „Kunst und Repräsentation: Darstellungen jüdischer Salondamen in Wien um 1800“ in: Sabine Hödl (Hg.) Salondamen und Dienstboten. Jüdisches Bürgertum um 1800 aus weiblicher Sicht, Juden in Mitteleuropa, Institut für jüdische Geschichte Österreichs St. Pölten, 2009, 10-18.
Shapira, Elana, „Todesco, Förster, Hansen, and the New Hellenistic Jews on Vienna’s Ringstrasse,” in Theophil Hansen - ein Resümee. hrsg. von Beatrix Bastl, Ulrike Hirhager und Eva Schober, Weitra, 2014.
Spiel, Hilde, Fanny von Arnstein oder die Emanzipation : ein Frauenleben an der Zeitenwende ; 1758 - 1818, Frankfurt am Main: S. Fischer, 1962.

*erweiterte Liste wird in Moodle verfügbar sein

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 15.03.2023 11:28