Universität Wien

070110 UE Guided Reading Frauen- und Geschlechtergeschichte - Sittlichkeitsnormen und -vorstellungen (2022W)

an der Wende vom vormodernen zum bürgerlichen Zeitalter: "Der Körper und Gemüter Ruhe und Ordnung"

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 04.10. 14:15 - 16:15 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Dienstag 11.10. 14:15 - 16:15 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Dienstag 18.10. 14:15 - 16:15 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Dienstag 25.10. 14:15 - 16:15 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Dienstag 08.11. 14:15 - 16:15 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Dienstag 15.11. 14:15 - 16:15 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Dienstag 22.11. 14:15 - 16:15 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Dienstag 29.11. 14:15 - 16:15 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Dienstag 06.12. 14:15 - 16:15 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Dienstag 13.12. 14:15 - 16:15 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele:
Kennenlernen der Konzeptualisierungen des historischen Wandels; Fähigkeit Quellen zu interpretieren und Sekundärliteratur im Hinblick auf ihre Thesen und Grundannahmen zu analysieren; Verständnis des Verhältnisses zwischen Norm und sozialer Praxis in Vergangenheit

Inhalte:
Der Schwerpunkt der Lehrveranstaltung liegt in der Übergangsepoche zwischen etwa 1780 und 1850, in der die rechtlichen Reformen der Aufklärung auch den Bereich der „Sittlichkeitsdelikte“ erfassten. Gleichzeitig entwickelte sich erst eine neue, bürgerliche Sittlichkeit, die der ausschließlich religiösen Begründung allmählich den Rücken kehrte, zugleich aber sowohl auf der Kritik der moralischen Ausschweifungen der vormodernen Eliten, als auch auf der Angst vor der Revolution aufbaute. Gerahmt von neueren Arbeiten zu Zentraleuropa bzw. der Habsburger Monarchie (Fillafer, Fahrmeir, Judson, Becker) gilt der Fokus vor allem dem unterbelichteten ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Es werden sowohl die in den Rechtstexten, aber auch polemischen und moralischen Schriften enthaltenen normativen Vorstellungen, als auch die in den untersuchten Einzelfällen zum Vorschein kommenden Selbstbehauptungsstrategien ins Visier genommen. Anhand der selbstständigen Lektüre der Sekundärliteratur, deren Präsentation und der anschließenden Diskussion in der Lehrveranstaltung wird sich das Seminar vor allem auf Geschlechterordnungen, Prostitution, gleichgeschlechtliche Beziehungen und Eheprozesse (Hull, Kienitz, Weeks, Griesebner) konzentrieren.

Methoden:
Gemeinsame Quellenlektüre und analyse, Präsentationen von Sekundärliteratur, Diskussion, gemeinsames Feedback zu schriftlichen Übungsarbeiten

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige aktive Teilnahme
Kurze mündliche Präsentation eines Textes (Aufsatzes, Kapitels) der Sekundärliteratur während des Semesters
Verfassung von drei kurzen Übungsarbeiten während des Semesters (Analyse von Sekundärliteraturabschnitten, Interpretation von Quellenauszügen)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige aktive Teilnahme (es werden 2 unentschuldigte Abwesenheiten akzeptiert) 35 Punkte
Verpflichtend zu haltende mündliche Präsentation eines Textes (Aufsatzes, Kapitels) der Sekundärliteratur während des Semesters 20 Punkte
Drei Übungsarbeiten während des Semesters 45 Punkte

Gesamtbeurteilung
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 51 Punkte erforderlich:
1 (sehr gut) – 100-90
2 (gut) – 89-75
3 (befriedigend) – 74-60
4 (genügend) – 59-51
5 (nicht genügend) – 50 und weniger

Prüfungsstoff

Alle in der Veranstaltung präsentierten Texte der Sekundärliteratur und die damit zusammenhängenden durchgenommenen Inhalte.

Literatur

Jeffrey Weeks, Sex, Politics & Society. The Regulation of Sexuality since 1800, Essex 1989 (2nd edition).
Isabel V. Hull, Sexuality, State, and Civil Society 1700-1815, Ithaca-London 1996.
Sabine Kienitz, Sexualität, Macht und Moral. Prostitution und Geschlechterbeziehungen Anfang des 19. Jahrhunderts in Württemberg. Ein Beitrag zur Mentalitätsgeschichte, Berlin 1995.
Peter Becker, Verderbnis und Entartung. Eine Geschichte der Kriminologie des 19. Jahrhunderts als Diskurs und Praxis, Göttingen 2002.
Andrea Griesebner/Susanne Hehenberger, Scheidungsgrund Sexualität. Die Anschuldigungen der Sodomie und der sexuellen Gewalt in frühneuzeitlichen Eheverfahren, in: Gerhard Ammerer, Gerhard Fritz und Jaromír Tauchen (Hg.), Sexualität vor Gericht. Deviante geschlechtliche Praktiken und deren Verfolgung vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. Beiträge zur Rechtsgeschichte Österreichs 1 (2019), 131–149.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Vertiefung zu VO Frauen- und Geschlechtergeschichte

BA Geschichte (2012): Neuzeit (4 ECTS)
BA Geschichte (2019): Frauen- und Geschlechtergeschichte (5 ECTS)
BEd UF Geschichte: Frauen- und Geschlechtergeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte (4 ECTS)

Letzte Änderung: Mo 03.10.2022 13:48