Universität Wien

070199 UE Lektüre historiographischer Texte und Historiographiegeschichte (2022W)

Die macht- und gesellschaftspolitischen Aspekte der Olympischen Spiele der Neuzeit, 1896 bis heute

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Jede Sitzung dauert volle 120 Minuten (Beginn und Ende der Lehrveranstaltung sine tempore), womit die am 14.12.2022 und am 25.01.2023 entfallenen Sitzungen kompensiert werden.

Mittwoch 05.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
Mittwoch 12.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
Mittwoch 19.10. 11:00 - 13:00 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
Mittwoch 09.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
Mittwoch 16.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
Mittwoch 23.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
Mittwoch 30.11. 11:00 - 13:00 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
Mittwoch 07.12. 11:00 - 13:00 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
Mittwoch 11.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
Mittwoch 18.01. 11:00 - 13:00 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele:
- Einführung in die Geschichte der Geschichtsschreibung und deren kritische Reflexion
- Anregung zur Lektüre fachhistorischer Literatur und deren Interpretation im jeweiligen historischen und gesellschaftspolitischen Kontext
- Anleitung zur Quellenkritik und Textinterpretation
- Aufzeigen unterschiedlicher Bewertungen historischer Ereignisse, Prozesse und Persönlichkeiten anhand ausgewählter Literatur- und Textbeispiele

Inhalte und Methoden:
- Der Kurs besteht, wie im Titel angedeutet, aus zwei inhaltlich unterschiedlichen Teilen. Während der erste Teil der kritischen Auseinandersetzung mit der vornehmlich europäischen Geschichtsschreibung von der Antike bis zur Gegenwart gewidmet ist (Die Studierenden sollen auf der Grundlage von Vorträgen des LV-Leiters und der entsprechenden Überblicksliteratur in zwei Essays die Entwicklung der Historiographie im Laufe der Geschichte reflektieren ), werden im zweiten Teil relevante historiographische Texte zum Themenkomplex Olympische Spiele der Neuzeit und deren macht-, gesellschafts- und kulturpolitische Relevanz analysiert und diskutiert.

Themenschwerpunkte und Themenfelder für Textanalysen und -interpretationen:
1. Die Gründung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) 1894 im Kontext der Machtpolitik und Nationalstaatlichkeit
2. Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen 1896
3. Die Olympischen Spiele von 1900 bis zum Ersten Weltkrieg
4. Die Olympischen Sommer- und Winterspiele zwischen den beiden Weltkriegen
5. Die Olympischen Spiele 1936 im Dienst des nationalsozialistischen Regimes
6. Die Olympischen Spiele und der Kalter Krieg
7. Die Kommerzialisierung der Olympischen Spiele
8. Die Olympischen Spiele im Kontext der Globalisierung
9. Die kulturpolitische Bedeutung der Olympischen Spiele
10. Die Teilnahme der Frauen an den Olympischen Spielen: Historische Entwicklung

