Universität Wien

070094 PS MA-Proseminar (2016S)

Film Noir - Filmexils - Final Girls

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Erster Termin: 04.03. - am Institut für Zeitgeschichte, Seminarraum 1

18.03. - 17.00-21.00 Uhr - Metrokino
08.04. - 17.00-21.00 Uhr - Metrokino
15.04. - 17.00-21.00 Uhr - Metrokino
29.04. - 17.00-21.00 Uhr - Metrokino
03.06. - 17.00-21.00 Uhr - Metrokino
17.06. - 17.00-21.00 Uhr - Metrokino

  • Freitag 04.03. 17:00 - 20:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Freitag 18.03. 17:00 - 20:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Freitag 15.04. 17:00 - 20:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Freitag 29.04. 17:00 - 20:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Freitag 03.06. 17:00 - 20:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Freitag 17.06. 17:00 - 20:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar beschäftigt sich mit der historisch kontextualisierten Analyse visueller Quellen, ihrer Einbettung in Kultur- und Zeitgeschichte und mit den Besonderheiten filmischer Materialien sowohl konzeptionell als auch filmpraktisch. Das Seminar konzentriert sich auf den Zusammenhang des Wiener Filmexils mit dem Film Noir - Spielfilme, die in den USA in den 1940er / 1950er Jahren entstanden sind und an denen exilierte Filmschaffende aus Wien und Berlin mitgewirkt haben. Eine zentrale Rolle spielt im Seminar die Bedeutung der Psychoanalyse für das Filmschaffen und die Verbindung des amerikanischen Studio-Films mit visuellem Kulturtransfer: Welche Rolle haben die aus Europa vertriebenen Filmschaffenden im Film Noir narrativ, konzeptionell, ästhetisch, darstellerisch, kamera-, beleuchtungs-, tontechnisch und musikalisch gespielt? Der Fokus des Sommersemesters 2016 liegt auf der Präsentation von Frauen, Weiblichkeit, Gender und Final Girls. Bezüge auf den deutschsprachigen und französischen Film der 20er und 30er Jahre sollen hergestellt, die Entwicklung einer transatlantischen Filmsprache untersucht und schließlich das Fortwirken des Film Noir im 'Neo'-Film Noir diskutiert werden. Interessierte Studierende können sich der filmpraktischen Seite widmen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige aktive Teilnahme; ein mündliches Kurzreferat mit Handout zu einer Person aus dem Kreis der vertriebenen Filmschaffenden, die in diesem Semester im Zentrum stehen (Festlegungen erfolgen am 5.10.) oder Kurzprotokoll von psychoanalytischem Kommentar und Diskussion nach dem Film. Die schriftliche Abschlussarbeit (z.B. Konzentration auf die kontextualisierte Analyse eines Films oder eines/einer Filmschaffenden) wird nach Ende des Semesters ausgedruckt im Sekretariat für Zeitgeschichte eingereicht. E-Mail Zusendungen von Hausarbeiten gelten als nicht eingereicht. Umfang: 12 bis circa 20 Seiten einschließlich Biblio- und Filmografie. Die Bibliografie setzt sich aus 1/3 Monografien, 1/3 wissenschaftlichen Artikeln aus Zeitschriften und Sammelbänden und 1/3 Internetseiten zusammen. Die Forschungsfrage sowie die Filmauswahl bzw. Wahl der oder des Filmschaffenden müssen in der Sprechstunde oder per e-mail bestätigt werden. Studierende, die einen filmpraktischen Leistungsnachweis erbringen wollen, sollten ihr Projekt (auch als Gemeinschaftsarbeit) in der Sprechstunde vorstellen. Treatment oder Drehbuch sowie Rough Cut werden ebenfalls vorgestellt, der fertige Film auf einer DVD abgegeben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Gute Englisch-Kenntnisse sind erforderlich und die Bereitschaft, Filme in voller Länge auch an Zusatz-Terminen für die notwendige analytische Arbeit zu sehen. Der Spielfilm am Tag des Seminars sowie die anschließende Diskussion zum Thema Film Noir-Exil-Psychoanalyse sind sowohl am IfZ als im Metro Kino verbindlich. Eine weitere Voraussetzung sind Grundlagenkenntnisse in der europäischen und amerikanischen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, insbesondere 30er bis 60er Jahre. Das Seminar ermöglicht filmpraktisch interessierten Studierenden ebenfalls, ein Noir-Kurzfilm-Projekt zu entwickeln.

