Universität Wien

070053 VU StEOP: Einführung in die Geschichtswissenschaft (2021W)

6.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITALOVSTEOP

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 120 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 01.10. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
Freitag 08.10. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
Freitag 15.10. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
Freitag 22.10. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
Freitag 29.10. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
Freitag 05.11. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
Freitag 12.11. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
Freitag 19.11. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
Freitag 26.11. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
Freitag 03.12. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
Freitag 10.12. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
Freitag 17.12. 09:45 - 13:00 Digital
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung dient als allgemeine Einführung in das akademische Fach der Geschichte, wobei dem entsprechenden Studium an der Universität Wien besonderes Augenmerk geschenkt wird. Gruppen- und Plenardiskussionen, Hausübungen und eine abschließende schriftliche Prüfung ergänzen das Vorlesungsprogramm. Dieses setzt sich aus mehreren Teilen zusammen: 1. Anfangs wird nach Sinn und Nutzen der Historie gefragt, nach ihrer Legitimierung oder Instrumentalisierung im Spannungsfeld zwischen Geschichtepolitik und -philosophie, individueller und kollektiver Aneignung im Rahmen von Erinnerungskulturen und Formen der "Public History". Daraus ergeben sich konkrete Arbeitsfelder der Geschichtswissenschaft und Geschichtsschreibung.2. Über deren Grundlagen und Techniken systematischer Analyse, über Literatur- und Quellenrecherche, Quellengattungen, methodische Zugänge und theoretische Reflexionen informiert ein zweiter Abschnitt. In diesem Zusammenhang werden qualitative und quantitative Methoden vorgestellt, sowie notwendige "Hilfswissenschaften" der Historiker: von der Paläographie bis zur Semantik und den Auswirkungen der Digitalisierung.3. Danach folgt ein Schwerpunkt, der sich thematisch mit der Entwicklung der Historiographie "von den Anfängen bis zur Gegenwart" befasst. Dieser Abschnitt ist in zwei Bereiche unterteilt, zumal die Ausdifferenzierung der Forschung im 20. Jahrhundert berücksichtigt werden muss: 3.a. Zunächst sind Geschichtsvermittlungen im Altertum und Mittelalter Gegenstand der Erörterungen, danach die Einflüsse des Humanismus und Historismus auf den Umgang mit der Vergangenheit.3.b. Die Auffächerung in verschiedene Spezialgebiete, Paradigmenwechsel und eine immer raschere Abfolge von "Turns" rücken dann in das Zentrum der Betrachtungen über das 20. und beginnende 21. Jahrhundert: Eine "Geschichte von unten" wird der traditionellen Darstellung von Taten "großer Männer" gegenübergestellt. Die Etablierung der Mikrogeschichte, der Frauen- und Geschlechtergeschichte, die Untersuchung gesellschaftlicher Randgruppen, Unterschichten und "Außenseiter" stehen im Fokus der Analysen. Neben Politik- und Militärgeschichte treten historische Sozialforschung, Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte, "Kliometrie" bzw. New Economic History, strukturgeschichtliche Ansätze mit einem neuen Verständnis historischer Zeiten. Schließlich ist ein verändertes Verständnis für Migration und Kultur, Mentalitäten und Gefühle zu