Universität Wien
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070036 SE BA-Seminar - Musik im Habsburgerreich des Fin de Siècle und im Ersten Weltkrieg (2024W)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

findet 14tg statt, genaue Termine werden noch bekanntgegeben

  • Montag 14.10. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Montag 21.10. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Montag 28.10. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Montag 04.11. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Montag 11.11. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Montag 18.11. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Montag 25.11. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Montag 02.12. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Montag 09.12. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Montag 16.12. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Montag 13.01. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Montag 20.01. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Montag 27.01. 14:30 - 17:45 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Am Anfang des Seminars steht die bekannte These von Carl Schorskes epochalem Fin de Siècle Vienna, der Zerfall des Habsburgerreiches habe sich durch die Auflösung des allgemeinen ästhetischen Konsenses angekündigt, welche Musik (und andere Künste) als schön galten. Diese These gilt zwar seit den jüngsten Büchern über das späte Habsburgerreich (u.a. von Pieter Judson) als überholt, doch wir wollen sie zum Anlass nehmen, die Musikgeschichte der Habsburgermonarchie seit der Jahrhundertwende und im Ersten Weltkrieg näher zu untersuchen. Dabei setzten sich einige ältere Trends aus dem 19. Jahrhundert fort, darunter die Entwicklung einer Massenkultur und der Populärmusik (unter anderem im Wiener Lied, der Operette und der Tanzmusik). Die Militärmusik spielte zwar an den Fronten und auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges keine große Rolle mehr, aber sie wurde wie alle andere Musik zur Stabilisierung der Heimatfronten eingesetzt. Das Seminar untersucht in diesem Kontext die Zensur sowie die Kriegspropaganda in verschiedenen Gattungen der Musik und legt dabei besonderes Augenmerk auf die 1917 gegründete Musikhistorische Zentrale beim k.u.k. Kriegsministerium, die der Dokumentation von Soldatenliedern diente und zugleich einige aufstrebende Komponisten wie Béla Bártok oder Alois Hába vor dem Kriegsdienst an den Fronten bewahrte. Die Existenz dieser Einrichtung belegt einmal mehr, wie wichtig dem Habsburgerreich die Musik war.

Da die Themenwahl der Studierenden innerhalb dieses Spektrums weitgehend offen bleiben soll, können Sie sich auch gern eigene Themen erschließen, zum Beispiel durch einen Fokus auf populäre Komponisten (z.B. Emmerich Kálmán, Franz Lehár, Julius Fučík, Oskar Nedbal, Carl Ziehrer etc.) ihren Bezug zur Habsburgermonarchie oder einzelne Werke und die Frage, wie sie den Ersten Weltkrieg thematisierten (z.B. die Csardasfürstin). Das Seminar verbindet sozial-, kultur- und musikhistorische Ansätze, weshalb Vorkenntnisse der Musik (durch ein entsprechendes Studium, ggf. auch durch ein Musik-Hobby oder regelmäßige Konzertbesuche) wünschenswerte wären

Da dieses Proseminar zu einer schon weitgehend während des Semesters erarbeiteten Bachelor-Arbeit führen soll, ist es unabdingbar, dass Sie sich bereits vor dem Semesterbeginn ein, zwei mögliche Themen überlegen und in der ersten Seminareinheit eine Skizze mit einem möglichst thesenhaften und eingegrenzten Arbeitstitel, Ihren Forschungsfragen und einer kurzen Bibliographie mitbringen. Die BA-Arbeit sollte nach Möglichkeit eigenständige Forschungen beinhalten. Damit wir im Seminar Zeit zum Hören und für die Analyse musikalischer Quellen haben, wird die LV teilgeblockt (3 Unterrichtsstunden pro Sitzung, dafür haben Sie zwischendrin freie Zeit zum Forschen und Schreiben).

