Universität Wien

070074 PS BA-Proseminar (2017S)

Wirtschaftsnationalismus und Nationalpopulismus

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Beginn am Do 6.4.

  • Donnerstag 06.04. 13:30 - 15:45 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Donnerstag 27.04. 13:30 - 15:45 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Donnerstag 04.05. 13:30 - 15:45 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Donnerstag 11.05. 13:30 - 15:45 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Donnerstag 18.05. 13:30 - 15:45 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Donnerstag 01.06. 13:30 - 15:45 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Donnerstag 08.06. 13:30 - 15:45 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Donnerstag 22.06. 13:30 - 15:45 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
  • Samstag 24.06. 09:45 - 14:45 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 29.06. 13:30 - 15:45 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Auseinandersetzung mit den im Titel genannten Begriffen hat durch jüngste Entwicklungen große Brisanz erhalten. Das Proseminar wird wirtschafts- und politik- und kulturgeschichtliche Fragen verknüpfen und in historisch weit zurückreichende Horizonte einbetten.
Im Zuge der Staatsbildungsprozesse in der frühen Neuzeit entwickelten sich Vorstellungen von Staat und Wirtschaft, die in protektionistische Politiken umgesetzt wurden. Merkantilismus und Kameralismus wurden retrospektiv häufig als frühe Formen von Wirtschaftsnationalismus diskutiert und lieferten in den 1920er und 1930er Jahren Folien der Abgrenzung (aus wirtschaftsliberaler und oft auch liberaldemokratischer Sicht) und der Identifikation – für Politiken in einer Bandbreite, die von einem demokratischen Keynesianismus über Entwicklungspolitiken und Entwicklungsdiktaturen in Ostmitteleuropa und Lateinamerika bis hin zur NS-Autarkiepolitik reichten. Globalisierungskritische politische Akteure unterschiedlichster ideologischer Orientierung knüpfen seit einigen Jahren hier wieder an. Fragen ergeben sich in doppelter Hinsicht: Lässt sich der Merkantilismus in Praxis bzw. ideologischem Diskurs als nationalistisch fassen oder handelt es sich bloß um anachronistische Zuschreibungen? Lassen sich umgekehrt z. B. keynesianische Politiken als Wiederaufnahme von Strategien verstehen, die schon an der Genese moderner Staatlichkeit beteiligt waren? Was sind die Ähnlichkeiten und Differenzen? Mit welchen kulturellen Positionierungen verbanden sie sich? Wie beurteilt die Literatur die wirtschaftlichen und sozialen Ergebnisse von protektionistischen Politiken? Neben dem klassischen Argument der komparativen Kostenvorteile, das Freihandel und offene Märkte nahelegt, verteidigten Autoren von Friedrich List bis Paul Bairoch mehr oder minder selektive Politiken des Schutzes von Binnenmärkten als Voraussetzung für Wohlstand und Wirtschaftswachstum.
Ein zweiter Strang ist die Auseinandersetzung mit der Inszenierung der Nation in der politischen Mobilisierung seit dem 19. Jahrhundert und hier wiederum das Phänomen des Nationalpopulismus, der häufig, aber nicht immer mit wirtschaftsnationalistischen Strategien einherging. Der schillernde Begriff bezeichnet sehr heterogene Phänomene, die sich im ideologischen Spektrum eindeutigen Zuordnungen nach dem links/rechts-Schema oft entziehen und schwierige Fragen der Bewertung aufwerfen. Historische Beispiele wie der Peronismus sind aufschlussreich, um kontrastierend aktuelle Populismen einzuschätzen, wie überhaupt die Reflexion lateinamerikanischer Zeitgeschichte die differenzierteste Auseinandersetzung mit Nationalpopulismen hervorgebracht hat.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mitarbeit im Kurs (25%), mündliche Präsentation (25%), schriftliche Arbeit (50%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Die Veranstaltung ist prüfungsimmanent.

Literatur

Einstiegsliteratur wird über Moodle zur Verfügung stehen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte: BA Modul 1; Proseminar: Neuzeit, Zeitgeschichte, Globalgeschichte, Politikgeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte (5 ECTS)
BA UF GSP: Österreichische Geschichte 2, Globalgeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte (5 ECTS)
Diplom UF GSP: PS zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Politikgeschichte (5 ECTS)

Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:17