Universität Wien

070073 SE Seminar (2018S)

Deutschland und der Völkermord an den Herero 1904/05: Verlauf Nachgeschichte Debatten

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Erster Termin: 14.3.2018

  • Mittwoch 14.03. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 21.03. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 11.04. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 18.04. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 25.04. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 02.05. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 09.05. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 16.05. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 23.05. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 30.05. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 06.06. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 13.06. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 20.06. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Mittwoch 27.06. 12:00 - 14:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

LV-Inhalt:
Im Seminar geht es um den Völkermord in der deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika an den Herero (und Nama) 1904/05 und Folgejahre, den rund 80 Prozent der Opfer nicht überlebt haben. Diese in der Lehre der österreichischen Zeitgeschichte bisher unterbelichteten historischen Ereignisse sollen den Studierenden im Rahmen eines vertiefenden Seminars nahegebracht werden. Die LV beschäftigt sich mit der Vorgeschichte des Völkermords (deutscher Kolonialismus, deutsche Schutzmacht), den genauen Verlauf dieses Völkermordes und seiner Akteure (Lothar von Trotha, Führer der Herero Samuel Maharero) sowie seine Nachgeschichte bis zur Gegenwart in Namibia und in Deutschland. In die LV wird auch die offizielle Vergangenheitspolitik in Namibia und vor allem der schwierige Umgang Deutschlands mit seiner historischen Verantwortung einbezogen. Zentrale Leitfragen des Seminar sind: Inwiefern kann man von einem Genozid sprechen (Pro- und Contra-Argumentationen)? Handelte es sich um einen rassistisch begründeten Versuch der Vernichtung einer Volksgruppe oder `nur` um ein Kolonialverbrechen? Inwieweit lässt sich die Kontinuitätsthese aufrechterhalten, wonach der Völkermord an den Herero als `Vorgeschichte des Holocaust` zu deuten sei und eine direkte Verbindungslinie von `Windhuk nach Auschwitz` (Zimmerer) gezogen wird? Diese interessanten und zentralen Debatten und Deutungskämpfe der letzten Jahre stehen im Fokus der LV und werden anhand von Kerntexten aufgearbeitet und gemeinsam diskutiert. Darüber hinaus werden (besonders bei den Präsentationen der Studierenden) die offizielle Gedenkkultur in Namibia (Denkmäler, Gedenktage), die Aktivitäten der Opferorganisationen und die langwierigen Entschädigungsdebatten sowie unterschiedliche Verarbeitungsformen des Völkermords (Romane, Dokumentarisches…) näher beleuchtet.

LV-Ziele:
Inhaltliches Ziel der LV ist es, den Studierenden einen historischen Überblick über den Völkermord in Deutsch-Südwestafrika zu geben und dessen (post)koloniale Vorgeschichte sowie den Verlauf und seine Nachgeschichte (Gedenken, Politik in Namibia, Verhältnis zu Deutschland) aufzuzeigen. Außerdem wird eine theoretische Auseinandersetzung mit der Kategorie des Genozids angestrebt, wobei als Vergleichsfolie die Judenvernichtung im Nationalsozialismus dient. Der Völkermord an den Herero wird dabei in den Kontext der aktuellen Genozid-Debatten gestellt und die Kontinuitätsthese (Zimmerer et al) kritisch diskutiert. Weitere Lernziele: Fähigkeit zur kritischen Textanalyse von verschiedenen Textsorten und Fähigkeit zur schriftlichen/wissenschaftlichen Erfassung des erarbeiteten Spezialthemas
Methodik/Didaktik
Das SE gliedert sich in einen allgemeinen einführenden Teil mit der gemeinsamen Lektüre einiger ausgewählter zentraler Texte zum SE-Thema. Diese Einführung dient als Basis für den zweiten Hauptteil des SE, der für die Bearbeitung, Präsentation und Diskussion der spezifischen Einzelthemen vorgesehen ist. Die genannten Themenfelder werden didaktisch in Form von praktischen Teilübungen (z.B. vergleichende Textanalysen, Rezensionen) vermittelt und gemeinsam diskutiert. Die Studierenden erarbeiten und präsentieren in Kleingruppen die vorgegebenen Einzelthemen und verfassen nach der gemeinsamen Diskussion im Plenum und einem Feedback durch die LV-Leiterin eine schriftliche Arbeit (Einzelarbeit).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Mitarbeit, pünktliche Abgabe von Teilübungen, Präsentation in Gruppen, schriftliche Abschlussarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Verwendete Literatur (Auswahl):

Jürgen Zimmerer (Hg.).Von Windhuk nach Ausschwitz? Beiträge zum Verhältnis von Kolonialismus und Holocaust. Münster 2011.
Jürgen Zimmerer/Joachim Zeller (Hg.), Völkermord in Deutsch-Südwestafrika. Der Kolonialkrieg (1904-1908) in Namibia und seine Folgen, Berlin 2003.
Janntje Böhlke-Itzen: Kolonialschuld und Entschädigung. Der deutsche Völkermord an den Herero 1904-1907, Frankfurt/Main 2004.
Henning Melber (Hg.), Namibia. Grenzen nachkolonialer Emanzipation, Frankfurt/Main 2003.
Gesine Krüger:Kriegsbewältigung und Geschichtsbewußtsein. Realität, Deutung und Verarbeitung des deutschen Kolonialkriegs in Namibia 1904 bis 1907, Göttingen 1999.
Margit Reiter: Der Völkermord in Deutsch-Südwestafrika, in: Mittelweg 36, Dezember 2004/Januar 200541-56.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

PM4: Neuzeit, Zeitgeschichte, Globalgeschichte
MA Globalgeschichte: Vertiefung II

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30