konstatieren. Bedeutende Forschergruppen wie die "Annales-Schule" und verschiedene Exponenten einer "New History", etwa auch im Bereich der Kriegs- und Gewaltforschung, werden vorgestellt. Ebenso die Kernthesen "postmoderner Geschichtsausfassung", die Hauptanliegen einer "Histoire croisée", der "Moral History", postkolonialer bzw. postimperialer Interpretationsansätze, des "Liguistic Turn", des "Pictorial Turn" oder des "Spatial Turn" sowie die Auswirkungen und Ausformungen transnationaler, transregionaler bzw. globalgeschichtlicher Interessen.4. Nicht zuletzt mit Hilfe der (Haus-)Übungen widmet sich die Lehrveranstaltung abschließend beispielgebenden Texten zur Historiographie-Geschichte und ausgewählten Quellen. Deren Analyse und Interpretation im Rahmen von Lehrveranstaltung dient zur Vertiefung und Konkretisierung des Stoffes, zur Verbindung von theoretischen und praxisorientierten Elementen der Lehrinhalte.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Eine regelmäßige aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung bzw. an den Diskussionen wird erwartet, ebenso die zeitgerechte Abgabe der Hausübungen. Die schriftliche Abschlussprüfung macht rund 50 Prozent der Bewertung aus. Es handelt sich dabei
um eine 90-minütige Prüfung. Die Prüfung findet digital über Moodle statt. Prüfungsmodus: Download eines Prüfungsbogens. Wahl von vier aus sechs offenen Fragen. Maximale Länge der Antwort auf eine Frage 3.000 Zeichen (ohne Leerzeichen), exklusive Fußnoten. Prüfung im Open-Book-Format: Hilfsmittel (vor allem die angeführte Literatur bzw. vom Lehrenden zur Verfügung gestellte Hilfsmittel) sind erlaubt, müssen aber zitiert werden (Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis). Das gilt insbesondere für online-Ressourcen, um deren wissenschaftliche Validität überprüfen zu können. Sekundärquellen, die nicht öffentlich zugänglich sind (z.B. fremde Mitschriften, fremde Prüfungsarbeiten), sind nicht zitierfähig und dürfen während der Prüfung nicht verwendet werden.
Notenschlüssel: Sehr gut - 1: 90-100 Punkte, Gut - 2: 81-89 Punkte, Befriedigend - 3: 71-80 Punkte, Genügend - 4: 61-70 Punkte, Nicht genügend - 5: 0-60 Punkte. Leistungsbeurteilung: Anwesenheit und aktive Beteiligung an der Lehrveranstaltung - 20 Punkte, Abgabe der Hausübungen - 30 Punkte, digitale schriftliche Prüfung - 50 Punkte.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Positiv beurteilte Leistungen in allen drei Bewertungsbereichen sind Voraussetzung. Es herrscht grundsätzlich Anwesenheitspflicht. Höchstens zwei Termine dürfen versäumt werden. Mitarbeit bzw. Diskussionsbeiträge während der Lehrveranstaltung werden erwartet. Die Hausübungen stellen einen weiteren wichtigen Bestandteil des Beurteilungsmaßstabes dar. Wichtig ist schließlich die 90-minütige schriftliche Prüfung, die über Moodle stattfindet. Prüfungsmodus: Offene Fragen mittels eines Prüfungsbogens zum Download. Verständnisfragen (keine Multiple-Choice-Fragen!), die in vollständigen Sätzen (keine Stichworte!) beantwortet werden müssen. Prüfung im Open-Book-Format: Hilfsmittel (vor allem die angeführte Literatur bzw. vom Lehrenden zur Verfügung gestellte Hilfsmittel) sind erlaubt, müssen aber zitiert werden (Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis). Das gilt insbesondere für online-Ressourcen, um deren wissenschaftliche Validität überprüfen zu können. Sekundärquellen, die nicht öffentlich zugänglich sind (z.B. fremde Mitschriften, fremde Prüfungsarbeiten), sind nicht zitierfähig und dürfen während der Prüfung nicht verwendet werden.

