Universität Wien

070158 SE Seminar Quellenkunde und Quellenkritik (2023S)

Der Name als Ariadnefaden

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 09.03. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 16.03. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 23.03. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 30.03. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 20.04. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 27.04. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 04.05. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 11.05. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 25.05. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 01.06. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 15.06. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 22.06. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 29.06. 17:45 - 19:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Name als Ariadnefaden

Menschen, unabhängig von ihrer sozioökonomischen Schicht und ihrem Geschlecht, hinterließen auch in der Vergangenheit viele Spuren ihres Lebens: In den von den Pfarren geführten Matriken finden wir die Registrierung ihrer Taufe, ihrer Hochzeit(en) und ihres Todes. In den Pfarrmatriken können wir zudem nach ihren Eltern, Geschwistern, Kindern, verstorbenen Ehepartner*innen, etc. suchen. Klagten sie ein Heiratsversprechen ein, oder suchten sie eine Scheidung von Tisch und Bett zu erreichen, so finden wir sie in den Protokollen der Kirchengerichte (ab 1783 der Ortsgerichte). Ihre Konflikte mit Obrigkeiten sind in den Quellen der niederen und der höheren Gerichtsbarkeit dokumentiert. Die Akten der Grundherrschaften verzeichnen die von ihnen getätigten Aktivitäten. So etwa, wenn sie um einen Heiratskonsens ersuchten, Immobilien kauften, verkauften oder übernahmen, oder einen Ehevertrag oder ein Testament errichteten. Selbst nach ihrem Tod hinterließen sie Spuren. In Verlassenschaftsabhandlungen wurde ihr Vermögen festgestellt und an die Erb*innen transferiert.

Im Seminar setzen wir bei den Verlassenschaftsabhandlungen an. Konkret werden wir gemeinsam im Wiener Stadt- und Landesarchiv für ausgewählte Jahre zwischen 1783 und 1849 Verlassenschaftsakten von Frauen und Männern suchen, in welchen neben Inventaren, Erbantrittserklärungen und Einantwortungen auch Eheverträge und / oder Testamente enthalten sind. Die Studierenden – gerne auch in Teamarbeit – entscheiden sich für die Verlassenschaft einer Person. Den Namen als Ariadnefaden nützend, suchen sie eigenständig weitere Informationen zu bzw. über diese Person und entwickeln – je nach Quellenfunden - weiterführende Forschungsfragen: von Fragen der materiellen Kultur über Fragen, wie sich das Ehepaar seinen Lebensunterhalt verdiente bis hin zu Fragen, wie sich das Vermögen der verstorbenen Person zusammensetzte und wie dieses weitervererbt wurde. Ziel des Seminars ist es, einen Überblick über Quellengruppen zu erlangen, welche bislang in der historischen Forschung wenig und selten in einer Zusammenschau genutzt wurden. Kennen gelernt werden Methoden und Tools zu ihrer Recherche wie auch Methoden zu ihrer kontextuellen und vor allem auch relationalen Interpretation.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit in den LV-Einheiten und Archivbesuchen; mündliche Präsentation der Forschungsergebnisse. Schriftliche Seminararbeit (ca. 20 Manuskriptseiten, Times New Roman 11pt, 15pt). In der Seminararbeit ist der Weg zur Erstellung des eigenen Quellenkorpus zu beschreiben, sind erste relationale Interpretationen der recherchierten Quellen auf Basis der vorhandenen Forschungsliteratur vorzunehmen und weiterführende Forschungsfragen zu entwickeln.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Interesse an und Grundkenntnisse in Geschlechtergeschichte sowie Lust an der Arbeit mit Archivalien. Kurrent-Lesekenntnisse sind von Vorteil, aber nicht Voraussetzung, sondern können auch im Laufe des Seminars erworben werden.
Die Benotung setzt sich zusammen aus: der aktiven Mitarbeit (20 Prozent), der mündlichen Präsentation (30 Prozent) sowie der schriftlichen Seminararbeit (50 Prozent).

Prüfungsstoff

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung - siehe oben.

Literatur

Einführend:
Historische Anthropologie 2021, Jg. 29, Heft 3: Thema: Der Letze Wille
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Verlassenschaftsabhandlung

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

SP: Neuzeit, Österreichische Geschichte, Frauen- und Geschlechtergesch., Wirtschafts- und Sozialgeschichte, MATILDA

MEd: SE Vertiefungsseminar 1: Quellenkunde und Quellenkritik (6 ECTS)
MA Geschichte: PM4 - Seminar (8 ECTS)

Letzte Änderung: Mi 01.03.2023 19:48