Universität Wien
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070088 PS BA-Proseminar - Geodäsie und Gefahr. Zur Konfliktgeschichte der Landesvermessung (1760-1860) (2019W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 09.10. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 16.10. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 23.10. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 30.10. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 06.11. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 13.11. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 20.11. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 27.11. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 04.12. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 11.12. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 08.01. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 15.01. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 22.01. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 29.01. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Vermessungsmarken, abgesteckte Terrains und zuweilen sogar die Landvermesser selbst: Markierungen, Vermessungsinstrumente und Personal der Landesaufnahmen wurden nicht selten Gegenstand von Angriffen. Aust schildert einen Fall aus dem Russland des späten 18. Jahrhunderts, in dem der Volkszorn sogar einen Dorfbewohner traf, der sich zu einigen wenigen Worten mit den Fremden hatte hinreißen lassen. Anders herum werden Leiter erfolgreicher Vermessungsexpeditionen bei ihrer Rückkehr zuweilen gefeiert wie Helden – so etwa widerfuhr es dem französischen Mathematiker Mauperthuis, als er aus Lappland den Beweis zurückbrachte, dass sich die Erde an den Polen abplattet: Ein Faktum, das half, Newtons Theorie zu beweisen. Als Märtyrer der Vermessung sind zudem Borda und LaCondamine in die Annalen der Geodäsie eingegangen. Sie hatten in einem vom Bürgerkrieg zerrissenen Frankreich die Basislinie vermessen, nach der der revolutionäre Meter bestimmt wurde.
Was aber macht das Konfliktpotential der Landvermessung aus? Die Forschung konzentriert sich oftmals auf das Endprodukt attraktiver Kartenwerke (Schröder), oder sie diskutiert die Co-konstitution von Nationalstaat und der exakten Versicherung seiner Außengrenzen (Fieseler, Behrisch). In der Geschichte der Quantifizierung hingegen tritt mehr und mehr ein anderes Konzept in den Vordergrund: Die Grundstücksgrenze. Kapil Raj hat mit Blick auf die Verhältnisse in Indien darauf hingewiesen, dass die „sciences du terrain“ das Verhältnis von Boden und Bewohner umdefinieren können. Es gibt Rückwirkungen, die das jeweilige Vermessungsprojekt auf die Struktur des Bodenbesitzes hat. Das Konflliktpotential der Neuvermessungen entsteht aus der Veränderung der Besteuerungs- und Ertragsmuster. Das Seminar vermittelt einen Überblick über die berühmtesten Vermessungsprojekte seit der Josephinischen Landesaufnahme seit den 1760er Jahren und vertieft die Beobachtungen anhand von Material aus der Kolonie Deutsch Neuguinea.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige, aktive Teilnahme, Resultat der gemeinsam vereinbarten Arbeitsformen (z.B. Materialpapier), Proseminararbeit von 15 Seiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Orientierungsfähigkeit im Fachgebiet, Kenntnis der wichtigsten Konzepte und Methoden der Wissenschaftsgeschichte, Fähigkeit zur eigenständigen Recherche in Fachbibliographien und Archivportalen, Vertrautheit mit exemplarischen Fällen Maßstab ist zudem stets die generelle wissenschaftliche Befähigung: Originalität des Zugriffs, die Eigenständigkeit und Klarheit der Argumentation, kritischer Umgang mit dem Material, nuancierte Einschätzung der Forschungsliteratur, Tiefe der Recherche.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Epoche: Neuzeit
Aspekte/Räume: Österreichische Geschichte 1, Wissenschaftsgeschichte, Politikgeschichte, Historisch-kulturwissenschaftliche Europaforschung.

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20