Universität Wien

070105 SE BA-Seminar - Transnationale Demokratisierung: zur Geschichte des Europäischen Parlaments (2024S)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Beachten Sie den verpflichtenden Abschlussblock.

Freitag 01.03. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 08.03. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 15.03. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 22.03. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 12.04. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 19.04. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 26.04. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 03.05. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 10.05. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 17.05. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 31.05. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 07.06. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 14.06. 15:15 - 16:45 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Freitag 28.06. 09:00 - 18:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Samstag 29.06. 09:00 - 18:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

STUDIENZIELE: In dieser Lehrveranstaltung üben Sie gemäß Studienplan https://wiki.univie.ac.at/pages/viewpage.action?pageId=90017692
die Fähigkeit, sich selbstständig in spezifische Themengebiete einzulesen, eine historische Forschungsfrage zu entwickeln und zu schlüssigen Antworten zu kommen, indem Sie historische Quellen und geschichtswissenschaftliche Literatur methodisch auswerten. Darüber hinaus trainieren Sie verschiedene analoge und digitale Recherche-, Schreib- und Präsentationstechniken. Insbesondere entwickeln Sie Ihre Fähigkeit, zunehmend selbständig eine formal korrekte, klar gegliederte, wissenschaftlich argumentierte sowie inhaltlich und methodisch vertretbare geschichtswissenschaftliche Arbeit samt englischsprachigem abstract zu verfassen.

INHALTE: Das Europäische Parlament spielt heute eine wesentliche Rolle: In den EU-Mitgliedsstaaten kommt ein Großteil neuer Gesetze direkt (EU-Verordnungen) oder indirekt (EU-Richtlinien) aus dem Rat (der Vertretung der Regierungen der Mitgliedstaaten) und dem Europäischen Parlament (EP). Mit dem Rat beschließt das EP auch den jährlichen EU-Haushaltsplan. Beim Mehrjährigen Finanzrahmen, bei Beitrittsverträgen, internationalen Abkommen und anderen Rechtsakten hat das EP ein Zustimmungs- bzw. Vetorecht. Es kontrolliert die Tätigkeit der EU-Organe, wählt in Abstimmung mit dem Rat die/den Kommissionspräsident:in, wirkt bei der Erstellung des Arbeitsprogramms der Kommission mit und kann die Kommission ersuchen, Gesetzesvorschläge zu erarbeiten. Neben seinen formalen Befugnissen verfügt das EP auch über wichtige informelle Möglichkeiten, in der EU Einfluss zu nehmen.
Das war nicht immer so. Der Schuman-Plan (der Anstoß zu den Verhandlungen über die erste Europäische Gemeinschaft, die Montanunion) sah noch kein Parlament vor, die EG-Gründungsverträge nur eine Gemeinsame Versammlung ohne maßgebliche Befugnisse. Erst 1962 billigte der Rat ihr den Namen „Europäisches Parlament“ zu, erst in den siebziger Jahren mehr Budgetrechte. Erst seit 1979 wird das EP direkt von den Bürger:innen der Mitgliedstaaten gewählt, und erst im Rahmen der großen Reformen seit Mitte der achtziger Jahre gewährten ihm die Regierungen nach und nach gesetzgebende Befugnisse.
Wie und warum? Wie und warum gelang es dem EP außerdem schon frühzeitig, seinen Einfluss auszubauen (vor allem informell) und 1984 einen Entwurf für einen EU-Vertrag zu verabschieden, auf den die wenigsten Regierungen eingingen, den sie bei der EU-Gründung Anfang der neunziger Jahre in einigen Punkten (wie dem Subsidiaritätsprinzip) dann aber doch berücksichtigten? Wie und warum gelang es dem EP, Themen zu setzen, die seinerzeit noch gar nicht oder kaum in die Zuständigkeit der EG bzw. EU fielen (z.B. Sozialpolitik, Konsumentenschutz, Umweltschutz)? Und wie entwickelte sich schon die Gemeinsame Versammlung, zusammengesetzt aus Parlamentarier:innen der Mitgliedsstaaten (bis zur Direktwahl gab es Doppelmandate), zu einer Werkstatt transnationaler Demokratie, insbesondere für länderübergreifende, in die Mitgliedstaaten ausstrahlenden Debatten über Gegenwart und Zukunft der Europäischen Integration?
Diese und weitere Fragen beschäftigen die junge historische Forschung zur Geschichte des Europäischen Parlaments – eine Geschichte, die aus vielen Geschichten besteht und nicht nur verschieden erzählt, sondern auch mit verschiedenen historischen Quellen und Methoden erforscht werden kann. Dazu können Sie in diesem Bachelorseminar auf Ihre Weise beitragen und sich auf die EP-Wahlen 2024 einen historisch informierten Blick verschaffen.

