Universität Wien

070073 VU Paläographie des Mittelalters II (2009S)

5.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 19.03. 16:00 - 18:30 (ehem.Hörsaal Inst. f. Österr. Geschichtsforschung Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 12)
  • Donnerstag 26.03. 16:00 - 18:30 (ehem.Hörsaal Inst. f. Österr. Geschichtsforschung Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 12)
  • Donnerstag 02.04. 16:00 - 18:30 (ehem.Hörsaal Inst. f. Österr. Geschichtsforschung Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 12)
  • Donnerstag 23.04. 16:00 - 18:30 (ehem.Hörsaal Inst. f. Österr. Geschichtsforschung Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 12)
  • Donnerstag 30.04. 16:00 - 18:30 (ehem.Hörsaal Inst. f. Österr. Geschichtsforschung Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 12)
  • Donnerstag 07.05. 16:00 - 18:30 (ehem.Hörsaal Inst. f. Österr. Geschichtsforschung Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 12)
  • Donnerstag 14.05. 16:00 - 18:30 (ehem.Hörsaal Inst. f. Österr. Geschichtsforschung Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 12)
  • Donnerstag 28.05. 16:00 - 18:30 (ehem.Hörsaal Inst. f. Österr. Geschichtsforschung Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 12)
  • Donnerstag 04.06. 16:00 - 18:30 (ehem.Hörsaal Inst. f. Österr. Geschichtsforschung Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 12)
  • Donnerstag 18.06. 16:00 - 18:30 (ehem.Hörsaal Inst. f. Österr. Geschichtsforschung Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 12)
  • Donnerstag 25.06. 16:00 - 18:30 (ehem.Hörsaal Inst. f. Österr. Geschichtsforschung Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 12)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Auf der Grundlage zur Schriftgeschichte des Mittelalters und den in dieser Zeit verwendeten Schriften in ihren Ausformungen, soll im Rahmen dieser Lehrveranstaltung nicht nur die Frage der zeitlichen und räumlichen Einordnung eines Textes stehen, sondern die Lektüre desselben ganz besonderer Schwerpunkt sein - Lesen ist der Zugang zur Welt und bedeutet in diesem Fall den Zugang nicht nur zur Welt generell sich zu erarbeiten, sondern auch diesen Zugang für den Bereich der lateinischen Schriften des Mittelalters zu gewinnen.
Wo und wann wurde unter welchen Umständen was geschrieben?
Die in der Antike bzw. der Spätantike bekannten und verwendeten Maiuskelschriften (Capitalis, Unziale) und Minuskelschriften (Halbunziale und Kursive) wurden im frühen Mittelalter mutatis mutandis weiter verwendet; die Maiuskelschriften in erster Linie als Auszeichnungsschriften; mitunter deren Buchstaben alternierend innerhalb einer "Überschrift".
Die Minuskelschriften - die Halbunziale und die Kursive haben in ihrem Formenschatz zur Herausbildung der vorkarolingischen und schließlich der karolingischen Minuskel geführt -
Die karolingische Minuskel blieb in ihrem Kanon bestimmend für die weitere Ausbildung der romanischen Minuskel, die bis in das ausgehende 12. Jahrhundert - vereinzelt bis in das 13. Jahrhundert hinein, entscheidende Buchschrift blieb.

Mit der Vervielfältigung der Möglichkeiten, Bildung auch außerhalb der geistlichen Schulen zu erwerben und vor allem mit der zunehmenden Notwendigkeit, im Bereich von allgemeiner Verwaltung und Wirtschaft zumindest lesen und schreiben zu können, tritt auch in der Schriftlichkeit eine entscheidende Differenzierung ein: Es gibt nun die Textualis, die als Terminus Schriften zusammenfasst, die als Buchschrift einerseits sehr hohe kalligraphische "Ansprüche" erheben, und die in gemäßigteren Formen (textualis libraria, ¿) und auch unter diesen als Sonderformen, etwa als Universitätsschriften, verwendet werden. Jedenfalls heben sich diese Schriften bewusst von jenem Schriftbereich ab, der aus dem Alltagsschriftgut - dem Geschäftsschriftgut kommt.

In der Gotik haben wir neben den genannten Auszeichnungsschriften einerseits die
Textualis als "gepflegte" Buchschrift, die auch einen Anspruch im Sinne der kalligraphischen Ausführung stellt, mitunter aber auch sehr flüchtig geschrieben sein kann. Die Textualis finden wir in ihren hochstilisierten Formen (textualis formata), bis hin zur "Gebrauchsschrift" im Wissenskompendium in erster Linie im Kodex, mitunter auch auf anderen Schriftträgern, bis hin zur Steuerliste und Wirtschaftsbüchern. Insbesondere in diesen zeigt sich auch die Differenzierung durch den gebrauch - so sind Namen von Personen und/oder Besitzeinheiten nicht selten in Textualis geschrieben, die Abgaben selbst, Natural- oder Geldzins oft in kursive. In Sonderfällen wird die Wertigkeit der Schrift und diese Trennung durch den Beschreibstoff Pergament für die fixen Angaben, und "Wachstafel" für die durchaus variierenden Angaben der Mengen zusätzlich "verdeutlicht".
Der Rechnungszettel, Notizen verschiedenster Art und der damit verbundene Gedanke der Nützlichkeit, der "Wirtschaftlichkeit" (Schnelligkeit) beim Schreiben" führte schließlich auch zur Kursive, die für persönliche Notizen ebenso verwendet wird, wie für Aufzeichnungen in Wirtschaft, Handel und Verkehr, wo die Kursive als "Geschäftsschrift" unabdingbar nötig ist, da man rasch verschriftlichen muss.

Die Humanistenschrift und die Humanistenkursive sind der Ausdruck dessen, dass die Humanisten sich zunehmend nach einer Schrift "sehnten", die Klarheit, Anspruch an Niveau und den Gedanken des Nützlichen miteinander verbinden ließ. Dabei orientierte man sich an den Minuskeln des hohen Mittelalters und überwand, wie man meinte, nicht nur in der Schrift die "dunklen Zeiten und Seiten".

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Lehrveranstaltung ist eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung: die Note wird sich aus Mitarbeit, einzelnen Hausübungen und dem Ergebnis der schriftlichen Abschluss-Prüfung ergeben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M7; LAGM2

Letzte Änderung: Mi 23.11.2022 00:15