Bitte beachten Sie, dass ein enger inhaltlicher Zusammenhang zur ebenfalls von mir angebotenen Exkursion nach Brünn über „Janáček und die tschechische Moderne“ besteht.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. Anwesenheit und aktive Teilnahme am Seminar (10%) - eine Seminareinheit kann unentschuldigt versäumt werden
2. Lektüre der im Syllabus enthaltenen Literatur (30-40 Seiten pro Woche), dokumentiert durch die Vorlage kurzer Zusammenfassungen (ca. 150-200 Wörter) und die Teilnahme an den Diskussionen (10%)
3. Exposé der Seminar-/Bachelorarbeit (1-2 S. bestehend aus 1. Thesenhafter Arbeitstitel, 2. Forschungsfragen und -Thesen, Ansatz und Methoden 3. Vorläufiges Inhaltsverzeichnis, 4. Auswahlbibliographie) und deren Präsentation (30%)
4. Bachelorarbeit oder Seminararbeit (50%)

Zu 4:
Die Bachelorarbeit hat einen Umfang von ca. 25-30 Seiten mit einem Zeilenabstand von 1,5 Zeilen. Dies entspricht ca. 10.000 (± 5%) Wörtern auf Englisch bzw. 65.000 (± 5%) Zeichen (inklusive Leerzeichen) auf Deutsch. Die Seitenzahl schließt Fußnoten, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis und Bibliographie ein.

Seminararbeiten können etwas kürzer sein, 17-20 Seiten mit 1,5 Zeilenabstand. Die Seitenzahl schließt Fußnoten, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis und Literaturverzeichnis ein.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

1. Anwesenheit und aktive Teilnahme am Seminar (10%) - eine Seminareinheit kann unentschuldigt versäumt werden
2. Lektüre der im Syllabus enthaltenen Literatur (30-40 Seiten pro Woche), dokumentiert durch die Vorlage kurzer Zusammenfassungen (ca. 150-200 Wörter) und die Teilnahme an den Diskussionen (10%)
3. Exposé der Seminar-/Bachelorarbeit (1-2 S. bestehend aus 1. Thesenhafter Arbeitstitel, 2. Forschungsfragen und -Thesen, Ansatz und Methoden 3. Vorläufiges Inhaltsverzeichnis, 4. Auswahlbibliographie) und deren Präsentation (30%)
4. Bachelorarbeit oder Seminararbeit (50%)

Prüfungsstoff

There are no intermediate or final exams for this class.
However, should a student fail to meet requirements 1-4, s/he will not be permitted to submit a bachelor thesis or seminar paper

Literatur

Vorläufige Literaturliste
(in die Sie sich bereits nach der Anmeldung einlesen können. Die Literatur wird dann auf Moodle hochgeladen)

Ignaz von Mosel, Uebersicht des gegenwärtigen Zustandes der Tonkunst in Wien, in: Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat, 1/6, 27. Mai 1808, S. 39-44.
Carl Schorske, Wien. Geist und Gesellschaft im Fin de Siècle, Frankfurt a.M.: S. Fischer Verlag, 1982, 305-346.
Scott, Derek B. Sounds of the Metropolis: The Nineteenth-Century Popular Music Revolution in London, New York, Paris and Vienna, New York: Oxford University Press, 2008, S. 39-48; 131-137.
Moritz Csáky, Die Ideologie der Operette und Wiener Moderne: ein kulturhistorischer Essay, Wien: Böhlau, 1998², 62-108.
Kotter, Simon. Die k.(u.)k. Militärmusik. Bindeglied zwischen Armee und Gesellschaft? Augsburg: UVA, 2015, 55-75, 93-98.
Walter Deutsch, Die Kompositionen der Brüder Johann und Josef Schrammel, Band 1: Die Märsche, Weitra: Bibliothek der Provinz, 2020, 25–41.

Weitere grundlegende Literatur (die noch einzelnen Sitzungen zugeordnet wird. Der Syllabus wird dann auf Moodle bereitgestellt):
Pieter Judson, Habsburg. Geschichte eines Imperiums, München: C.H. Beck, 2017.
Peter Wicke, Von Mozart zu Madonna. Eine Kulturgeschichte der Popmusik, Leipzig: Kiepenheuer, 1998, S. 47-74.
Fritz Trümpi, Musik als Arbeit. Der Oesterreichisch-Ungarische Musikerverband als Gestalter des Musikbetriebs in der späten Habsburgermonarchie (1872–1914), Wien: Böhlau 2024, S. 223-248, 341-347, 418-423.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte (V2019): PM7 - BA-Seminar (10 ECTS)
BEd UF GP12: BA-Seminar für GP (9 ECTS)

Letzte Änderung: Di 13.08.2024 14:45