070004 VO Vertiefung 1 od. 2: Fragestellungen und Themen der Zeitgeschichte (2014S)
"The World's Most Significant Other": Demokratien, Diktaturen und die Geschichte der transatlantischen Vorurteile im 20. und 21. Jahrhundert
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FR wtl. von 07.03.2014 bis 16.5.2014 9:45-13:00
Ort: Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9;
Ort: Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9;
Details
Sprache: Deutsch
Prüfungstermine
Freitag
16.05.2014
11:30 - 13:00
Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Freitag
23.05.2014
09:45 - 11:15
Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Freitag
20.06.2014
09:45 - 11:15
Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
Dienstag
02.09.2014
11:00 - 13:00
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die Vorlesung befassen sich mit wechselseitigen Wahrnehmungen, Vorurteilen und Feindbildern im transatlantischen Verhältnis des 20. und 21. Jahrhunderts. Denn die USA haben sich mindestens ebenso kontinuierlich von Europa abgrenzt, wie Europäer dies in Bezug auf Amerika bzw. die USA taten. In ihrem nationalen Selbstverständnis sahen sich die USA gern als Gegengründung zum aristokratischen und imperialen Europa des 18. und 19. Jahrhunderts. Im 20. Jahrhundert war aus amerikanischer Sicht Europa ein kontinuierlich schwelender Krisenherd, der die amerikanische Freiheit, Sicherheit und demokratische Kultur bedrohte und eine liberale Weltordnung verhinderte (wie sie z.B. Woodrow Wilson mit dem Völkerbund vorgeschwebt hatte). Nach dem Ende des Kalten Krieges wandelte sich dieses Europabild nicht notwendig zum Positiven. Doch rückte nun der islamistische Fundamentalismus in die sich nun öffnende Feindbildlücke ein. Umgekehrt festigte sich in Europa schon im frühen 20. Jahrhunderts eine vorurteilbeladene antiamerikanische Mentalität, die Andrei Markovits einmal als die eigentliche europäische "lingua franca" bezeichnet hat. Auch wenn sich die Europäer im 20. Jahrhundert immer wieder in Kriege verstrickten und die europäische Geschichte der letzten 100 Jahre von politischen, ideologischen und massiven kulturellen und ethnischen Auseinandersetzungen bis hin zum wechselseitigen Völkermord geprägt worden ist, so waren sich viele Europäer doch in ihrer Ablehnung und Abwehr tatsächlicher oder vermeintlicher amerikanischer Einflüsse einig. "Amerikanisierung" wurde zum Begriff des Jahrhunderts. Wie sehr sich dabei totalitäre, autoritäre und demokratische Ordnungen voneinander unterschieden und welche Gemeinsamkeiten hier bestanden, ist eine der Fragen, die die Vorlesung thematisiert. Auch wird nach der oft erstaunlich hohen Bereitschaft gerade demokratischer Ordnungen gefragt, Mechanismen der Ausgrenzung über Vorurteilsstrukturen zu entwickeln (bis hinein in die jüngsten Ausbrüche eines sich gegen "Brüssel" bzw. "Washington" richtendenden Populismus). Hier eröffnet der transatlantische Vergleich zahlreiche Möglichkeiten sich historisch fundiert und kritisch mit der Frage nach dem Vorurteil in der Demokratie auseinander zu setzen.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
MA Zeitgeschichte: Vertiefung 1 oder 2 (4 ECTS) | BA 2012: ZWM Weitere A,E,R 1 oder 2 (5 ECTS); MA Globalgeschichte: Vertiefung 2 (4 ECTS) | MA Geschichte: APMG Geschichte der Neuzeit; Späte Neuzeit (4 ECTS) | EC Geschichte: Vorlesung Vertiefung (5 ECTS); IE: VM5
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30