Prüfungsstoff

Die Inhalte der Vorlesungsteils sind Prüfungsstoff. Entsprechend dazu der Live-Stream sowie die Informationen auf Moodle (Stream-Aufzeichnung, Power-Point-Präsentationen und Zusammenfassungen). Hinzu kommen Hausübungstexte auf der Moodle-Plattform sowie weitere Hausaufgaben, die gemeinsam mit den TutorInnen zu absolvieren sind.

Literatur

Ausgewählte ÜberblicksliteraturAichinger, Wolfram/Eder, Franz X./Leitner, Claudia (Hg.): Sinne und Erfahrung in der Geschichte. Innsbruck - Wien - München - Bozen 2003Assmann, Aleida: Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. München 2008Assmann, Aleida/Harth, Dietrich (Hg.): Mnemosyne. Formen und Funktionen der kulturellen Erinnerung. Frankfurt am Main 1991Brenner-Wilczek, Sabine/Cepl-Kaufmann, Gertrude/Plassmann, Max: Einführung in die moderne Archivarbeit. Darmstadt 2006Boockmann, Hartmut: Einführung in die Geschichte des Mittelalters. München 1996Brunner, Karl: Einführung in den Umgang mit Geschichte. 4. Aufl. Wien 2004Buchmann, Bertrand M.: Einführung in die Geschichte. Wien 2002Burke, Peter: Die Geschichte der Annales. Berlin 2004Chakrabarty, Dipesh: Europa als Provinz. Perspektiven postkolonialer Geschichtsschreibung. Frankfurt am Main 2010Conrad, Christoph/Kessel, Martina (Hg.): Geschichte schreiben in der Postmoderne. Beiträge zur aktuellen Diskussion. Stuttgart 1994Curtis, Neal: The Pictorial Turn. London 2010Diebolt, Claude/Haupert, Michael (Hg.): Handbook of Cliometrics. Cham 2019Döring, Jörg/Thielmann, Tristan (Hg.): Spatial Turn. Bielefeld 2008Eder, Franz X. u.a. (Hg.): Geschichte online. Wien/Köln/Weimar 2006.Fickers, Andreas: Transnational Television History. London 2012Griesebner, Andrea: Feministische Geschichtswissenschaft. Eine Einführung. Wien 2012Günther, Rosmarie: Einführung in das Studium der Alten Geschichte. Paderborn u.a. 2009Hobsbawm, Eric: Wieviel Geschichte braucht die Zukunft. München 2001Howell, Martha/Prevenier, Walter: Werkstatt des Historikers. Eine Einführung in die historischen Methoden. Köln/Weimar/Wien 2004Jordan, Stefan: Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft. Orientierung Geschichte. 2. Aufl. Paderborn 2012Kay, Jilly Boyce u. a. (Hg.): The Past in Visual Culture. Jefferson 2017Klingenstein, Grete/Fellner, Fritz/Hye, Hans Peter (Hg.): Umgang mit Quellen heute. Wien 2003Knoch, Habbo/Möckel, Benjamin: Moral History. In: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 14 (2017) 93-111Komlosy, Andrea: Globalgeschichte. Methoden und Theorien. Wien/Köln/Weimar 2011Koselleck, Reinhart: Zeitschichten. Frankfurt am Main 2000Lücke, Martin/Zündorf, Irmgard: Einführung in die Public History. Göttingen 2018Malik, Kenan: The Quest for a Moral Compass. A Global History of Ethics. London 2014Metzler, Gabriele: Einführung in das Studium der Zeitgeschichte. Paderborn 2004Nagl-Docekal, Herta (Hg.): Der Sinn des Historischen. Geschichtsphilosophische Debatten. Frankfurt am Main 1996Nietzsche, Friedrich: Vom Nutzen und Nachtteil der Historie für das Leben. Zürich 1984Opgenoorth, Ernst/Schulz, Günther: Einführung in das Studium der neueren Geschichte. Paderborn u.a. 2010Osterhammel, Jürgen/Petersson, Niels P.: Geschichte der Globalisierung. Dimensionen, Prozesse, Epochen. 3. Aufl. München 2006Paul, Gerhard: Visual History. Ein Studienbuch. Göttingen 2006Pernau, Margrit: Transnationale Geschichte. Göttingen 2011 Rimmele, Marius: Bildwissenschaft und Visual Culture. Bielefeld 2014Rusinek, Bernd-A./Ackermann, Volker/Engelbrecht, Jörg (Hg.): Einführung in die Interpretation historischer Quellen. Paderborn 1992Schmale, Wolfgang: E-Learning Geschichte. Wien 2007Schöttler, Peter: Nach der Angst. Geschichtswissenschaft vor und nach dem "linguistic turn". Münster 2018Sglini, Hadi Khatib u.a.: Histoire croisée. Frankfurt am Main 2019Simon, Christian: Historiographie. Eine Einführung. Stuttgart 1998Wolbring, Barbara: Neuere Geschichte studieren. Konstanz 2006

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte (Version 2012): PM Einführung in die Geschichtswissenschaft und ihr Studium, VU Einführung in die Geschichtswissenschaft (6 ECTS).
BA Geschichte (Version 2019): STEOP 2 Einführung in das Studium der Geschichtswissenschaft (6 ECTS).

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:13