070176 UE Methoden-Workshop - Enquetewesen und Lebensstandards (2022W)
Zur Geschichte der Daten in den Sozialwissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 12.09.2022 09:00 bis Mo 26.09.2022 14:00
- Anmeldung von Mi 28.09.2022 09:00 bis Fr 30.09.2022 14:00
- Abmeldung bis Mo 31.10.2022 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 05.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Mittwoch 19.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Mittwoch 09.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Mittwoch 16.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Mittwoch 23.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Mittwoch 30.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Mittwoch 07.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Mittwoch 14.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Mittwoch 11.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Mittwoch 18.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Mittwoch 25.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Während des Semesters: Aktive Mitarbeit, eingehende Vorbereitung der Texte und Teilnahme an einer Arbeitsgruppe von bis zu 5 Personen, die gemeinsam Themen erarbeitet (Visualisierung zur Soziologiegeschichte), kleinere Aufgaben werden individuell gelöst, wie die Interpretation einer grafischen Darstellung oder ein Thesenpapier zu einem Text.
Semesterferien: Bis 28.2.22: Exemplarische Quelleninterpretation als Kursarbeit im Umfang von ca. 33.000 Zeichen (mit Leerzeichen, ca. 12 Manuskriptseiten, 1½ zeilig, 12pkt., einschließlich Fußnoten, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Bibliographie, ohne Grafiken)
Semesterferien: Bis 28.2.22: Exemplarische Quelleninterpretation als Kursarbeit im Umfang von ca. 33.000 Zeichen (mit Leerzeichen, ca. 12 Manuskriptseiten, 1½ zeilig, 12pkt., einschließlich Fußnoten, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Bibliographie, ohne Grafiken)
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Bereitwilligkeit, sich auf Primärquellen und Methodentexte einzulassen, Interesse sich wissenschaftshistorische Themen anzueignen, Grundkenntnisse über die Geschichte der Sozialwissenschaften und das Verhältnis von Daten und soziologischer Methode, Einübung in die wissenschaftshistorischen Methoden der Geschichte der Daten und Geschichte der Quantifizierung
Prüfungsstoff
Der Prüfungsstoff ergibt sich aus den in Moodle zur Verfügung gestellten Seminarunterlagen sowie der dort mitgeteilten Fachbibliographie.
Literatur
Bitte zur ersten Sitzung lesen: Yeo, Eileen Janes: “Social Surveys in the Eighteenth and Nineteenth Centuries.” In Cambridge History of Science, vol. 7: the modern social sciences, edited by Theodore M. Porter and Dorothy Ross, Cambridge: CUP 2003, S. 83–99. doi.org/10.1017/CHOL9780521594424
Überblicksdarstellungen:
Porter, Theodore, Ross, Dorothy (Hg.): The Modern Social Sciences. In: Cambridge History of Science. Bd. 7, Cambridge University Press 2003.
Moebius, Stephan und Ploder, Andrea (Hg.): Handbuch Geschichte der deutschsprachigen Soziologie. Heidelberg: Springer 2019.
John, V. History of Statistics, Stuttgart: Enke 1884.
Bulmer, Martin, Kevin Bales, and Kathryn K. Sklar: The Social Survey in Historical Perspective, 1880-1940. Cambridge: Cambridge University Press 1991.
Aronova, Elena, Christine von Oertzen and David Sepkoski: „Introduction: Historicizing Big Data.” Osiris 32 / 2017, S. 1–17.
Porter, Theodore: The Rise of Statistical Thinking, 1820–1900. Princeton: Princeton University Press 1986.
Chadarevian, Soraya de, Theodore M. Porter: “Introduction: Scrutinizing the Data World.” Historical Studies in the Natural Sciences 48 (5) / 2018: S. 549–556.
Rosenberg, Dan: “Data as Word.” Historical Studies in the Natural Sciences 48(5) / 2018: S. 557–567.
Überblicksdarstellungen:
Porter, Theodore, Ross, Dorothy (Hg.): The Modern Social Sciences. In: Cambridge History of Science. Bd. 7, Cambridge University Press 2003.
Moebius, Stephan und Ploder, Andrea (Hg.): Handbuch Geschichte der deutschsprachigen Soziologie. Heidelberg: Springer 2019.
John, V. History of Statistics, Stuttgart: Enke 1884.
Bulmer, Martin, Kevin Bales, and Kathryn K. Sklar: The Social Survey in Historical Perspective, 1880-1940. Cambridge: Cambridge University Press 1991.
Aronova, Elena, Christine von Oertzen and David Sepkoski: „Introduction: Historicizing Big Data.” Osiris 32 / 2017, S. 1–17.
Porter, Theodore: The Rise of Statistical Thinking, 1820–1900. Princeton: Princeton University Press 1986.
Chadarevian, Soraya de, Theodore M. Porter: “Introduction: Scrutinizing the Data World.” Historical Studies in the Natural Sciences 48 (5) / 2018: S. 549–556.
Rosenberg, Dan: “Data as Word.” Historical Studies in the Natural Sciences 48(5) / 2018: S. 557–567.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
MA Geschichte: SP Wissenschaftsgeschichte
Letzte Änderung: Mo 03.10.2022 09:28
So wirft die britische Aktivistin Florence Nightingale („The Lady with the Lamp”) Mitte des 19. Jahrhunderts, unter der Verwendung statistischer Methoden Licht auf die katastrophalen hygienischen Umstände in den englischen Lazaretten und Hospitälern; Karl Marx startet 1880 eine Umfrage unter Arbeiter*innen, um das Bewusstsein über miserable Arbeitsverhältnisse zu stärken; der Schwarze Intellektuelle und Statistiker W.E.B. Du Boise illustriert (u.a.) auf der Weltausstellung 1900 in Paris die systematische Unterdrückung von People of Color mittels datenbasierter Grafiken.
Die Soziologie entsteht allerdings auch zeitgleich mit statistischen Verfahren staatlicher Agenturen (Bevölkerungs-, Gesundheits-, Arbeits-, Militär-, Kolonial-, Kriminalstatistik), die einen Zugriff auf bis dato weniger regulierte Bereiche des Lebens ermöglichen. Vor diesem Hintergrund ergeben sich Fragen nach der Bedeutung der neuen privaten Dateninfrastrukturen für das Wissen des Sozialen, zur Verschiebung von Machtverhältnissen, sowie zu Prozessen der Normalisierung und Klassifikation, die anhand zentraler Texte aus der Geschichte der Sozialwissenschaften diskutiert werden.
Das Seminar vermittelt Einblick in aktuelle methodische Entwicklungen in der (Wissenschafts-) geschichte. Im Zuge der derzeitigen Reaktionen wissenschaftlicher Methoden auf die neuen digitalen Möglichkeiten haben sich die Methoden der historischen Epistemologie, der Sozialgeschichte der Quantifizierung und der Datengeschichte als Forschungsfelder formiert. In einer Mischung aus Primärliteratur und aktuellen Forschungsbeispielen geht das Seminar der Frage nach, welche Rolle die Verfügbarkeit von Daten, die Umfänglichkeit von Daten und die Produktionsformate für die entstehende Soziologie spielte.