Universität Wien

070202 PS Proseminar (2014W)

Das Rote Wien und andere städtische Reformprojekte - Betrachtungen und Analysen aus frauen- und geschlechterhistorischer Perspektive

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 17.10. 15:00 - 18:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Freitag 31.10. 15:00 - 18:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Freitag 28.11. 15:00 - 18:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Freitag 05.12. 15:00 - 18:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Freitag 09.01. 15:00 - 18:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Freitag 16.01. 11:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 48 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Samstag 17.01. 09:00 - 18:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das „Roten Wien“ (1918/19 – 1933/34) – als gesellschaftspolitisches Reformprojekt der Zwischenkriegszeit – stellt nicht nur für die Sozialdemokratie einen emphatischen Bezugspunkt dar. Das kommunalpolitische Experiment war durch eine Vielfalt an Entwicklungen geprägt und ist international v.a. durch die sozialen Wohnbauprojekte bekannt. Aber auch Reformen in der Sozial- Gesundheits- oder Bildungspolitik charakterisierten das „Rote Wien“, das mit den Februarkämpfen und der Etablierung des Austrofaschismus ein jähes Ende fand. Brüche und Kontinuitäten sowie Parallelen zu diesem städtischen Reformprojekt sind in historischen Vorläufern (z.B. im sog. Gemeindesozialismus der Ära Lueger) ebenso zu finden wie in anderen Städten, so z.B. in Berlin oder Frankfurt (Stichwort: das Neue Frankfurt, Frankfurter Küche).

In der LV wollen wir uns Forschungen zum Roten Wien und anderen urbanen Reformprojekten aus einer frauen- und geschlechterhistorischen Perspektive widmen und nach Handlungsräumen von Frauen, nach den Geschlechterverhältnissen und Strukturen sowie nach konkreten Akteurinnen fragen.

Die Spannweite der Themen reicht von Frauenbewegung und Frauenpolitik über Frauen und Geschlecht im Bereich von Wissenschaften, Kunst oder Sport bis hin zu Frauen im Widerstand.

Welche Einblicke können mit einem geschlechterhistorischen Zugang auf die zentralen Reformen des Roten Wien und anderer gesellschaftspolitischer Reformprojekte gewonnen werden? Welche gesellschaftlichen Vorstellungen schreiben sich in der Architektur ein (Stichwort Zentralküchen, genossenschaftliche Wäschereien)? Welche Diskussionen führten die damaligen Akteurinnen (Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, frauenbewegte Frauen, Arbeiterinnen…) über alternativen Formen des Wohnens, des Lebens oder der (Re-)Organisation der Reproduktionsarbeit? Welche Auswirkungen hatten die Krise 1929ff. und die Politiken in der Krise auf Frauen? Für Wien: Welche Brüche und Kontinuitäten in Bezug auf Geschlechterverhältnisse oder Handlungsräume von Frauen sind nach dem Februarkämpfen 1934 auszumachen?

Den inhaltlichen Rahmen bilden Texte zur Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den diversen urbanen Reformprojekten. In der LV soll einerseits das Arbeiten mit wissenschaftlichen Texten und aktuellen Forschungen im Zentrum stehen, andererseits die Auseinandersetzung mit historischen Quellen.
Neben Zeitschriften oder biografischen Quellen können auch Bildquellen (z.B. Darstellungen von Frauen in Kunst am Bau) für die Arbeiten herangezogen werden, die nach geschlechterhistorischen Problemstellungen sowie nach ihren Bedeutungen in der Gegenwart hin befragt werden sollen. Auch eigene Vorschläge können gerne eingebracht werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Die Basisliteratur wird in der LV bekanntgegeben.
Jenen, die sich vorab gerne einen Einblick in die Themen verschaffen möchten, empfehlen wir folgende Texte:
Helmut Weihsmann (2002): Das Rote Wien: Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934, Wien: Promedia.

Schmidt-Waldherr, Hiltraud (1991): Emanzipation durch Küchenreform? Einküchenhaus versus Küchenlabor, in: L´Homme. Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft, Heft 1/1991, S. 57-56. Online unter: Demokratiezentrum Wien: http://www.demokratiezentrum.org/fileadmin/media/pdf/einkuechenhaus.pdf

Ulla Terlinden, Susanna von Oertzen: Die Wohnungsfrage ist Frauensache! Frauenbewegung und Wohnreform 1870 bis 1933. Dietrich Reimer Verlag: Berlin.

Wien Museum (2010): Kampf um die Stadt. 361. Sonderausstellung des Wienmuseums. Wien: Czernin; http://www.wienmuseum.at/de/ansicht/ausstellung/kampf-um-die-stadt-politik-kunst-und-alltag-um-1930.html

Hauch, Gabriella (2009): Frauen bewegen Politik. Österreich 1848-1939, Innsbruck/ Wien/ Bozen: Studienverlag.

Niederkofler, Heidi/ Mesner, Maria/ Zechner, Johanna (2011): Frauentag!: Erfindung und Karriere einer Tradition, Wien: Löcker

Maier, Michaela/Maderthaner, Wolfgang (2012): Im Bann der Schattenjahre. Wien in der Zeit der Wirtschaftskrise 1929 bis 1934, Wien: Echomedia.

http://dasrotewien-waschsalon.at/in/


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA 2012: BA Modul 1; Proseminar (5 ECTS) - Neuzeit | BA 2011: BA Modul 1; Proseminar (5 ECTS) | LA ALT: Vertiefung; Proseminar - Frauen- u. Geschlechtergeschichte, (5 ECTS) | LA NEU: AuR 2; PS Frauen- u. Geschlechtergeschichte |

Letzte Änderung: Fr 15.10.2021 00:16