Universität Wien

070038 SE Seminar - Biografische Forschungen zu vom Nationalsozialismus verfolgten Rotariern in Europa (2022S)

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 09.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 16.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 23.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 30.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 06.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 27.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 04.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 11.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 18.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 25.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 01.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 08.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 15.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 22.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Vor dem Ersten Weltkrieg gab es Rotary Clubs lediglich in den USA, einen in Kanada und kaum welche in England. Ziel des 1905 in Chicago von Rechtsanwalt Paul Harris und drei Freunden gegründeten Clubs war es, eine Art ländliche Wertegemeinschaft in der Stadt zu schaffen, mit hohen ethischen Grundsätzen im Geschäfts- und Berufsleben, und auch dem Ziel anderen zu helfen, um eine stabile Gesellschaft zu schaffen. Aufgrund der hohen Mitgliedsbeiträge blieb Rotary eine elitäre, Männern vorbehaltene Gemeinschaft, meist bestehend aus Unternehmern, hohen Beamten, Ärzten, Künstlern.
Am 15. September 1925 wurde der erste Rotary Club in Wien mit 30 Mitgliedern gegründet, nachdem im Frühjahr ein erster Gründungsversuch trotz nominierter Funktionäre mangels Mitglieder gescheitert war.
Im Jahr 1931 verzeichnete der Distrikt Österreich Deutschland bereits 35 Clubs (10 in Österreich) mit insgesamt 1.282 Mitgliedern. 1937 waren es bereits 55 Clubs mit rund 1.700 Mitgliedern, davon 11 Clubs in Österreich mit 340 Mitgliedern, wobei mehr als 100 Rotarier im RC Wien aktiv waren. Außerdem gab es im Distrikt einen Club in Danzig, der als einer der wenigen deutschen Initiativen in diesen Zeiten noch Kontakte mit Polen hielt.
Aufgrund der internationalen Vernetzung wurde Rotary in Deutschland nach Jahren des Nachgebens gegenüber den NS-regime und des Ausschlusses und Verdrängens von Mitgliedern jüdischer Herkunft 1937 zur Selbstauflösung gezwungen, in Österreich, wo diese nachgiebige Politik mitgetragen wurde, erfolgte die Auflösung nach dem „Anschluss“ 1938.
Die Basis für die zeithistorischen Forschungen bieten nicht nur Sekundärliteratur oder Primärquellen (Akten, Zeitungen via Anno auf der ÖNB, sowie Medien aller Art) zu den Biographien von verfolgten Rotariern bzw. zu Rotariern, die NSDAP-Mitglieder oder Funktionsträger des NS-Regimes waren, sondern auch visuelle Quellen (Fotos, Film, Fernsehmaterial) sowie Oral History Interviews, die archiviert wurden.
Neben den Archiven in Wien (Wiener Stadt- und Landesarchiv, Österreichisches Staatsarchiv, stehen auch digitale Kopien von Materialien aus den Historical Rotary Archives in Evanston, Illinois zur Verfügung.

In der Einleitungs- und Orientierungsphase wird auch die internationale, deutsche und österreichische Geschichte der Rotary Clubs im 20. Jahrhundert bis 1945 analysiert – mit Schwerpunkt auf Österreich.

Ziel des Seminars ist es, quellenorientierte kritische Biographien sowohl zu den verfolgten Rotarier bzw. jenen, die auch als Freimaurer im Nationalsozialismus stigmatisiert waren, zu recherchieren unter Berücksichtigung modernen biographischer Methoden zu verschriftlichen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

* Verpflichtende Anwesenheit in der ersten Einheit
* max. 2 Fehleinheiten
* Lektüre- und Schreibaufgaben
* Eigeninitiative und aktive Teilnahme an den Diskussionen
* Vorstellung von zwei Biografien
* Präsentationen der Zwischenergebnisse und der gemeinsamen methodischen und inhaltlichen Lektüre
* Seminararbeit (15 Seiten)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erbringung der oben genannten Teilleistungen

Prüfungsstoff

Dies ist eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung.

Literatur

Inhaltlich:

https://memorial-rotary.de/dokumente

insbesondere davon:
Erdmann, Paul : Rotarier unterm Hakenkreuz. Anpassung und Widerstand in Stuttgart und München. Leipzig 2018.

Rathkolb, Oliver: Rotary in den 1930er Jahren – Neue Forschungen, Themen und Thesen. Unterlage zur Pressekonferenz am 7. März 2018 im Presseklub Concordia, Wien.

Schäfer, Hermann, Diepold, Peter; Hauptmeyer, Carl-Hans; Maaß, Kurt-Jürgen (Hrsg.)Rotary unter dem Nationalsozialismus. Lehren aus der Geschichte - für die Zukunft,: Freiburg , 2. Aufl. 2020.

Wiesen, Jonathan S.: The modern guild. Rotary Clubs and bourgois renewal in the aftermath of National Socialism. In: Frank Biess (Hg.), Conflict, Catastrophe and Continuity. Essays on modern German history, New York, Oxford 2007, 297-317.

Zur Methodik:

Alexander Gallus, Biographik und Zeitgeschichte, in Aus Politik und Zeitgeschichte 1-2/2005 (https://www.bpb.de/apuz/29309/biographik-und-zeitgeschichte)

Levke Harders, Historische Biografieforschung (https://docupedia.de/zg/Harders_historische_Biografieforschung_v1_de_2020)

Literatur wird auf Moodle zur Verfügung gestellt bzw. muss eigenständig weiter recherchiert werden.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

AER: Zeitgeschichte.
MA Geschichte (Version 2019): PM4 Individuelle Schwerpunktsetzung, SE Seminar (8 ECTS).
Interdisziplinäres MA Zeitgeschichte und Medien (Version 2019): M4a Seminar zu Zeitgeschichte und Medien, SE Seminar aus Zeitgeschichte (8 ECTS) / M4b Wahlbereich - Spezialthemen zu Zeitgeschichte und Medien II, Bereich Zeitgeschichte (8 ECTS).
MEd UF GSP: UF MA GSP 01 Fachwissenschaft, Vertiefungsseminar 1: Quellenkunde und Quellenkritik (6 ECTS).

Letzte Änderung: Do 19.05.2022 10:28