Universität Wien

070221 SE Seminar - Multiple Räume: briefliche Kommunikation zwischen Wissensträgern im 18. und 19. Jhdt. (2017S)

Multiple Spaces: Learned communication via letters

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Achtung: Blockseminar am 17. Juni ganztägig!

  • Donnerstag 09.03. 15:45 - 17:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 16.03. 15:45 - 17:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 23.03. 15:45 - 17:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 30.03. 15:45 - 17:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 06.04. 15:45 - 17:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 04.05. 15:45 - 17:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 11.05. 15:45 - 17:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 01.06. 15:45 - 17:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 08.06. 15:45 - 17:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Samstag 17.06. 09:00 - 16:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 22.06. 15:45 - 17:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 29.06. 15:45 - 17:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Kaum ein anderes Medium ist so funktional für die Kommunikation zwischen Akademikern, Gelehrten und Naturforschern wie ein Briefwechsel. Von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert vermochte er komplexe Interaktionszusammenhänge zwischen unterschiedlichen Produzenten von Wissen zu ermöglichen. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich die historische Forschung mit solchen Netzwerken und spricht von einer „Network Society“, analysiert Netzwerkkonstellationen und deren Akteure. Wissenstransfer und Wissensverdichtung sind an diesen Netzbeziehungen abzulesen.
Entgegen der Grundannahme der bisherigen Netzwerkforschung, dass Netzwerke prinzipiell entterritorialisieren und das „Dazwischen“ tilgen, wird die Lehrveranstaltung dem zwischen den Knoten der Netzwerke liegenden Raum, dem räumlichen Aspekt der Beziehungen, seine Aufmerksamkeit schenken. Es wird jedoch von einer Mehrfachkonnotation räumlicher Dimensionen ausgegangen, die als „Practiced Places“ (de Certeau) von Handlungen bestimmt werden.
Die räumliche Überlagerung der brieflichen Kommunikation erweist sich unseres Erachtens als eine mehrfache. Sie vollzieht sich stets zunächst im geographisch-physischen Raum, den die Korrespondenten an wechselnden Wirkungsorten, auch auf Reisen oder Expeditionen, unterschiedlich einnehmen und zueinander in Beziehung setzen. Aus diesen Positionen ergeben sich räumliche Binnenstrukturen der Aktivitäten, welche die Dominanz einzelner Orte bestimmen lassen. Darüber hinaus existiert ein weiteres Verständnis der realen Positionen im Raum, die durch soziale Kontexte und Handlungsräume hergestellt werden. Denn es ist ein Unterschied, aus welchen Wissensräumen heraus das Netz aufgebaut wird, denken wir nur beispielsweise an den Begriff der Gelehrtenrepublik, der letztlich auch auf einer überregionalen Raumkonstellation beruht. Und darüber hinaus werden die räumlichen Bezüge der Korrespondenzen nochmals überlagert von jenen räumlichen Dimensionen, die sich auf die ausgetauschten epistemischen Dinge, Artefakte und auch räumlich bestimmten Wissensbestände beziehen und die vornehmlich symbolisch konnotiert sind. So sind beispielsweise Sprachbarrieren auch als symbolisch-räumliche zu verstehen.
Wir wollen uns Topographien vornehmen, die nicht per se regional, national, global oder physisch-geographisch eindeutig bestimmt sind, sondern von räumlichen Mustern oder Bedeutungszusammenhängen überlagert werden, die es zu analysieren gilt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. Lektüre von Texten: Die im Semesterprogramm als „Readings“ ausgewiesenen Texte sind als Vorbereitung für zwei Einheiten zu lesen. Für jeden Text soll eine Folie erstellt werden, die in der jeweiligen Einheit abzugeben sind.
2. Abstract zu einem Thema
3. Kurzes Impulsreferat
4. Seminararbeit (Umfang 20-25 Seiten)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Beurteilung ergibt sich zu gleichen Teilen aus:
1. Mitarbeit und Beteiligung an Diskussionen während der Unterrichtseinheiten, regelmäßige Anwesenheit
2. Qualität der Folien, des Abstracts und der Seminararbeit
3. Referat

Prüfungsstoff

Siehe Mindestanforderungen (aktive Mitarbeit, Folien, Abstrakt und Seminararbeit)

Literatur

Susanne Rau: Räume. Konzepte, Wahrnehmungen, Nutzungen. Frankfurt/New York: Campus 2013.

Weitere Literatur wird in der 1. Einheit besprochen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Geschichte: Seminar im Pflichtmodul 4 (6 ECTS)
Diplom UF Geschichte, Sozialkunde & Politische Bildung: Seminar zu Historisch-Kulturwissenschaftlicher Europaforschung (6 ECTS)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30