Universität Wien
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070219 PS BA-Proseminar - Heimatrecht, Staatsbürgerschaft und Option (2019W)

In der Habsburgermonarchie und der Ersten Republik, ca. 1811 - 1938

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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  • Freitag 11.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
  • Freitag 11.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum 12 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
  • Freitag 25.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
  • Freitag 25.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum 12 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
  • Freitag 08.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
  • Freitag 08.11. 13:15 - 16:30 Seminarraum 12 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
  • Samstag 09.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
  • Freitag 13.12. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
  • Freitag 13.12. 13:15 - 16:30 Seminarraum 12 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
  • Freitag 17.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum 7 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
  • Freitag 17.01. 13:15 - 16:30 Seminarraum 12 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
  • Samstag 18.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Durchsetzung eines einheitlichen Staatsbürgerschaftsrechts gilt gemeinhin als ein zentrales Kennzeichen des im späten 18. und 19. Jahrhundert entstehenden modernen Nationalstaats. Welche Formen der Staatsangehörigkeit multinationale Reiche wie die Habsburgermonarchie und deren jeweilige Nachfolgestaaten entwickelten, wurde in der historischen Forschung indes lange Zeit eher vernachlässigt. Inklusion und Exklusion von Staatsangehörigen und -fremden in der Habsburgermonarchie und der Ersten Republik stehen daher im Brennpunkt dieser Lehrveranstaltung.

Als zeitlicher Einstiegspunkt wird der Erlass des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs (ABGB) vom 1. Juni 1811 gewählt, als in der österreichischen Monarchie erstmals systematisch zwischen Staatsbürgern und Fremden unterschieden wurde. In der Heimatrechts- und Staatsbürgerschaftspolitik sowie in den Optionsregelungen der Ersten Republik spiegelten sich, wie im PS gezeigt werden soll, Staatsbildung und Staatszerfall der Habsburgermonarchie ebenso wie Migrationswege und Akkulturation einer Vielzahl von Menschen.

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Folgen der Auflösung der Monarchie (1918) und des Friedensvertrags von St. Germain-en-Laye (1919) gelegt: Aufgrund der damals erlassenen Optionsbestimmungen erlangte vor allem Staatenlosigkeit eine zuvor nicht gekannte politische Bedeutung. Wie Heimatrecht, Staatsbürgerschaft und Option nach 1918 gesellschaftlich praktiziert und juristisch umgedeutet wurden, soll anhand der Diskriminierung von sprachlichen und religiösen Minderheiten in der Ersten Republik sowie am Beispiel der Ausbürgerung von politischen Gegnern im austrofaschistischen „Ständestaat“ exemplarisch beleuchtet werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für den positiven Abschluss des PS bilden eine aktive Mitarbeit (Lektüren; Diskussion), die Präsentation eines in Absprache mit dem LV-Leiter gewählten Themas und dessen schriftliche Ausarbeitung im Umfang von 10-15 Seiten sowie eine in Gruppenarbeit zu erstellende Quellenpräsentation notwendige Grundvoraussetzungen. Für das Referat wird die Vorlage eines Handouts erwartet.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Teilnahme an Diskussionen: 20%
Quellenpräsentation: 10 %
Referat: 30 %
PS-Arbeit: 40 %

Prüfungsstoff

Literatur

HEINDL, Waltraud/SAURER Edith/Hannelore BURGER (Hg.): Grenze und Staat: Paßwesen, Staatsbürgerschaft, Heimatrecht und Fremdengesetzgebung in der österreichischen Monarchie 1750-1867, Wien 2000.

KOLONOVITS, Dieter/Hannelore BURGER/Harald WENDELIN: Staatsbürgerschaft und Vertreibung, Wien-München 2004 (=Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission; 7).

PINWINKLER, Alexander: „Minderheiten“ und „Volksgruppen“ in rechts- und staatswissenschaftlichen Diskursen in Österreich, circa 1918-1938, in: Gabriele Metzler (Hg.), Das Andere denken. Repräsentationen von Migration in Westeuropa und den USA im 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main 2013, 57-85.

REITER, Ilse: Ausgewiesen, abgeschoben: eine Geschichte des Ausweisungsrechts in Österreich vom ausgehenden 18. bis ins 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main-Wien (u.a.) 2000.

STOURZH, Gerald: Der Umfang der österreichischen Geschichte. Ausgewählte Studien 1990-2010, Wien 2011.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte: Epochen Neuzeit, Zeitgeschichte.
BEd: Osteuropäische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Österreichische Geschichte 2
Interdisziplinäres MA Zeitgeschichte und Medien (Version 2016): M2a Einführung in den Forschungsprozess. Design und Methoden I, PS aus Zeitgeschichte (5 ECTS).

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20