Universität Wien

070007 UE Methoden-Workshop - Storytelling (2022W)

Erzählstrategien entwickeln, Schreibprozesse gestalten und Texte strukturieren

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 07.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 17, Kolingasse 14-16, OG02
  • Freitag 21.10. 09:45 - 13:00 Seminarraum 17, Kolingasse 14-16, OG02
  • Freitag 04.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 16 Oskar-Morgenstern-Platz 1 3.Stock
  • Freitag 04.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 16 Oskar-Morgenstern-Platz 1 3.Stock
  • Freitag 18.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 19, Kolingasse 14-16, OG02
  • Freitag 18.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 17, Kolingasse 14-16, OG02
  • Freitag 02.12. 09:45 - 13:00 Seminarraum 17, Kolingasse 14-16, OG02
  • Freitag 16.12. 09:45 - 13:00 Seminarraum 18 Kolingasse 14-16, OG02
  • Freitag 13.01. 09:45 - 13:00 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
  • Freitag 27.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 17, Kolingasse 14-16, OG02

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Jede Abschlussarbeit, jeder wissenschaftliche Text ist eine Erzählung, auch wenn wir uns dessen oft nicht bewusst sind. Wie Historiker*innen Geschichte(n) erzählen, das ist nicht nur ein Zuckerguss für den eigentlichen Inhalt, sondern grundlegend für die Argumentation. Ein bewusster Umgang mit Erzählstrategien hilft dabei, sich über zentrale Argumente und Thesen klarzuwerden, sie zu strukturieren und dafür zu sorgen, dass diese auch bei den Leser*innen ankommen. Dazu gehören Fragen wie:

- Wer bin ich als Erzähler*in?
- Wer oder was sind meine Hauptdarsteller*innen?
- Experimentiere ich gern mit Erzählformen oder fühle ich mich in einem festen Rahmen wissenschaftlicher Standards wohler?
- Wie gehe ich mit Lücken um? Mache ich Unsicherheiten und Vermutungen sichtbar?
- Wie strukturiere ich meinen Text? Welche Folgen hat die Struktur für meine Argumentation?
- Welchen Stellenwert erhalten meine Quellen in meiner Erzählung?

All das sind grundlegende methodische Entscheidungen, die Konsequenzen für die gesamte Arbeit haben. Den individuell passenden Schreibprozess zu finden, ist dabei eine große Hilfe für die Reflexion, aber auch um den Spaß an der Sache nicht zu verlieren. In diesem Methodenworkshop geht es deshalb auch darum, Schreibstrategien zu entwickeln, verschiedene Textsorten und Übungen auszuprobieren und eine passende individuelle Schreibumgebung zu schaffen.

Wir nähern uns dem Thema auf drei Ebenen:
1. Die wissenschaftliche Diskussion: Wie wird Narrativität in der Geschichtswissenschaft reflektiert und umgesetzt? Was macht «gute» und «schlechte» Texte aus? Wir diskutieren Beispiele wissenschaftlicher Texte im Hinblick auf ihre Erzählung. Ziel ist es, sich über verschiedene Möglichkeiten der Erzählung und des Aufbaus von Texten bewusst zu werden, die Wechselwirkungen von Gegenstand, Argumentation und Erzählweise zu reflektieren und mögliche eigene Erzählpräferenzen zu erkennen.
2. Eigene Erzählstrategien: Wer bin ich als Erzähler*in? Wie gestalte ich meine eigene Arbeit? Hier kann es um die Masterarbeit gehen, aber auch um andere Texte – je nachdem, wo Sie im Studium stehen. Wir probieren verschiedene Erzählformen aus und reflektieren, inwiefern sie Einfluss auf die Argumentation nehmen. Sie diskutieren Ihre Ansätze in Gruppen und haben die Gelegenheit, sie anhand von Feedback weiterzuentwickeln.
3. Individuelle Schreibprozesse: Wie gestalte ich einen Schreibprozess, der zu mir passt? Welcher Schreibtyp bin ich? Wir erproben verschiedene Schreibtechniken (u.a. Freewriting), um individuelle Wege hin zu eigenen Erzählstrategien und raus aus Schreibblockaden zu finden.

Der Kurs hat Workshop-Charakter, d.h. der wissenschaftlich gestützte gemeinsame Austausch über Erzählweisen und Schreibstrategien steht im Vordergrund. Es wird kreative Übungen geben und Raum zur Diskussion eigener Arbeiten. Wir werden auch gemeinsam schreiben.

Wenn Sie bereits ein Thema für die Masterarbeit haben, dann ist das ein Vorteil, aber keine Voraussetzung zum Besuch des Kurses. Im besten Fall hilft Ihnen der Kurs auch bei der Themenfindung für die Masterarbeit. Die einzige notwendige Bedingung zur Teilnahme ist ein Interesse an der Frage, wie man Geschichte(n) erzählen kann.

Hinweis: Der Besuch des Methodenkurses "Digital Storytelling through Podcasting" könnte eine gute Ergänzung dieses Methodenworkshops sein.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1) Reflexion zur Lektüre
2) aktive Mitarbeit, inkl. kleinerer Texte und Peerfeedback
3) Arbeit an einem eigenen Text (auch als Gruppenarbeit möglich)

Mögliche Varianten von 3):
a) (alternative) Gliederung einer eigenen Arbeit entwerfen und kommentieren
b) Einleitung (neu) schreiben
c) Reflexion über Vor- und Nachteile verschiedener Erzählweisen, als Text oder Podcast
d) Gegenüberstellung zweier Erzählungen, als Text oder Podcast
e) eine Geschichte in Tweets erzählen (plus Konzept dahinter)
f) einen Beitrag für «Was bisher geschah» schreiben (plus Konzept dahinter)
g) einen fiktiven Dialog zwischen Erzähler*in und Protagonist*innen schreiben (à la Zemon Davis)
h) ...

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit (maximal 2 Einheiten fehlen, das entspricht einem Workshophalbtag).

Die Note setzt sich zusammen aus:
1) Reflexion zur Lektüre – 20%
2) aktive Mitarbeit, inkl. kleinerer Texte und Peerfeedback – 30%
3) Arbeit an einem eigenen Text (auch als Gruppenarbeit möglich) – 50%

Alle Teilleistungen müssen mindestens genügend sein.

Prüfungsstoff

Literatur

s. Programm

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

SP: Mittelalter, Neuzeit, Zeitgeschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Master Geschichte (Version 2019): PM2 (15 ECTS), PM3 (20 ECTS)

Letzte Änderung: Fr 23.09.2022 08:48