Universität Wien

070095 SE Forschungsseminar Österreich in seinem Umfeld (2025S)

Streitbare Städte - Stadt, Krieg und Gesellschaft im spätmittelalterlichen Mitteleuropa

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 11.03. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 18.03. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 25.03. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 01.04. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 08.04. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 06.05. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 13.05. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 20.05. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 27.05. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 03.06. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 10.06. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 17.06. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 24.06. 10:45 - 12:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wer führte im Mittelalter Krieg? Nur Fürsten und ihre Ritter, wie es populäre Darstellungen oft vermitteln? Oder gab es auch andere Akteure? Das Forschungsseminar stellt die Frage, ob und wie Städte im spätmittelalterlichen Mitteleuropa in militärische Konflikte involviert waren, inwiefern sie als aktive militärische Akteure auftraten und welche anderen Optionen der Konfliktlösung zur Auswahl standen.
Anhand von drei Städten unterschiedlicher Größe, politischer Bedeutung und territorialer Zugehörigkeit (Wien, Regensburg, Znojmo/Znaim) werden wir anhand der einschlägigen Forschungsliteratur und ausgewählter Quellen (Rechnungen, chronikalische Quellen, Stadtbücher, Verwaltungsüberlieferung) untersuchen, wie (kriegerische) Konflikte die vielfältigen Verflechtungen zwischen Stadtbewohner*innen, Stadtherr*innen und den Bewohner*innen des städtischen Umlandes sichtbar machen. Weitere mögliche Themenstellungen umfassen z.B. die Finanzierung militärischer Aktivitäten, das Engagement von Stadtbewohner*innen im Bau- und Befestigungswesen, die Rolle von Kriegsspezialisten wie Büchsenmeistern, Hauptleuten und den waffenerzeugenden Handwerken, die materielle Kultur des Krieges bis hin zu Fragen der Kommunikation, des Botenwesens und der Spionage in Krisenzeiten.
Im ersten Teil des Seminars werden wir uns über ausgewählte Fachliteratur (v.a. in deutscher und englischer Sprache) den konzeptuellen Fragen annähern, die derzeit in der internationalen Debatte an das Thema „Stadt und Krieg“ gestellt werden. In einem nächsten Schritt werden wir uns über einschlägige Spezialliteratur mit möglichen Zugängen und Themen sowie mit der vorhandenen Überlieferung auseinandersetzen. In dieser Phase wählt jede*r Studierende aus einem vorgegebenen Themenkatalog ein Referatsthema. Der Themenkatalog korrespondiert mit identifizierten Quellenbeständen, die die Studierenden im dritten Teil des Seminars angeleitet von den Lehrenden bearbeiten. Die Bereitschaft und die Fähigkeit zur Arbeit mit (edierten und unedierten) mittelalterlichen Quellen (Latein oder Frühneuhochdeutsch) sind daher unbedingt erforderlich!
Im vierten Teil werden die Ergebnisse präsentiert. Diese Präsentationen finden teilweise im Rahmen einer 1,5-tägigen Exkursion nach Znaim (24.–25.06.2025) statt. Die Exkursion dient dem Kennenlernen einschlägiger Quellen ebenso wie der physischen Erfahrung des geographischen und politischen Raumes, die im Zentrum dieses Forschungsseminars stehen. Im Anschluss an das Seminar ist eine Forschungsseminararbeit zu verfassen, die verpflichtend bis zum 31. Juli 2025 abzugeben ist. Nach einem Feedback durch die Lehrenden kann die Arbeit überarbeitet werden. Die Letztfassung der FS-Arbeit muss bis spätestens 26. September 2025 vorliegen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Beurteilung setzt sich aus regelmäßiger Teilnahme (10%), Diskussion (10%), kontinuierlicher Vorbereitung der Termine (10%), den beiden Präsentationen (inkl. 1–2 Seiten Abstract) (19%) sowie einer schriftlichen Arbeit im Umfang von ca. 65.000 Zeichen (= ca. 25 Seiten Text) zusammen (51%).
Über die Bedingungen der erlaubten Anwendung von KI als Hilfsmittel ("Rules for Tools") wird in der ersten LV-Einheit informiert.
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung bei Plagiatsverdacht bzw. der unsachgemäßen Verwendung von KI eine mündliche Reflexion der abgegebenen schriftlichen Arbeiten vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ohne Abgabe der schriftlichen Arbeit bis spätestens 31. Juli 2025 ist kein positiver Abschluss des Seminars möglich. Auch muss die (überarbeitete) schriftliche Arbeit positiv beurteilt werde, damit die LV insgesamt positiv abgeschlossen werden kann.
In der LV setzen Sie sich selbstständig mit mittelalterlichen Quellen (ediert und unediert) auseinander. Grundkenntnisse der lateinischen sowie der frühneuhochdeutschen Sprache werden vorausgesetzt!
Siehe auch https://wiki.univie.ac.at/display/geschichte/SE+Forschungsseminar+1.

Prüfungsstoff

Im Sinn des prüfungsimmanenten Charakters der LV siehe oben „Art der Leistungskontrolle“.

Literatur

Zur Einführung:
Eberhard Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150–1550. Stadtgestalt, Recht, Verfassung, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft (2., durchges. Aufl., Köln/Weimar/Wien 2014) 99–103, 449–460, 535–538.
Hans-Henning Kortüm, Kriege und Krieger 500–1500 (Stuttgart 2010) 27–39.
Bernhard R. Kroener, Kriegswesen, Herrschaft und Gesellschaft 1300–1800 (Enzyklopädie deutscher Geschichte 92, München 2013) 55–61.
Patrick Lantschner, The Logic of Political Conflict in Medieval Cities. Italy and the Southern Low Countries, 1370–1440 (Oxford 2015).
Christina Lutter, Konflikt und Allianz. Muster von Zugehörigkeit im spätmittelalterlichen Wien und Österreich. In: Zeitschrift für Historische Forschung 52,1 (2025) (im Druck).
Max Plassmann, Eine Stadt als Feldherr. Studien zur Kriegsführung Kölns (12.–18. Jahrhundert) (Stadt und Gesellschaft. Studien zur Rheinischen Landesgeschichte 7, Köln/Weimar/Wien 2020) 7–24.
Stefanie Rüther, Alltäglichkeit und Entgrenzung. Zum Bild des Krieges in der spätmittelalterlichen Chronistik. In: Birgit Emich, Gabriela Signori (Hg.), Kriegs/Bilder in Mittelalter und Früher Neuzeit (Beihefte zur Zeitschrift für Historische Forschung 42, Berlin 2009) 33–60.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Schwerpunkte: Mittelalter, Neuzeit, Österreichische Geschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte /MATILDA, Historisch-kulturwissenschaftliche Europaforschung, Wirtschafts- und Sozialgeschichte

MA Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft (2019): APM Historische Hilfswissenschaften und Geschichtsforschung, HW4, SE Forschungsseminar Österreich in seinem Umfeld (10 ECTS).

MA Geschichte (2019): PM 2 / PM 3, SE Forschungsseminar (10 ECTS).

Letzte Änderung: Di 18.02.2025 11:06