Universität Wien
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070051 SE Forschungsseminar - Die Geschichte Großer Transformationen (2021S)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Lehrveranstaltung wird im März 2021 digital gestartet. Im Falle einer Besserung der Situation im Laufe des Sommersemesters 2021 kann die Lehrveranstaltung ggf. zeitweise vor Ort am Institut für Osteuropäische Geschichte stattfinden. Sie werden über etwaige Präsenz- oder Hybrid-Termine rechtzeitig informiert.

  • Donnerstag 11.03. 14:15 - 15:45 Digital
  • Donnerstag 18.03. 14:15 - 15:45 Digital
    Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Donnerstag 25.03. 14:15 - 15:45 Digital
    Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Donnerstag 15.04. 14:15 - 15:45 Digital
    Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Donnerstag 22.04. 14:15 - 15:45 Digital
    Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Donnerstag 29.04. 14:15 - 15:45 Digital
    Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Donnerstag 06.05. 14:15 - 15:45 Digital
    Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Donnerstag 20.05. 14:15 - 15:45 Digital
    Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Donnerstag 27.05. 14:15 - 15:45 Digital
    Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Donnerstag 10.06. 14:15 - 15:45 Digital
    Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Donnerstag 17.06. 14:15 - 15:45 Digital
    Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Donnerstag 24.06. 14:15 - 15:45 Digital
    Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Forschungsseminar nimmt das Werk des historischen Soziologen Karl Polanyi zum Ausgangspunkt einer kritischen Reflektion über den sozialen und wirtschaftlichen Wandel seit den 1980er Jahren. Polanyi nahm einerseits einen sozialhistorischen Blick auf die Folgen des „globalen Laissez-Faire-Kapitalismus“ ein, andererseits warnte er vor den Folgen sozialen Abstiegs und existenzieller Verunsicherung für die Demokratie.
Die Studierenden werden sich nach einer kurzen Einführung in das Polanyische Hauptwerk „The Great Transformation“ verschiedenen Ländern und sozialen Gruppen zuwenden, die von wirtschaftlichen Reformen und dem ökonomischen Wandel besonders betroffen waren. Die Auswahl der Themen und der konkreten Fallstudien soll sich nach den Interessen der Studierenden richten, es kommen u.a. alle postkommunistischen Länder (bei entsprechenden Sprachkenntnissen), die Bundesrepublik Deutschland mit einem Fokus auf Ostdeutschland, aber auch westliche Länder wie Italien, Großbritannien und die USA mit ihren vom Strukturwandel besonders betroffenen Regionen in Betracht. Als Forschungsobjekte eignen sich u.a. soziale Gruppen wie das neue Dienstleistungsproletariat (auch in Österreich), kleine Selbstständige, Industriearbeiter und Arbeitsmigranten. Als methodisches Rüstzeug werden sozialhistorische und sozialwissenschaftliche Herangehensweisen sowie die Oral History vermittelt. Die Arbeit in kleinen Forschergruppen ist möglich und erwünscht.
Die Studierenden werden gebeten, sich bereits vor Semesterbeginn in die Thematik einzulesen und kurze Exposés oder Skizzen mit Ideen zu Forschungsthemen zu verfassen. Diese sollen zu Semesterbeginn vorgestellt werden, um dann bald vertieft zu forschen.
Bei empirischen aufwändigen Vorhaben ist ein Ausbau der Forschungen zu einer Masterarbeit möglich.

