070032 SE Intedisziplinäres Seminar II (2006S)
Interdisziplinäres Seminar II: Von Namen, Spottnamen & Namensänderungen bei Christen und Juden in Wien
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Montag, 18.30-20.15 Uhr im Seminarraum Geschichte 3. Beginn: 6. März 2006
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Die Studenten schreiben eine Seminararbeit von ca. 20 Seiten und stellen diese in einem kurzen Referat vor: Themenwahl und Wahl des Betreuers stehen weitgehend frei.
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
(D810); 6 ECTS
Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:48
zurück ins Mittelalter gehen. Die Geschichte unserer Familiennamen wird
Herr Mag. Dr. Hubert Bergmann betreuen, den Namenswechsel Dr. Anna L. Staudacher.
In einer Einführung wird Mag. Dr. Bergmann auf interessante Aspekte der Familiennamengebung in Mitteleuropa, und hier im Besonderen in Österreich, eingehen. Einige der Fragen, die dabei behandelt werden
sollen: Die Herausbildung von Personennamen in unterschiedlichen Teilen Europas, die Entstehung von Familiennamen in Mitteleuropa,
österreichische Familiennamen als Kultur- und sprachgeschichtliche Zeugen. Die Studenten werden weiters vertraut gemacht mit einschlägiger Literatur und Methoden der Recherche in der Namenforschung. Im Rahmen
dieser Einführung ist eine Exkursion in das Institut für Österreichische Dialekt- und Namenlexika der Österreichischen Akademie der Wissenschaften vorgesehen
Namen des Spottes waren nicht nur Juden vorbehalten - Saurüssel, Schweindl und Schaissl waren nichtjüdische Familiennamen. Allerdings wurden im Wien der Jahrhundertwende, vor dem Ersten Weltkrieg, alle Namen "mit jüdischem Klang" zu Spottnamen, wie Kohn, Löwy und Ehrenthal.
Um Namenswechsel konnte angesucht werden - die Bewilligung lag im Ermessen der Behörden, wobei jüdischen Konvertiten ein Recht auf Namensänderung zugestanden wurde. Der Gesuchsteller schlug der Behörde
vor, welchen Namen er annehmen wollte, wobei auch der Wille zur Assimilation, hin zu einer anderen Volkszugehörigkeit, zum Ausdruck kam.
Nur ganz wenige Gesuche um Namensänderung sind erhalten: Wichtige
Quellen zur Namenforschung wie auch zur Sozial- und Mentalitätsgeschichte.
Zu Beginn der LV erhalten die Studenten eine kurze Einführung in das Lesen der Kurrentschrift. Es wird in diesem SE großer Wert auf die
Arbeit mit handschriftlichen Quellen gelegt - nicht auf Diskurse.