METHODE: In dieser Lehrveranstaltung arbeiten Sie sich intensiv ins Thema ein, entwickeln eine eigene Forschungsfrage, schreiben dazu eine Bachelorarbeit, stellen davon eine erste Fassung beim Präsentationstermin zur Diskussion und arbeiten das Feedback für die Endfassung ein. Dabei arbeiten Sie sowohl selbständig als auch in engem Austausch mit ihren Kolleg*innen und dem Lehrveranstaltungsleiter.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Siehe unten, Mindestanforderungen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheitspflicht (Schlussblock 28./29.6. absolut verpflichtend, ansonsten höchstens zwei Fehlstunden).
Englische Lesekenntnisse erforderlich, weitere Kenntnisse einschlägiger Quellen- und Forschungssprachen dringend erwünscht (insbes. Französisch, Italienisch).
Drei kleinere schriftliche Aufgaben bis zum Vortag der Einheiten 1 bis 3., je 5%.
Forschungsfrage und kommentierte Bibliographie: bis 21. April, 10%.
Erstfassung der Bachelorarbeit: bis 19. Juni, 20%.
Peer review zur Erstfassung einer Bachelorarbeit von jemand anderem: bis 23. Juni, 5%.
Präsentation (nach Feedbackgespräch über Erstfassung): 28./29. Juni 10%.
Diskussionsbeteiligung: 5%.
Endfassung der Bachelorarbeit: bis 30. August, 35%.
Rechtzeitige Abgabe aller Aufgaben.
Eine positive Gesamtbewertung setzt eine positive Absolvierung aller Aufgaben voraus (bei Aufgaben 1-4 zählt der Durchschnitt).
Alle auf Moodle hochzuladenden schriftlichen Teilleistungen werden mit der Plagiatssoftware "turnitin" geprüft. Die Verwendung von Chatbots gilt als Ghostwriting.
Bedenken Sie, bitte, dass die 225 vorgesehenen Arbeitsstunden außerhalb des Lehrveranstaltungsbesuchs überwiegend schon während des Semester aufzuwenden sind, auch während der Osterferien und langer Wochenende. Rechnen Sie gemäß dem ECTS-Verhältnis mit einem guten Drittel Ihrer wöchentlichen Arbeitszeit.

Prüfungsstoff

Siehe oben, Mindestanforderungen.

Literatur

Christian Salm, The European Parliament: Empowering the Talking Shop, in: Brigitte Leucht, Katja Seidel, Laurent Warlouzet (Hg.), Reinventing Europe. The History of the European Union, 1945 to the Present (London 2023) 127-145. Kiran Klaus Patel, Europäische Integration. Geschichte und Gegenwart (Beck Wissen 2932, München 2022). Kiran Klaus Patel, Projekt Europa. Eine kritische Geschichte (München 2018). Wayne C. Booth, Gregory G. Colomb, Joseph M. Williams, Joseph Bizup, William T. Fitzgerald, The Craft of Research, Chicago Guides to Writing, Editing, and Publishing (Chicago, Ill. u.a. 4. Aufl. 2016).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte (V2019): PM7 - BA-Seminar (10 ECTS)
BEd UF GP12: BA-Seminar für GP (9 ECTS)

Letzte Änderung: Fr 01.03.2024 13:25