Universität Wien

070188 UE Hilfswissenschaften: Heraldik, Sphragistik, Genealogie (2024W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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  • Donnerstag 03.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 10.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 17.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 31.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 07.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 14.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 21.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 28.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 05.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 12.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 09.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 16.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 23.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Donnerstag 30.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die LV bietet eine Einführung in drei von vielen Forschenden der Geschichts- und historischen Kulturwissenschaften wenig beachteten oder nicht sachgerecht betriebenen Teildisziplinen der Historischen Hilfswissenschaften
A) Heraldik
Gegenstand der Heraldik sind Wappen, in der Regel farbig gestaltete (und dabei seit dem 14. Jahrhundert europaweit gültigen Regeln unterliegende) Bildzeichen, die für Einzelpersonen, Personenverbände und Korporationen stehen und diese repräsentieren. Viele Funktionen, die heute Logos in der Werbewirtschaft übernehmen – vor allem Effekte der identitätsstiftenden Wiedererkennbarkeit – kamen in Mittelalter und Früher Neuzeit den Wappen zu, doch reichten ihr Einsatz und ihre Bedeutung darüber weit hinaus.
Gegen Ende des 11. Jahrhunderts gingen zunächst in Westeuropa die Eliten der bewaffneten ritterlichen Reiterkrieger dazu über, ein auch in mehreren aufeinanderfolgenden Kämpfen gleichbleibendes Symbol auf ihren Schilden und Fahnen zu führen, das schließlich auch fernab des Schlachtfelds zum Erkennungszeichen und in einem zweiten Entwicklungsschritt als familiales Bildzeichen weitervererbt wurde. Rasch verbreitet sich dieser neue Bildergebrauch des Adels in ganz Europa und bildete über viele Jahrhunderte einen nicht wegzudenkenden Teil der Zeichenwelt und der visuellen Kultur Europas. Wappen identifizieren ihre Träger nicht nur, sie dienen der Repräsentation des Wappenführers, signalisieren politische und geistige Allianzen und sind im öffentlichen Raum allgegenwärtig. Als optisch eingängige „Merkzeichen“ dienen sie der Veranschaulichung komplexer Sachverhalte und können etwa die komplexe Verfassungsstruktur des mittelalterlichen Reichs ebenso darstellen wie theologische und allegorische Inhalte und Legenden.
Daneben werden sie als vermeintliches Standessymbol zur sozialen Differenzierung eingesetzt. Schon früh setzt die Beschäftigung mit der aus dem Französischen entlehnten Fachsprache der Heraldik ein, die zum „Blasonieren“, also zum fachgerechten Beschreiben eines Wappenbilds bis heute notwendig ist. Die Teilnehmer_innen der LV sollen eine umfassende Einführung in das vormoderne Wappenwesen Lateineuropas und seine Quellen erhalten, und instande gesetzt werden, korrekte Wappenblasonierungen vorzunehmen.
B) Sphragistik
Sphragistische (sigillographische) Fachliteratur unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Verwendungszwecken von Siegeln: Versiegelung und Besiegelung. Erstere umschreibt ganz allgemein die schon prähistorisch belegte Funktion der aus vielen verschiedenen Siegelstoffen hergestellten Siegel als Verschlusssicherung ans unterschiedlichen Objekten (etwa Gefäßen). Die LV beschäftigt sich vor allem mit zweiterem Anwendungsgebiet, der Besiegelung als Praxis der Authentifizierung von Urkunden, also mit Siegeln als Beglaubigungsmittel an Quellen der Diplomatik und Aktenkunde. Ihre Position in der LV (im Kontext mit der Heraldik) ergibt sich aus der Tatsache, dass seit dem 14. Jh. de facto in ganz Europa die Masse der Siegelbilder heraldische Motive zeigt. Die Teilnehmer_innen lernen neben der Terminologie der Sphragistik die verschiedenen Siegelstoffe und Siegeltypen und deren ikonographische Hauptmotive kennen und sollen etwa am Beispiel der Briefverschlusssiegel die Bedeutung von Siegeln im Kontext vormoderner nicht-literarischer Schriftlichkeit einzuschätzen lernen.
C) Genealogie
Genealogie als Historische Hilfswissenschaft beschäftigt sich mit im engeren Sinn biologisch und im weiteren Sinn sozial definierten Verwandtschaftsbeziehungen und ihrer (literarischen und visuellen) Darstellung in der Vormoderne. Die LV vermittelt den Teilnehmenden daher einerseits Grundkompetenzen zum Verständnis systematisierter Darstellungen von Verwandtschaft (von Ahnentafel bis Stammbaum) und bietet andererseits eine historische Quellenkunde zu schriftlichen (legitimitätstiftenden und der Selbstvergewisserung von Einzelnen und ganzen Familienverbänden sowie Korporationen dienenden) Erzählungen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Erforderlich sind Mitarbeit in den LV-Einheiten, drei schriftliche Blasonierungsübungen und die Absolvierung einer schriftlichen Selbstüberprüfung a, Ende des Semesters.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Gegenstand der schriftlichen Selbstüberprüfung sind die in der LV vorgetragenen Inhalte

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Hilfswisssenschaften: Grundmodul 3 (4 ECTS)
MA Geschichte: SP Mittelalter

Letzte Änderung: Do 03.10.2024 08:05