060103 UE Eine andere Ästhetik. Ikonographie und Geldgeschichte der Münzen des antiken Ägyptens (2020W)

Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden die antiken ägyptischen Münzen in den Sammlungen des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte, Universität Wien, sowie des Instituts für Klassische Archäologie, Universität Tübingen, von Studierenden bearbeitet. Das Wiener Institut besitzt ca. 60 Münzen der Ptolemäerzeit (davon 45 unbestimmt) sowie über 200 kaiserzeitliche Alexandriner (bereits größtenteils bestimmt). Die Tübinger Sammlung umfasst dagegen einen umfangreichen Bestand von unpublizierten kaiserzeitlichen Alexandriner Prägungen (ca. 1260) sowie knapp 100 Fundmünzen von Altgrabungen in Alexandria.

Ziel der Übung ist die Erweiterung und Intensivierung der Materialkenntnisse durch die Arbeit mit Münzen und die Befähigung, mit numismatischem Material sachgerecht und selbstständig umzugehen. Die unterschiedlichen Bestände der beiden Sammlungen bieten die besten Voraussetzungen, um sich mit dem ikonographisch und geldgeschichtlich eigenständigen Münzwesen des ägyptischen Kulturraumes epochenübergreifend auseinanderzusetzen und damit einen abgeschlossenen Bereich innerhalb der griechisch-römischen Welt zu durchdringen. Die Übung soll die Studierenden befähigen, ein kleineres Thema selbstständig zu bearbeiten und zu präsentieren sowie Originalmaterial effizient zu bearbeiten und zu dokumentieren (Münzkatalog, Fotografie, Datenbank).

Die Lehrveranstaltung ist in drei modularen Blöcken aufgebaut:
1) Zunächst finden Auftakt- und einführende Sitzungen an den jeweiligen Institutsstandorten in Wien und Tübingen statt (durch Videoschaltung miteinander verbunden), die als Vorbereitung für die Arbeit an den Originalen dienen (Fr 13.11. und Fr 20.11.2020, jeweils 14:00 Uhr). Die Studierenden erhalten dabei ein Thema, das sie eigenständig als Hausübung erarbeiten und im Laufe der Sitzungen präsentieren.
2) Darauf folgen jeweils zweitägige Exkursionen, zunächst der Tübinger Studierenden nach Wien (03./04.12.2020), danach der Wiener Studierenden nach Tübingen (14./15.1.2021). Während der Forschungsaufenthalte an beiden Standorten werden die Originalmünzen gemeinsam nach modernen wissenschaftlichen Standards bestimmt und dokumentiert. Eine zusätzliche Sitzung findet am Fr 18.12.2020 (14 Uhr) in den jeweiligen Institutsstandorten (durch Videoschaltung miteinander verbunden) statt.
3) In einer abschließenden Sitzung an der jeweiligen Heimatinstitution werden die erarbeiteten Münzbestimmungen von den Studierenden in die Sammlungsdatenbanken eingepflegt, die Ergebnisse rekapituliert und abschließend diskutiert (Fr 29.1., 14 Uhr). Die Studierenden haben dabei die Möglichkeit, ihre wissenschaftlichen Bestimmungen der überwiegend unpublizierten Münzen im interaktiven Online-Katalog ihres jeweiligen Instituts zu veröffentlichen.

Die Präsenzsitzungen und Exkursionen finden unter Vorbehalt der aktuellen Entwicklung der Covid-19-Pandemie statt. Sollten die Durchführung von Präsenzsitzungen und Exkursionen nicht möglich sein, so wird die komplette Lehrveranstaltung an den genannten Terminen (statt der Exkursionen: Fr 04.12. 14-18:45 Uhr und Fr 15.1.2021 14-18:45 Uhr) per Videokonferenz durchgeführt.

Alle Studienbeginner*innen sind eingeladen, am Donnerstag, 1.10.2020, 16:30 im Hörsaal des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte, Franz-Klein-Gasse 1, 1190 Wien, die Informationsveranstaltung zu unseren Lehrveranstaltungen und Studienangeboten zu besuchen.

Die Lehrveranstaltung ist als Präsenzveranstaltung geplant. Im Falle der Überschreitung der durch Verordnung eingeschränkten Kapazität des für die Lehrveranstaltung gebuchten Raumes durch vorliegende Anmeldungen sowie im Falle eines erneuten Lock-Downs wird auf rein digitalen Unterricht umgestellt.