Universität Wien

070066 SE Österreichische Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (2009S)

Funktionsräume - Wahrnehmungsräume - Gefühlsräume. Mittelalterliche Lebensformen zwischen Hof und Kloster.

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 26.03. 11:00 - 12:30 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 02.04. 11:00 - 12:30 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 23.04. 11:00 - 12:30 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 07.05. 11:00 - 12:30 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 04.06. 11:00 - 12:30 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Freitag 26.06. 10:00 - 13:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Freitag 26.06. 14:00 - 18:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Samstag 27.06. 10:00 - 18:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar setzt sich mit der Frage auseinander, wie man Vorstellungen und Darstellungen von ¿Gefühlen¿ in der Vergangenheit auf die Spur kommen kann. In mittelalterlichen Quellen finden sich die meisten Hinweise auf Vorstellungen von Gefühlen und ihre Darstellungen im höfischen und kirchlichen Bereich. Vergleichen lassen sich zum Beispiel Praktiken des affektiv-performativen Lernens oder Ähnlichkeiten von spirituellem Hohelied- und höfischem Minnediskurs. Wir werden uns mit einem Schwerpunkt auf der Zeit um 1200 und anhand von konkretem Quellenmaterial damit beschäftigen, welche Bedeutungen zeitgenössische Begriffe wie Liebe und Freude, Trauer und Angst haben konnten, ob und wie Empfindungen, Gefühle, Affekte, etc. grundsätzlich thematisiert wurden, wie sie bewertet wurden und auf welche Vorstellungen vom Verhältnis Körper, Seele und Geist die Darstellungen schließen lassen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Beurteilung setzt sich aus regelmäßiger Teilnahme, Diskussion, kontinuierlicher Vorbereitung der Termine, Präsentation beim Block (+ 1-2 Seiten abstract) sowie einer schriftlichen Arbeit im Umfang von 15-20 Seiten Text zusammen. Erforderlich ist die Bereitschaft zur Arbeit im Team (2-3 Personen) sowie zur Auseinandersetzung mit lateinischen (Grundkenntnisse notwendig) und mittelhochdeutschen Texten (mit Übersetzung).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anstatt auf die Suche nach ¿authentischen¿ Gefühlen in mittelalterlichen Texten und Bildern zu gehen, ist die Zielsetzung, die jeweiligen diskursiven Bedingungen, d.h. Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmuster herauszuarbeiten, welche die Wahrnehmung und Beschreibung von Gefühlen und ihre Bedeutungen beeinflusst haben könnten.

Prüfungsstoff

Das Seminar besteht aus mehreren regulären Terminen und einer Blockveranstaltung, bei der die während des Semesters erarbeiteten Themen präsentiert werden. Nach einer gemeinsamen Lektüre und Diskussion einiger Basistexte werden anhand ausgewählter Quellenbeispiele die Referatsrahmenthemen erarbeitet. Die Ausarbeitung der einzelnen Referatsthemen erfolgt bis zur Blockveranstaltung (Workshop mit Präsentation und Kommentar) am 26./27. Juni 2009.

Literatur

Joachim BUMKE, Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter.- München: dtv 1986. Klaus SCHREINER, Soziale, visuelle und körperliche Dimensionen mittelalterlicher Frömmigkeit, in: Ders., (Hg.), Frömmigkeit im Mittelalter. Politisch-soziale Kontexte, visuelle Praxis, körperliche Ausdrucksformen.- München: Wilhelm Fink 2002, S. 9-38. Horst WENZEL, Hören und Sehen, Schrift und Bild: Kultur und Gedächtnis im Mittelalter.- München: Beck 1995.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

P2; CS III

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30