Literatur

Allgemeine Literaturempfehlungen für das Seminar und Seminararbeiten:
Jennifer Fay, Justus Nieland, Film Noir. Hard-Boiled Modernity and the Cultures of Globalization. Routledge Film Guidebooks, London: Routledge 2010
Barbara Steinbauer-Grötsch, Die lange Nacht der Schatten. Film Noir und Filmexil, Berlin: Bertz Verlag 2005 (dritte Auflage)
James Naremore, More Than Night. Film Noir in its Contexts, Berkeley, LA: UP UCLA 2008 (expanded ed.)
Vincent Brook, Driven to Darkness. Jewish Émigré Directors and the Rise of Film Noir,New Brunswick: UP Rutgers 2009
Gerd Gemünden, Continental Strangers. German Exile Cinema 1933-1951, New York: Columbia University Press, 2014

Einführende Lektüre und Recherche:
Helmut Korte, Einführung in die systematische Filmanalyse. Ein Arbeitsbuch, E. Schmidt Verlag 2004 (und folg. Ausgaben), S. 13-25.
Gilles Deleuze, Über das Bewegungs-Bild, in: Dimitri Liebsch (Hg.), Philosophie des Films. Grundlagentexte, Paderborn: Mentis, 2005, S. 138-149.
Gilles Deleuze, Über das Zeitbild, in: Liebsch, a.a.O., S. 150-154.
Raymonde Borde, Etienne Chaumeton, Toward a Definition of Film Noir, in: Barton Palmer, Perspectives on Film Noir, New York: G.K.Hall 1996, S. 56-65
Raymond Durgnat, Paint it Black: The Family Tree of Film Noir, in: Barton Palmer, a.a.O., S. 83-98
Sigrid Lange, Einführung in die Filmwissenschaft, Darmstadt: Wiss. Buchgesell. 2007, Der Film Noir, S. 131-135

Spezifische Lektüre für Film Noir, Filmexil und Final Girls:
Sigmund Freud, Das Unheimliche (1919), in: Sigmund Freud, Der Mann Moses des Michelangelo. Schriften über Kunst und Künstler, Frankfurt/M 2008, 135-172.
Norbert Grob, Zwischen Spiegel und Geisterhauch. Zum Visuellen Stil des US-amerikanischen Film Noir, in: Thomas Koebner, Thomas Meder (Hg.), Bildtheorie und Film, München 2006, S. 479-496.
Nicolas Saada, The Noir Style in Hollywood, in: Alain Silver, James Ursini, FILM NOIR Reader 4, New York 2004, S.175-189.
Frank Stern, Film als Geste zwischen Publikum und Leinwand: Der Blick des Odysseus, in: Marion Meyer, Deborah Klimburg-Salter (Hg.), Visualisierungen von Kult, Wien 2014, S. 125-135.
Gerd Gemünden, Continental Strangers. German Exile Cinema 1933-1951, New York: Columbia UP 2014, Introduction, S. 1-18
Steven Sanders, Orson Welles, in: Alain Silver, James Ursini (Hg.), Film Noir. The Directors, Milwaukee 2012, S. 434-445.
E. Ann Kaplan, ´The Dark Continent of Film Noir´: Race, Displacement and Metaphor in Tourneur´s CAT PEOPLE (1942) and Welles´ THE LADY FROM SHANGHAI (1948), in: dies., Women in Film Noir, London: BFI 1998, S. 183-201
Julie Grossman, Rethinking the Femme Fatale in Film Noir. Ready for Her Close-Up, New York 2009, Introduction: `No One Mourns the Wicked`, S. 1-18.
Edward Dimendberg, Film Noir And The Spaces of Modernity, Cambridge 2004, Chap. 2: Centripedal Space, S. 86-11

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Geschichte 14: Proseminar zu Frauen- und Geschlechtergeschichte, Historisch-kulturwissenschaftliche Europaforschung, Zeitgeschichte (5 ECTS) | MA Frauen- und Geschlechtergeschichte: KU Quellen und Methoden der Frauen- und Geschlechtergeschichte (5 ECTS) | MA Historisch--Kulturwissenschaftliche Europaforschung: KU Quellen und Methoden der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Europaforschung (6 ECTS) | MA Zeitgeschichte: KU Quellen und Methoden der Zeitgeschichte (6 ECTS)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30