In der Anfangsphase des Kurses sind auch Übungen zur korrekten Ausdruckweise und zur grundlegenden wissenschaftlichen Terminologie vorgesehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. Eine selbständige Textinterpretation ausgewählter Textbeispiele aus zwei Büchern oder Aufsätzen - schriftlich (hochzuladen auf die Moodle-Plattform) - und mündlich (Präsentation und Analyse in einer Sitzung) – maximal 25 von insgesamt 50 möglichen Punkten
2. Ein Überblicksessay zur Historiographiegeschichte nach freier Wahl (ca. 8000 Zeichen, Schrift: 12 Punkte) – maximal 15 Punkte
Drei Epochen stehen zur Auswahl:
A. Historiographiegeschichte von den ersten Anfängen bis zum Ende des Mittelalters
B. Historiographiegeschichte von der Renaissance bis zur Französischen Revolution
C. Historiographie im 19. Jahrhundert
3. Ein Spezialessay zu einem wichtigen Thema oder einer Richtung in der Historiographie des 20. und 21. Jahrhunderts (ca. 6500 Zeichen, Schrift: 12 Punkte) - maximal 10 Punkte
Die Grundlage der beiden Essays: Mündlicher Vortrag und schriftliche Zusammenfassungen des LV-Leiters zur Geschichte der Historiographie und mindestens ein Überblickswerk zur Historiographiegeschichte.
In der ersten Sitzung des Kurses gibt der LV-Leiter den Studierenden eine Einleitung zur Textinterpretation und zum Verfassen der beiden Essays. Außerdem wird eine persönliche Vorbesprechung der Textinterpretationen mit dem LV-Leiter empfohlen.
Um eine Verschulung des Kurses zu vermeiden, werden keine „klassischen Hausaufgaben“ gegeben und keine Pluspunkte oder Teilnoten für Diskussionsbeiträge vergeben. Um Diskussion und Reflexion historiographischer Texte zu fördern, werden Studierende aufgefordert, in ihre Textinterpretationen diskussionsanregende Fragen einzubauen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen:
- Das Erbringen aller drei Teilleistungen (Das Fehlen einer Teilleistung zieht automatisch eine negative Note nach sich, auch dann, wenn die Gesamtzahl der Punkte aus den erbrachten Teilleistungen eine positive Note ergeben würde. Siehe Notenschlüssel!).
- Korrekte Rechtschreibung und Grammatik sowie Beherrschung der grundlegenden wissenschaftlichen Terminologie (Diese sind in einer historiographischen Arbeit keine formalen Nebensächlichkeiten, sondern wesentliche Teile des Inhalts - ohne korrekte Ausdrucksweise und richtige Fachterminologie können historische Inhalten nicht richtig "transportiert" werden - , weswegen sie bei der Benotung entsprechend berücksichtigt werden. Für ausländische Studierende und diejenigen, die die Grund- und/oder Mittelschule nicht im deutschen Sprachraum absolviert haben, gilt das natürlich nur eingeschränkt. Erasmus-Studierende können ihre schriftlichen Beiträge auch in englischer Sprache verfassen).
Zu jeder Textinterpretation gibt der LV-Leiter ein mündliches und zu den beiden Essays ein schriftliches Feedback - mit Kommentaren und Korrekturen im entsprechenden Ordner auf der Moodle-Plattform.
Vor der Noteneintragung wird ebenfalls auf der Moodle-Plattform die Benotung der einzelnen Teilleistungen und die Gesamtnote festgelegt und bekanntgegeben.

Notenschlüssel*:
0-25 Punkte: nicht genügend (5)
26-30 Punkte: genügend (4)
31-38 Punkte: befriedigend (3)
39-44 Punkte: gut 2)
45-50 Punkte: sehr gut (1)
*) Das vorliegende Punktesystem dient einer höchstmöglichen Transparenz bei der Benotung der Gesamtleistung der Studierenden, es sei aber darauf hingewiesen, dass eine Leistung, die sich nicht in Aufzählung von Daten und Fakten erschöpft, nicht so einfach objektiviert und in Punkten ausgedrückt werden kann. Jedes Punkte- oder Notensystem beruht im Grunde genommen auf der subjektiven Beurteilung des LV-Leiters bzw. Notengebers, die unvermeidbar ist.

Prüfungsstoff

Da es sich bei diesem Kurs um eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung handelt, ist der Prüfungsstoff identisch mit den zu erbringenden Teilleistungen aus den Bereichen der Historiographiegeschichte und der Lektüre und Interpretation historiographischer Texte.

Literatur

Mirjana Gross, Von der Antike zur Postmoderne. Die zeitgenössische Geschichtsschreibung und ihre Wurzeln (Wien u.a. 1988).
Volker Reinhardt (Hg.), Hauptwerke der Geschichtsschreibung (Stuttgart 1997).
Werner Berthold, Klios Jünger. 100 Historiker-Porträts von Homer bis Hobsbawm (Leipzig 2011).
J. W. Burrow, A History of Histories. Epics, Chronicles, Romances and Inquiries from Herodotus und Thucydides to the twentieth century (London 2009).
Historikerlexikon. Von der Antike bis zur Gegenwart. Hg. von Rüdiger vom Bruch und Rainer A. Müller (München, 2. Auflage, 1991).
Jan Eckel, Neue Zugänge zur Geschichte der Wissenschaft (Göttingen 2007).
Markus Völkel, Geschichtsschreibung. Eine Einführung in globaler Perspektive (Köln u. a. 2006).
Stefan Berger (Hg.), Writing national histories. Western Europe since 1800 (London 2009).
Pierre de Coubertin, Olympische Erinnerungen (Berlin 1987).
Klaus Zeyringer, Olympische Spiele. Eine Kulturgeschichte von 1896 bis heute. Band 1: Sommer (Frankfurt am Main 2016).
Klaus Zeyringer, Olympische Spiele. Eine Kulturgeschichte von 1896 bis heute. Band 2: Winter (Frankfurt am Main 2018).
Richard Espy, The Politics of the Olympic Games. (Berkeley: University of California Press 1979).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 05.10.2022 11:48