Das FSE ist eng mit dem Research Center for the History of Transformations (RECET, siehe recet.univie.ac.at) und den dort betriebenen Forschungsschwerpunkten über 1) Wirtschaftsdenken und Reformpolitiken, 2) „Transformation from below“, 3) Arbeitsmigrationen und 4) soziale Bewegungen und Freiwilligkeit verbunden. Im Rahmen der offiziellen Eröffnung von RECET vom 20.-23.4. werden zahlreiche prominent besetzte Vorträge angeboten, die der Vertiefung der Inhalte dienen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme am Forschungsseminar
Kritische Lektüre der bereitgestellten Literatur und Zusammenfassung in kurzen Essays
Vorstellung des Forschungsprojekts (Gruppenarbeit ist möglich)
Forschungsbasierte Seminararbeit (ca. 25 Seiten)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Lektüre: Bitte die auf Moodle eingestellte Literatur schon vor der jeweilen Sitzung lesen, damit Sie im Seminar gut mitdiskutieren können. Die Mitarbeit bestimmt zu 10% die Gesamtnote.
- kleine Essays (1-2 Seiten) über die wichtigsten Begriffe und Texte des Seminars. Die Essays bestimmen zu 10% die Gesamtnote.
- spätestens bis Mitte April ist ein zwei- bis dreiseitiges Exposé zur Hausarbeit zu erstellen, das folgende Elemente enthält: Arbeitstitel (möglichst thesenhaft), Forschungsfragen und -Thesen, Stand der Forschung, evtl. Einführung in das Thema, vorläufige Gliederung, Auswahlbibliographie)
Die Präsentation der Exposés und deren Qualität bestimmen zu 20% die Gesamtnote.
- die Forschungen und die Hausarbeit bestimmt zu 60% die Gesamtnote. Die Hausarbeiten sollen nicht nur auf Sekundärliteratur, sondern tatsächlichen Forschungen beruhen. Bei aufwändigen Themen, Regional- oder Ländervergleichen sind Gruppenarbeiten möglich und erwünscht.
Die Forschungen können später zu Masterarbeiten ausgebaut werden. Abgabetermin für die Hausarbeiten ist wegen der Pandemie und der dadurch eingeschränkten Forschungsmöglichkeiten ausnahmsweise erst am 30. Juli.

Prüfungsstoff

Literatur

Literatur (bitte soweit möglich vor dem Beginn des FSE lesen, Auszüge werden auf Moodle bereitgestellt):
Karl Polanyi, The Great Transformation. Foreword by Robert M. MacIver, Boston: Beacon Press, 1957 (alternativ die deutsche Übersetzung The Great Transformation - Politische und ökonomische Ursprünge von Gesellschaften und Wirtschaftssystemen, Frankfurt: Suhrkamp, 1973/2019)
Philipp Ther, Das andere Ende der Geschichte. Über die Große Transformation, Berlin: Suhrkamp, 2019.
Philipp Ther, Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Eine Geschichte des neoliberalen Europa, Berlin: Suhrkamp, 2016.
Philipp Manow, Die Politische Ökonomie des Populismus, Berlin: Suhrkamp, 2018.
Włodzimierz Borodziej, Geschichte Polens im 20. Jahrhundert, München: Beck, 2010 (S. 340-416)

Ergänzende Literatur:
Dorothee Bohle/Béla Greskovits, Capitalist Diversity on Europe´s Periphery, Ithaca: Cornell University Press, 2012.
Iván T. Berend, From the Soviet Bloc to the European Union. The Economic and Social Transformation of Central and Eastern Europe since 1973, Cambridge: Cambridge University Press, 2009.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Geschichte (2014): Neuzeit, Zeitgeschichte, Globalgeschichte, Historisch-kulturwissenschaftliche Europaforschung, Osteuropäische Geschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte, MATILDA, Wirtschafts- und Sozialgeschichte (PM3 - 10 ECTS)
MA Geschichte (2019): Neuzeit, Zeitgeschichte, Globalgeschichte, Historisch-kulturwissenschaftliche Europaforschung, Osteuropäische Geschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte, MATILDA, Wirtschafts- und Sozialgeschichte (PM2/PM3 - 10 ECTS)
interdisz. MA Osteuropastudien (2015): M5 (10 ECTS)
interdisz. MA Osteuropastudien (2019): M5 (10 ECTS)
MA Zeitgeschichte und Medien: M3a Praktische Forschung und Darstellung I.

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:13