Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

070119 EX Exkursion nach Siebenbürgen: Eine vielfältig beeinflusste Region zwischen Machtblöcken (2025S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Details

max. 16 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

    Termine

    Die Exkursion findet zwischen 6. April (Flug Wien - Sibiu) und 12. April 2025 (Rückflug Sibiu - Wien) statt. Wöchentliche Vorbereitungseinheiten davor (gemeinsame Lektüre, Diskussion über das Thema) dienen der Vorbereitung der Exkursion.


    Information

    Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

    Ziele und Inhalte:
    Die Hochebene von Siebenbürgen versteht sich als eine Region, die unter vielfältigen politischen Einflüssen stand. Die ungarischen Könige siedelten dort die aus dem Moselland stammenden „hospites teutonici“, die Szekler und kurzfristig sogar den Deutschen Orden an. Städte entstanden vor dem Hintergrund des Bergbaues. Die Beziehungen von Wien zu Siebenbürgen waren eng, der Pfarrer der Wiener Stephanskirche Gerhard von Siebenbürgen (ca. 1210–1271), der „Wiener“ Maler Hans Siebenbürger (1440–1483), der in Sibiu geborene Wiener Bürgermeister Martin Siebenbürger (1475–hingerichtet 1522) oder die frühe Wienansicht in Mediaș aus dem 15. Jahrhundert belegen dies überdeutlich. Ab dem Spätmittelalter bauten die „Sachsen“ dann befestigte Kirchenburgen, welche die Bevölkerung auch nach 1526, als Siebenbürgen ein umkämpfter und sich mühsam behauptender „swing state“ wurde, vor den Angriffen von Osmanen, der habsburgischen Truppen oder auch der Kuruzzen schützen sollte. Das Leopoldinum von 1691 und der Friede von Karlowac 1699 unterstellten das Land der Habsburgermonarchie. Die aus den österreichischen Ländern deportierten Geheimprotestanten (Landler) wurden ab den 1730er-Jahren im multikonfessionellen Siebenbürgen angesiedelt. Der kundige Verwalter und Freimaurer Samuel von Brukenthal (1721–1803), Vorsitzender der Siebenbürgischen Hofkanzlei in Wien, amtierte seit 1777 als Gouverneur in Hermannstadt/Sibiu und machte sich um die Reform des dünn besiedelten Gebietes verdient. Vor allem der Erste Weltkrieg (Schlacht bei Hermannstadt 1916), der Vertrag von Triano (Anschlusserklärung von Mediaș) mischte die Karten zwischen Ungarn, den Siebenbürger Sachsen und den Rumänen im nunmehr rumänischen Siebenbürgen neu. Auch der Krieg und die anschließenden Deportationen der Siebenbürger Sachsen und Landler waren ebenso wie Revolution 1989 und der beginnende Exodus ab 1990 Einschnitte.

    Ablauf:
    • Die Exkursion findet zwischen Sonntag 6. April und Samstag 12. April 2025 statt. Die Anreise erfolgt per Flugzeug (Hinflug AUA OS 647: Abflug Wien 10:10, Ankunft Sibiu 12:22; Rückflug AUA OS 648: Abflug Sibiu 13:10, Ankunft Wien: 13:25)
    • Der Transport vor Ort steht ein Bus zur Verfügung
    • Folgende Übernachtungen sind geplant (nach gegenwärtigem Stand): 2 Nächte Sibiu, 1 Nacht Mediaș, 2 Nächte Brașov, 1 Nächte Sibiu
    • Die Kosten der Exkursion belaufen sich auf ca. 980 € pro Person (der genaue Preis wird in der Vorbesprechung bekannt gegeben). Für Studierende, die ein Stipendium oder Familienbeihilfe erhalten, wird um eine Subvention beim Dekanat angesucht. In den Kosten inkludiert sind Flug, Übernachtungskosten inklusive Frühstück, Bustransport vor Ort, Eintritte und Führungen.

    Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

    • Teilnahme an der Exkursion
    • Mitarbeit in den Einführungseinheiten. Bei den Vorbereitungstreffen ist jeweils bereitgestellte Literatur vorzubereiten, im Mittelpunkt steht die Diskussion, um der Region in ihrer Vielschichtigkeit näher zu kommen.
    • Kurzer schriftlicher Essay im Umfang von ca. 15.000 Zeichen zu einem aus fünf Themenpools ausgewählten Thema nach Abschluss der Exkursion. Die Rahmenthemen werden am Beginn des Semesters vorgestellt.

    Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

    Voraussetzung für den Abschluss der Lehrveranstaltung ist die Teilnahme der Exkursion und eine positive Beurteilung des Essays.

    Prüfungsstoff

    Es handelt sich um eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung.

    Literatur

    Martin Bottesch (Hg.), Die siebenbürgischen Landler. Eine Spurensicherung, 2 Bde. (Wien 2002).
    Keith Hitchins, A concise history of Romania (Cambridge 2014).
    Harald Roth, Kleine Geschichte Siebenbürgens (Wien, Köln, Weimar 4. Aufl. 2012)
    Keno Verseck, Rumänien (München 3. Aufl. 2007)
    Ekkehard Völkl, Rumänien. Vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart (Regensburg, München 1995).

    Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

    SP: Neuzeit, Österreichische Geschichte, Historisch-kulturwissenschaftliche Europaforschung

    BEd UF Geschichte und Politische Bildung (Version 2014): UF GP 03 Aspekte und Räume 1, Exkursion zu Wirtschafts- und Sozialgeschichte (4 ECTS).

    MA Geschichte (Version 2019): PM4 Individuelle Schwerpunktsetzung, Exkursion (5 ECTS).

    MEd UF Geschichte und Politische Bildung (Version 2015): UF MA GP 02 Räume der Geschichts- und Politikkultur, EX Räume der historisch-politischen Auseinandersetzung (4 ECTS).

    MA ID Osteuropastudien (Version 2019): PM3.1 Disziplinäre Vertiefung Osteuropäische Geschichte, 5 ECTS oder PM4, Disziplinäre Ergänzung, individuelle Vertiefung, 5 ECTS.

    Letzte Änderung: Fr 10.01.2025 10:05