Universität Wien

070039 UE Methoden-Workshop - Kriegskinder (2022S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 10.03. 09:45 - 11:15 Digital
  • Donnerstag 17.03. 09:45 - 11:15 Digital
    Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 24.03. 09:45 - 11:15 Digital
    Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 31.03. 09:45 - 11:15 Digital
    Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 07.04. 09:45 - 11:15 Digital
    Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 28.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 05.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 12.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 19.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 02.06. 08:00 - 11:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 09.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 23.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 30.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Kinder sind in besonderer Weise von Krieg und Gewalt betroffen. Zudem sind sie oftmals auch das „Ergebnis“ von Krieg und Gewalt. Eine besondere Rolle spielen dabei die Kinder des Krieges, die sich aus sexuellen Beziehungen während militärischer Besatzung ergaben. Dies teilt sich in zwei Gruppen, zum einen die Kinder deutscher Soldaten, die während des Zweiten Weltkriegs geboren wurden. Hier reicht die Bandbreite von „normalen“ Eheschließungen bis Vergewaltigungen, von gern gesehenen Liebesbeziehungen zwischen Menschen arischer Rasse (zB deutschen Soldaten und Norwegerinnen), bis zu heimlichen Beziehungen, insbesondere zwischen deutschen Soldaten und Frauen aus Osteuropa, oder zu jüdischen Frauen.
Die zweite Gruppe sind die sogenannten „Besatzungskinder“ oder „Befreiungskinder“, die nach der militärischen Niederlage des deutschen Reiches von Soldaten der alliierten Streitkräfte (USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion) mit Frauen im Deutschen Reich gezeugt worden sind. Allein in Österreich schätzt man diese Gruppe auf 30.000. Die Mehrheit der Betroffenen wuchs ohne den leiblichen Vater auf. Die Militärangehörigen wussten häufig nicht, dass sie ein Kind gezeugt hatten, oder wurden noch vor dessen Geburt versetzt. Andere absentierten sich – mitunter auch mit falschen Versprechungen. Ein Teil der Mütter heiratete einen westalliierten Besatzungssoldaten und zog als „war bride“ in dessen Herkunftsland. Spätestens mit dem Abzug der Truppen nach dem Österreichischen Staatsvertrag 1955 waren vor allem die sowjetischen Militärangehörigen nicht mehr erreichbar, und der Kontakt zum leiblichen Vater unmöglich.
Für beide Gruppen gibt es einen unterschiedlichen Umgang nach 1945, wobei die grundsätzlichen Fragen (Versorgung/ Alimente, Ausgrenzung der Mütter, gesellschaftliche Stellung/ Diskriminierung der Kinder) bei beiden Gruppen bestimmende Themen waren. Viele waren unterschiedlichen Formen von Diskriminierung, Stigmatisierung und Tabuisierung ausgesetzt, was sich auch auf die Erinnerungskultur auswirkte.
Im Seminar wird es darum gehen, Lebensgeschichten solcher Fälle zu recherchieren, und mit der Erinnerungskultur und Nachkriegspolitik (zB Entschädigungen, Alimente) in Beziehung zu setzen. Dabei geht es um die sogenannten „Lebensborn“-Kinder, sowie die Besatzungskinder deutscher Soldaten vor, sowie alliierter Soldaten nach 1945. Die Rolle der Nachkriegsgesellschaften wird dabei ebenso berücksichtigt wie jene der ehemaligen Besatzungsmächte.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

mündliche Mitarbeit, Vorbereitung der Seminarlektüre, Recherche von Dokumenten, Gruppenarbeit mit Präsentation, Seminararbeit (15-20 Seiten) zu einem ausgewählten Fall oder alternativ Public History Projekt zu einem Fall (Podcast, Video, jeweils mit Protokoll)
Achtung: Abgabe am 15. August 2022

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

mündliche Mitarbeit, Vorbereitung der Seminarlektüre, Recherche von Dokumenten, Gruppenarbeit mit Präsentation, Seminararbeit (15-20 Seiten) zu einem ausgewählten Fall oder alternativ Public History Projekt zu einem Fall (Podcast, Video, jeweils mit Protokoll)
Achtung: Abgabe am 15. August 2022

Prüfungsstoff

Dies ist eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung.

Literatur

Stelzl-Marx/Satjukow [Hg.], Besatzungskinder. Die Nachkommen alliierter Soldaten in Österreich und Deutschland, Böhlau Verlag, Wien 2015.
Lilienthal, Georg, Der "Lebensborn e.V." Ein Instrument nationalsozialistischer Rassenpolitik, Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 32003 [1985].
Ericsson, Kjersti/Simonsen, Eva [Hg.], Children of World War II. The Hidden Enemy Legacy, Berg, Oxford/New York 2005.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

AER: Zeitgeschichte, Österreichische Geschichte 2, Globalgeschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte.
MA Geschichte (Version 2014): PM2 Einführung in den Forschungsprozess. Design und Methoden, AR Methodenworkshop (3 ECTS).
MA Geschichte (Version 2019): PM3 Durchführung eines selbstständigen Forschungsprozesses, UE Methodenworkshop (5 ECTS).
Interdisziplinäres MA Zeitgeschichte und Medien (Version 2016): M2a Einführung in den Forschungsprozess. Design und Methoden, AR Methodenworkshop (3 ECTS).
Interdisziplinäres MA Zeitgeschichte und Medien (Version 2019): M2a Einführung in den Forschungsprozess und Methoden I, UE Methodenworkshop (5 ECTS) / M3b Praktische Forschung und Darstellung II, UE Methodenworkshop (5 ECTS), aber nur zu einer anderen Methode als im M2a.

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:27